Umfrage zum Verlust des Glaubens an Weihnachtsmythen
Exeter (Großbritannien) – In einer internationalen Umfrage unter Erwachsenen haben sich Psychologen erstmals dem Kinderglauben rund um die Weihnachtsmythen und dabei gezielt der Frage nach dem Verlust des Glaubens an den Nikolaus, Weihnachtsmann oder das Christkind gewidmet.
Wie das Team um Professor Chris Boyle von der University of Exeter berichtet, zeige das Ergebnis der ersten internationalen akademischen „Exter Santa Survey“, dass 34 Prozent der Erwachsenen als Kind weiterhin gerne an Nikolaus, den Weihnachtsmann oder das Christkind geglaubt haben, obwohl 17 Prozent sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon sicher waren, dass die Weihnachtscharaktere nicht wirklich existieren.
In seinem Fragekatalog, zu dem Boyle 1.200 Antworten erhalten hatte, fragte der Psychologe die Erwachsenen denn auch, ob die Erkenntnis das Bild von „Santa“ verändern und das Vertrauen in die Eltern beeinflusst habe: Etwa ein Drittel der Befragten erklärten hierzu, sie seien enttäuscht gewesen, als sie die Wahrheit erfahren hatten. Jedoch fühlten sich nur 15 Prozent von ihren Eltern betrogen, während zwei Prozent sogar angeben, darüber wütend gewesen zu sein. Insgesamt erklären jedoch immerhin 56 Prozent, dass ihr Vertrauen in die Erwachsenen von ihrem kindlichen Weihnachtsglauben und den Inszenierungen der Eltern nicht beeinträchtigt worden sei. 30 Prozent waren da gegenteiliger Meinung.
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Wiederum 34 Prozent erklärten, dass der Glaube an den Weihnachtsmann bzw. Nikolaus ihr Verhalten als Kind beeinflusst habe. 47 Prozent erklärten, dass dies nicht der Fall gewesen sei.
Die Studie zeige auch, dass die Androhung, auf der „Liste der schlechten Taten“ zu stehen, von Kindern völlig unterschiedlich wahrgenommen werde und dass 65 Prozent der Befragten als Kinder weiterhin vorgaben, an den Weihnachtsmann zu glauben, auch wenn sie schon wussten, dass es „Väterchen Weihnacht“ eigentlich nicht wirklich gibt.
Zu den Hauptgründen für den Glaubensverlust von Kindern an den Nikolaus, den Weihnachtsmann oder das Christkind, gehören laut der Umfrage, vor allem tollpatschige und bei der Ausführung der Weihnachtsmythen unvorsichtige Eltern.
Zu den Ergebnissen der „Exter Santa Survey“ gehört des Weiteren, dass die meisten Kinder im Alter von etwa acht Jahren den Glauben an den Weihnachtsmann verlieren, und dass insgesamt 31 Prozent der Eltern die Nichtexistenz des Weihnachtsmannes abstritten, als sie dazu von ihren eigenen Kindern befragt wurden. 40 Prozent wollen angesichts einer direkten Nachfrage ehrlich zu ihren Kindern gewesen sein.
72 Prozent der Eltern zeigten sich weiterhin zufrieden in dem Aufrechterhalten der Weihnachtsmythen gegenüber ihren Kindern, während der Rest der Befragten dies mittlerweile ablehnt.
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„Es war erstaunlich zu erfahren, wie viele Menschen von einem Vertrauensverlust betroffen waren, als sie herausfanden, dass es den Weihnachtsmann nicht wirklich gibt“, so Boyle. „Zugleich war es faszinierend zu lesen, warum die Menschen anfingen, die reale Existenz des Weihnachtsmanns zu hinterfragen: Der Hauptgrund lag meist in Zufällen, Unfällen oder gezielten Handlungen der Eltern. Es gibt aber auch viele Kinder, die selbst immer mehr Puzzleteile zusammenfügten, je älter sie wurden.“
Während ein Großteil der Umfrageergebnisse eher unbeschwerter Natur sei, zeigten einige Antworten aber auch, mit welcher Enttäuschung oder aber auch Belustigung und Freude der Umstand wahrgenommen wurde, in dieser Art von den Erwachsenen belogen worden zu sein, so der Psychologe.
Die vollständige Studie soll 2019 publiziert werden.
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