Titelseite des „Roswell Daily Record“ vom 9. Juli 1947, auf der noch von einer „abgestürzten Untertasse und Scheibe“ die Rede ist.
Copyright: Gemeinfrei
Roswell (USA) – Vor zwei Wochen hatte das lokale Bureau of Land Management (BLM) den Roswell-Forscher und Collegelehrer Frank Kimbler vorgeladen, um seine Funde von Metallfragmenten vorzulegen, die er an der vermeintlichen Absturzstelle von 1947 zusammengetragen hat. Kimbler selbst befürchtete, die Behörde könnte seine Funde – die er aufgrund von Laboranalysen für außerirdisch hält – konfiszieren (…GreWi berichtete). In einem Webradiointerview hat Kimbler nun vom Verlauf des Treffens berichtet und gab neue Details zu den Analysen der Fragmente bekannt.
Schon 2011 hatte Kimbler, der am “New Mexico Military Insitute” in Roswell in New Mexico Geologie auf High-School- und College-Niveau unterrichtet, von ersten Analysen seiner Funde berichtet.
Frank Kimbler
Copyright/Quelle: New Mexico Military Institute
Diese hatte er mit Unterstützung des “Roswell International UFO Museums and Research Center” und einem der führenden Roswell-Forscher, Don Schmitt, am Labor des “New Mexico Institute of Mining and Technology” (New Mexico Tech) in Socorro durchführen lassen. Diese Untersuchung ergab damals, dass es sich bei dem Material um eine Legierung aus Aluminium, Mangan und Kupfer handelt, wie sie als solche zwar nicht unüblich ist und sogar am Bau verwendet, jedoch für gewöhnlich aber nicht in Folienform (wie sie Teil später von der US Luftwaffe als Erklärung für den Roswell-Vorfall präsentierten Ballon-Sonden waren) hergestellt wird (…GreWi berichtete).
In der Folge ließ Kimbler auch eine Isotopenanalyse seiner Fundstücke durchführen, mit der sich – ähnlich einem Fingerabdruck – u. a. die örtliche Herkunft von Materialien bestimmen lässt. Kennt man also beispielsweise die Isotopenverhältnisse von irdischem Magnesium, sollten diese eigentlich mit allen irdischen Magnesiumproben übereinstimmen. Stammt das untersuchte Magnesium jedoch nicht von der Erde, sondern etwa aus einem Meteoriten, so unterscheidet sich auch das Isotopenverhältnis der Probe von jenem irdischen Magnesiums.
Die Ergebnisse dieser Isotopennalyse, wie sie zuvor von Wissenschaftlern der “University of New Mexico” abgelehnt wurde, bestätigten Kimblers kühnste Hoffnungen – stimmten sie doch tatsächlich nicht mit den irdischen Werten überein. “Für diese Abweichung gibt es nur zwei Erklärungen”, so Kimbler. “Entweder, das Labor hat Fehler gemacht oder das Material stammt ursprünglich nicht von der Erde.”
Um die Analyseergebnisse zu bestätigen und mögliche analytische Fehler ausschließen zu können, war Kimbler damals um weitere, von der ersten Untersuchung unabhängige Analysen bemüht. Nachdem Proben auf dem Postweg zur untersuchenden “Arizona State University” (ASU) „verloren“ gegangen waren (…GreWi berichtete), behauptet Kimbler aktuell gegenüber Alejandro Rojas von „Openminds.tv“, dass er nach den ersten Hinweisen nun kurz vor dem Beweis der außerirdischen Herkunft seiner Fundstücke stehe.
Im Interview mit den UFO-Forscher und Disclosure-Aktivitisten John Greenewald für dessen Podcast „The Black Vault Radio“ berichtete Kimbler nun von dem Treffen, zu dem er seine Funde entgegen der BLM-Anweisung allerdings nicht mitgebracht hatte.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
Dennoch sei es zu einem 90-minütigen Gespräch mit der Behörden-Archäologin und dem Leiter des Landnutzungsamts gekommen, innerhalb dessen die Anwesenden ein wirkliches Interesse an den Funden und der Absturzstelle im Sinne historisch-archäologischer Arbeiten gezeigt hätten. Hierzu habe er seine volle Unterstützung und zukünftige Zusammenarbeit angeboten.
Eines der von Frank Kimbler nahe Roswell gefundenen und bereits analysierten Metallfragmente.
Copyright: Frank Kimbler
„Die Behörde ist an einem Schutz der Absturzstelle in einem kulturhistorischen Sinne interessiert und wird keine Touristenbesuche (im Rahmen des alljährlichen Roswell-UFO-Festivals) dorthin zulassen. Auch haben sie sich über die anderen potentiellen UFO-Lande-und Absturzstellen in der Region (Socorro und St. Augustin) informiert“, so Kimbler.
Des Weiteren erklärte Kimbler, alle Originalfragmente seien an einem sicheren Ort und es gebe derzeit keine Anordnung von Seiten der Behörde, diese zu konfiszieren. Bei den im UFO-Museum von Roswell gezeigten Fragmenten handele es sich um 1:1-Museumsreplikate.
Die Originalproben selbst sollen schon bald weiteren Analysen unterzogen werden. Ablauf und Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen in Form eines Dokumentarfilms dokumentiert werden.
Zu der bisherigen von der Smithonian Institution produzierten TV-Doku mit dem Titel „UFOs Declassified – UFO Crashes“, innerhalb derer einige der bisherigen chemischen Analysen von Kimblers Funden als von irdischer und militärischer Herkunft beschrieben wurden sagt Kimbler selbst: „Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Der Rest der Geschichte ist der, dass andere Analysen zeigen, dass die Chemie des Aluminiums auf keinen Fall auf der Erde entstanden sein kann und es handelt sich auch nicht um einen Laborfehler! Dieser Laborbericht liegt mir vor und wird gemeinsam mit weiteren Ergebnissen präsentiert werden.“
DIREKTLINK ZUR MELDUNG
Geologie-Lehrer befürchtet Konfiszierung potentieller Roswell-Trümmer durch US-Behörde 25. Mai 2018
Erste Labortests bestätigen: Roswell-Fragmente stammen wahrscheinlich nicht von der Erde 14. Juli 2011
Kritik an archäologischen Grabungen in Roswell 6. November 2010
Roswell-Absturz: UFO-Archäologen wurden fündig 4. Mai 2009
Roswell-Absturz: Quelle für “Air Force”-Bericht widerspricht offizieller Auslegung 13. April 2009
© grenzwissenschaft-aktuell.de