Übereinstimmende Dinosaurier-Fußabdrücke auf beiden Seiten des Atlantiks entdeckt
Dallas (USA) – Ein internationales Forscherteam hat Dinosaurier-Fußabdrücke aus der frühen Kreidezeit sowohl in Brasilien als auch im afrikanischen Kamerun entdeckt, die erstaunliche Ähnlichkeiten aufweisen. Die Funde belegen, dass Dinosaurier vor rund 120 Millionen Jahren noch frei zwischen den heutigen Kontinenten Südamerika und Afrika wandern konnten, bevor diese auseinanderbrachen und sich trennten.
Wie das Team um den Paläontologen Louis L. Jacobs von der Southern Methodist University (SMU) und Lawrence J. Flynn von der Harvard University aktuell in einer Publikation des New Mexico Museum of Natural History & Science berichtet, stammen die mehr als 260 Fußabdrücke, die über 6.000 Kilometern voneinander entfernt auf den beiden Kontinenten gefunden wurden, größtenteils von an Land lebenden dreizehigen Theropoden, möglicherweise aber auch von Sauropoden oder Ornithischiern. Anhand von Pollen in den Sedimenten konnten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen das Alter auf rund 120 Millionen Jahren datieren.
Hintergrund
Vor etwa 140 Millionen Jahren begann die Trennung Afrikas und Südamerikas, wodurch Risse in der Erdkruste entstanden. Magma aus dem Erdmantel bildete dabei neue ozeanische Kruste, die den Südatlantik entstehen ließ. Diese geologischen Ereignisse spiegeln sich in den Sedimenten wider, in denen die Dinosaurier-Fußabdrücke gefunden wurden.
Die Entdeckungen wurden an Flüssen und Seen im heutigen Nordosten Brasiliens und im Koum-Becken in Kamerun gemacht. Gemeinsam waren beide vor Millionen von Jahren Teil des Superkontinents Gondwana, der selbst einst vom sog. Urkontinent Pangea abbrach.
„Bevor die kontinentale Verbindung zwischen Afrika und Südamerika getrennt wurde, flossen Flüsse und es bildeten sich Seen in den Becken“, erklärt Jacobs und führt dazu weiter aus: „Pflanzen ernährten die Pflanzenfresser und stützten die Nahrungskette. Schlammige Sedimente, die von den Flüssen und Seen hinterlassen wurden, enthalten heute noch Dinosaurier-Fußabdrücke, darunter auch die von Fleischfressern. Dies zeigt, dass diese Flusstäler vor 120 Millionen Jahren spezifische Wege für das Leben boten, um sich über die Kontinente zu bewegen.“
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Jacobs erklärt, dass diese Spuren nicht nur im Alter, sondern auch in ihrer geologischen Umgebung und ihrer Form nahezu identisch sind. „Eine der letzten geologischen Verbindungen zwischen Afrika und Südamerika verlief entlang des schmalen Streifens, wo heute Brasilien und Kamerun an den Golf von Guinea grenzen.“
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Recherchequelle: SMU
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