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Test-Rover entdeckt „irdische Mars-Mikroben“ in der Atacama-Wüste

Ein Versuchs-Rover der NASA im Einsatz in der Mars-ähnlichen Atacama-Wüste Copyright: Prof. Stephen B. Pointing
Ein Versuchs-Rover der NASA im Einsatz in der Mars-ähnlichen Atacama-Wüste
Copyright: Prof. Stephen B. Pointing

Mountain View (USA) – In der mars-ähnlichen Umgebung der chilenischen Atacama-Wüste hat eine Versuchsversion zukünftiger NASA-Marsrover erfolgreich Proben mit darin enthaltenen unterirdischen Organismen geborgen, wie sie aufgrund ihrer Fähigkeit selbst in salzreicher Umgebung zu existieren, und somit vielleicht auch im Untergrund des Mars existieren könnten.

Ziel der Mission war es, mit dem Rover, dessen Instrumente einst auch einmal auf dem Mars eingesetzt werden sollen, Bodenproben zu entnehmen und darin nach Anzeichen für unterirdisches Leben zu suchen. Hierzu wurde in der Atacama-Wüste ein von der NASA finanziertes, autonomes, auf einem Rover montiertes Roboter-Bohr- und Probenentnahmegerät eingesetzt, um zu testen, ob Sedimentproben bis zu einer Tiefe von 80 Zentimetern erfolgreich geborgen werden können.

Wie das Team um Kimberly A. Warren-Rhodes vom Ames Research Center der NASA und Stephen Pointing vom Yale-NUS College in Singapur aktuell im Fachjournal „Frontiers in Microbiology“ (DOI: 10.3389/fmicb.2019.00069) berichtet, beinhalteten die erfolgreich geborgenen Proben nun tatsächlich hochspezialisierte Mikroben, die aufgrund der vor Ort stark begrenzten Verfügbarkeit von Wasser und anderen Nährstoffen fleckenartig verteilt vorkommen.

„Wir konnten erfolgreich zeigen, dass der Rover in einer marsähnlichen irdischen Wüste in der Lage ist, Leben nachzuweisen. Die meisten Wissenschaftler vermuten mittlerweile, dass sich auch im Marsuntergrund Leben erhalten haben könnte, wo es vor der Strahlung an der Oberfläche, niedrigen Temperaturen und Wassermangel geschützt sein könnte. (…) In genau dieser Umgebung haben wir nun Mikroben gefunden, die an hohe Salzkonzentrationen angepasst sind und wie sie ähnlich vielleicht auch auf der Marsoberfläche zu erwarten sind. Diese Mikroben unterscheiden sich sehr von den bisher bekannten Mikroben, die auf Wüstenoberfläche vorkommen.“

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Schon im kommenden Jahr, 2020, wollen sowohl die NASA als auch die europäische Weltraumorganisation ESA neue Rover zum Mars schicken, die hier nach Beweisen für einstiges oder noch immer gegenwärtiges Leben suchen und dabei auch erstmals unter in die Oberfläche bohren sollen, wo die Missionswissenschaftler heute noch auf einfaches mikrobielles Leben hoffen. Die Test in der Atacama-Wüste sollen vorab überprüfen, ob die eingesetzten Technologien ihrer Aufgabe auch tatsächlich gewachsen sind.

„Der Kern der Atacama-Wüste in Chile ist extrem trocken und erlebt manchmal jahrzehntelang kaum bis keine Niederschläge. Zugleich gibt es eine hohe Oberflächenbelastung durch UV-Strahlung und die Böden sind sehr salzhaltig. Auf diese Weise stellt die Atacama die größte Übereinstimmung zwischen Erde und Mars auf unserem Planeten dar und ist deshalb ideal für simulierte Missionen zu diesem Planeten“, argumentiert Pointing.

Der Forscher und seine Kollegen verglichen die vom Rover gesammelten Proben mit sorgfältig von Hand entnommenen Bodenproben. Bei der DNA-Sequenzierung stellten sie fest, dass das Bakterienleben in den durch beide Methoden gewonnenen Sedimenten ähnlich ist, was einerseits auf einen erfolgreichen Einsatz hinweist, aber auch darauf, dass das mikrobielle Leben sehr uneinheitlich ist und mit der begrenzten Verfügbarkeit von Wasser, knappen Nährstoffen und der Geochemie des Bodens zusammenhängt.

„Diese Ergebnisse bestätigen eine grundlegende ökologische Regel, wonach das mikrobielle Leben in den extremsten Lebensräumen der Erde uneinheitlich ist, was darauf hindeutet, dass das Leben auch auf anderen Planeten in Vergangenheit oder Gegenwart auch derart verteilt sein könnte“, erklären die Mitautoren der Studie Nathalie Cabrol und Warren-Rhodes vom SETI Institute in Mountain View. „Dies macht die Erkennung zwar schwieriger, aber unsere Erkenntnisse bieten nun mögliche Wegweiser für die Erkundung des Marslebens und zeigen, dass es möglich ist, das Leben mit intelligenten Robotersuch- und Probenentnahmestrategien zu erkennen.“

„Die zukünftigen Mars-Missionen erhoffen sich Bohrungen in bis zu zwei Meter durchzuführen. Daher wird ein erdbasierter Vergleich helfen, mögliche Probleme und die Interpretation der Ergebnisse zu ermitteln, sobald Rover dort eingesetzt werden. Ökologische Studien helfen uns, die bewohnbaren Gebiete für mikrobielle Gemeinschaften in den extremsten Umgebungen der Erde vorherzusagen und sie werden auch entscheidend sein, um Leben auf anderen Planeten zu finden.“

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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