Washington (USA) – Während die jüngste Hausdurchsuchung bei Donald Trump – die erste überhaupt bei einem ehemaligen US-Präsidenten – tatsächlich zahlreiche als „geheim“ und „streng geheim“ klassifizierten Dokumente zu Tage förderte, zeigen Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern und Sicherheitsberatern Trumps, an welchen Inhalten Trump konkret interessiert war. UFOs und Außerirdische zählten demnach nicht wirklich dazu.
Wie die „New York Times“ aktuell unter Berufung auf unterschiedliche Sicherheitsberater und enge Mitarbeiter, die Trump über die aktuellen politischen Themen informierten, berichtet, war der ehemalige US-Präsident „im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht an Geheimdienstberichten über UFOs oder geheime Waffenprogramme interessiert“, dafür aber an „Themen, die sich um seine persönlichen Verhältnisse mit anderen politischen Führern und der ihm zur Verfügung stehenden Macht drehten“.
Trump war demnach am Erscheinungsbild von Navy-Schiffen oder der nuklearen Stärker der USA ebenso an den Möglichkeiten, Staatsfeinde wie Anführer des Islamischen Staats auszuschalten, als an weiterführenden Fragen der nationalen Sicherheit. „Diese Dinge langweilten ihn eher“, berichtet die Times.
Statt wie einige seiner Vorgänger sich über Geheimdienstberichte über UFOs zu informieren, war Trump laut den Aussagen seiner einstigen Mitarbeiter eher an dem Attentat an Präsident Kennedy interessiert. Tatsächlich versprach Trump noch während seiner Amtszeit, alle JFK-Akten zu veröffentlichen – ein Versprechen, an dem Trump dann ebenso scheiterte wie seine Vorgänger und sein derzeitiger Nachfolger US-Präsident Joe Biden (…GreWi berichtete, siehe folgende Dossiers).
Hintergrund
Erst vor wenigen Tagen wurde eine bislang noch sehr allgemein gehaltene Liste der in Trumps Anwesen in Florida sichergestellten 33 Aktenkisten mit mehr als 11.000 Regierungsdokumenten veröffentlicht. Aus dieser Liste geht hervor, dass Trump 18 als „streng geheim“, 54 als „geheim“ und 31 mit „vertraulich“ gekennzeichnete Unterlagen und Fotos in seiner Residenz Mar-a-Lago zurückbehalten hatte. Zudem fanden die Beamten 90 leere Aktenordner, von denen 48 als „geheime Verschlusssache“ gekennzeichnet waren und angesichts derer sich derzeit viele Fragen stellen, was mit den einstigen Inhalten passiert ist. Welche Themen diese Akten betreffen, geht aus dieser Liste allerdings nicht hervor und ist bislang auch noch nicht offiziell bekannt.
Laut dem ehemaligen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John R. Bolton, der vor Trump schon frühere Präsidenten beraten hatte, war es schwer, Trump von einem Thema zu begeistern. „Das ging am besten mit Bildern und Grafiken. Also waren alle stets bemüht, ihre Berichte und Themen mit Abbildungen zu illustrierten. (…) Und manchmal sagte er dann: ‚Hey, das ist interessant. Kann ich das behalten?“
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Obwohl unterschiedliche Berater auch unterschiedliche Bilder von Trumps Interesse während offizieller Briefings zeichnen, gebe es Übereinstimmung darüber, an welchen klassifizierten Informationen Trump am meisten interessiert war und welche Themen ihn hingegen langweilten. „Mr. Bolton erinnert sich daran, wie er einmal versuchte (Trump) über die Waffenkontrollen während eines Fußball-Weltmeisterschaftsspiels zu briefen, und es ihm kaum gelang, seine Aufmerksamkeit zu bekommen“, berichtet die New York Times.
„Zum Ende seiner Amtszeit zeigte Trump dann ein Interesse an Erkenntnissen der Geheimdienste über die politischen Führer anderer Staaten.“ Tatsächlich ist bereits bekannt, dass eine der Akten, die das FBI in Trumps Residenz sichergestellt hat, Informationen über den französischen Präsidenten Emmanuel Macron beinhaltet.
GreWi-Dossier: Trump und UFOs
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…Trump und die Kennedy-Akten
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+ + + GreWi-Kommentar
Aus grenzwissenschaftlicher Sicht interessant an dem Times-Artikel ist besonders der Hinweis auf das konkrete Interesse früherer US-Präsidenten an Geheimdienstberichten über UFOs. Zwar ist ein solches Interesse von einigen US-Präsidenten und Präsdentschaftskandidaten bekannt, doch erscheint alleine deren ausdrückliche Erwähnung und der Umstand, dass zumindest diese Nachfragen offenbar charakteristisch für US-Präsidenten zu sein scheinen, relativ neu. Noch interessanter wäre es zu erfahren, was die Folge dieses offenbar nicht nur einmal bekundeten Interesses an UFOs war und welche Informationen den Präsidenten dazu gegeben wurden. Zumindest George W. Bush und Barak Obama bestätigen in Interviews immer wieder, dass es diese Informationen gab und gibt, dass sie darüber aber nicht sprechen dürften, könnten und wollten (siehe folgendes Dosier).
GreWi-Dossier: US-Präsidenten und UFOs
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Recherchequellen: New York Times, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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