Universität Würzburg nimmt UAP/UFOs in den Forschungskanon auf

Die Grafik veranschaulicht verschiedene Aspekte der an der Universität Würzburg verfolgten sog. Extraterrestrik: Kleinsatelliten für die Astronomie, intelligente An-Bord-Signalverarbeitung, Bausteine des Lebens und Galaxien. Copyright: Hakan Kayal / Universität Würzburg
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Die Grafik veranschaulicht verschiedene Aspekte der an der Universität Würzburg verfolgten sog. Extraterrestrik: Kleinsatelliten für die Astronomie, intelligente An-Bord-Signalverarbeitung, Bausteine des Lebens und Galaxien. Copyright: Hakan Kayal / Universität Würzburg

Die Grafik veranschaulicht verschiedene Aspekte der an der Universität Würzburg verfolgten sog. Extraterrestrik: Kleinsatelliten für die Astronomie, intelligente An-Bord-Signalverarbeitung, Bausteine des Lebens und Galaxien.
Copyright: Hakan Kayal / Universität Würzburg

Würzburg (Deutschland) – Es ist ein Vorgang, der wohl ohne Umschweife als historisch bezeichnet werden darf: Erstmalig wurde der Themenbereich Unidentified Aerial Phenomena (UAP), also die früher als „UFOs“ bezeichneten unidentifizierte Phänomene im Luftraum, in den offiziellen Forschungskanon einer deutschen Universität aufgenommen.

Hierzu erläutert die Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg:

„Das Interdisziplinäre Forschungszentrum für Extraterrestrik (IFEX) ist eine institutsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Fakultät für Mathematik und Informatik der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Es wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Personen und Einrichtungen zu intensivieren und zu institutionalisieren.

Die Mitglieder des IFEX entwickeln Technologien, um den Weltraum, Objekte in unserem Sonnensystem, Sterne und Galaxien zu erforschen. Dabei haben sie auch Anzeichen für extraterrestrisches Leben und außerirdische Intelligenzen im Blick.

Prof. Dr.-Ing. Hakan Kayal

Seit dem 25. Januar 2022 gehört auch die Erforschung unbekannter Phänomene im Luftraum (Unidentified Aerial Phenomena, UAP) zu den offiziellen Zielen des Zentrums. Der Senat der JMU hat an diesem Tag einer entsprechenden Erweiterung des IFEX-Statuts zugestimmt.“

„Wir möchten den UAP-Forschungszweig im interdisziplinären Rahmen fördern, eigene Projekte durchführen und die Kooperation mit relevanten Institutionen und Behörden suchen, etwa mit der Max-Planck-Gesellschaft, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Luftfahrt-Bundesamt oder dem Deutschen Wetterdienst“, sagt IFEX-Vorsitzender Hakan Kayal, Professor für Raumfahrttechnik an der JMU (s. Abb. l, JMU).

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Hakan Kayal befasst sich seit Langem mit UAP. Erst vor wenigen Wochen hat er auf dem Hubland-Campus in Würzburg ein neues Kamerasystem installiert, das unbekannte Himmelsphänomene mit Methoden der Künstlichen Intelligenz aufspüren soll (…GreWi berichtete).

Hintergrund
Der Schritt der Aufnahme des UAP/UFO-Themenspektrums in den Forschungskanon einer bundesdeutschen Universität oder akademisch-wissenschaftlichen Institution stellt einen Paradigenwechsel im bisherigen Umgang mit diese Phänomenen dar. Mit seiner Forschungsarbeit zu UAP leistet Prof. Kayal im akademischen Forschungsbetrieb in Deutschland bislang absolute Pionierarbeit, da sich bislang keine andere Universität dieser Forschungsfeld widmet.

 

Auch bei den renommierten deutschen Forschungsinstitutionen wird bislang offiziell keine UFOForschung betrieben. So sei dieses Feld „kein Thema für die Grundlagenforschung“, zitiert der Journalist und GreWi-Herausgeber Müller Andreas Müller etwa einen Sprecher der Max-Planck-Gesellschaft in seinem aktuellen Buch „Deutschlands UFO-Akten – Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland“. Und auch aus Sicht des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) „gibt es keinen Bedarf, solche (Forschungs-)Aktivitäten zu ergreifen“. Es ist zu wünschen, dass sich dies schon bald ändert und es tatsächlich zu den angedachten Kooperationen im Sinne einer wissenschaftsbasierten Erforschung von UAP und UFOs auch in Deutschland kommt.

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Recherchequelle: Universität Würzburg

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