Bislang unbekannte, zweite Pyramide des Ameni Qemau in Ägypten entdeckt?
Blick auf das Fundament der neuentdeckten Pyramidenruine von Dhaschur.
Copyright: Egyptian Ministry of Antiquities
Dahschur (Ägypten) – In unmittelbarer Nähe zur für ihre mächtige Knickpyramide bekannten altägyptischen Nekropole Dahschur haben Archäologen die Ruinenfundament einer einstigen, bislang unbekannten Pyramide entdeckt. Die Zuordnung der Pyramide als ein Bauwerk im Namen des Pharaos Ameni Qemau stellt die Ägyptologen jedoch vor ein Rätsel.
Wie das ägyptische Antikenministerium berichtet, datieren die Archäologen die Ruine auf en Alter von 3.800 Jahren. Von der einstigen Pyramide sind heute allerdings nur noch die Fundamente, ein zu einer einstigen Galerie oder Halle führender Eingangskorridor, eine südliche Rampe und ein Raum am westlichen Ende des Bauwerks, zu sehen.
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Laut dem Ministerium arbeiten die Forscher derzeit daran, die einstigen Maße der Pyramide genau zu bestimmen und zu rekonstruieren. Ebenso sei die Übersetzung von Hieroglyphen auf einem Alabasterblock in Arbeit, der im Innern der Pyramide gefunden wurde (s. Abb).
Der im Innern der Pyramide entdeckte Alabasterblock mit Inschrift.
Egyptian Ministry of Antiquities
Während also die ägyptischen Archäologen selbst diese Inschrift noch nicht übersetzt haben, zeigten sich die von „LiveScience.com“ zu Rate gezogenen Ägyptologen Professor James Allen von der Brown University, Aidan Dodson von der University of Bristol und Professor Thomas Schneider von der University of British Columbia angesichts der Inschrift davon überzeugt, dass der religiöse Text den Namen des Pharaos Ameni Qemau, dem fünften König der XIII. Dynastie aufweist, der Ägypten 1790 v. Chr. zwei Jahre lang regierte.
Sollte die nun entdeckte Pyramide tatsächlich Ameni Qemau zugeordnet werden können, stellt dies die Ägyptologen jedoch vor ein Rätsel. Der Grund: Es wäre nicht die erste Pyramide des Pharaos, die in Dahschur entdeckt wurde. Bereits 1957 wurde hier im Innern einer Pyramide der Name des Ameni Qemau entdeckt. Vor dem Hintergrund der zwar gängigen, aber dennoch nicht unumstrittenen Theorie, dass es sich bei den ägyptischen Pyramiden um die Begräbnisstätten der Könige handelt, würden zwei Pyramiden keinen wirklichen Sinn ergeben.
„Entweder gehört die neu entdeckte Pyramide doch nicht zu Ameni Qemau, sondern zu einem seiner Vorgänger oder Ameni Qemau habe den Namen eines Vorgängers gegen den eigenen austauschen lassen“, spekuliert Dodson gegenüber LiveScience. Tatsächlich erscheint gerade jener Namensteil der Inschrift von schlechterer Qualität, was auf einen solchen Austausch hindeuten könnte. „Warum Ameni Qemau aber den Namen eines seiner Vorgänger hätte aus- und seinen eigenen eintauschen lassen sollen, ist unklar“, so der Archäologe weiter. „Sicher ist, dass die 1957 erkundete Pyramide Ameni Qemau zugeordnet werden kann.“
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