US-Astronomen fordern Erforschung potenziell lebensfreundlicher Planeten

Konzeptstudie des Weltraumteleskop „Large Ultraviolet Optical Infrared Surveyor“ (Illu.). Copyright: NASA GSFC
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Konzeptstudie des Weltraumteleskop „Large Ultraviolet Optical Infrared Surveyor“ (Illu.). Copyright: NASA GSFC

Konzeptstudie des Weltraumteleskop „Large Ultraviolet Optical Infrared Surveyor“ (Illu.).
Copyright: NASA GSFC

Washington (USA) – Aus einer Umfrage der U.S. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine ergeben sich drei priorisierte wissenschaftliche Ziele von Astronomen und Astronominnen für das kommenden Jahrzehnt: Noch vor der Erforschung des frühen Universums und der Evolution von Galaxien wünscht sich die US-Astrogemeinde ein Super-Weltraumteleskop zur Erforschung erdähnlicher und somit lebensfreundlicher, Exoplaneten.

Wie die U.S. National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine in einer Pressemitteilung berichtet ist die Wunschliste der Astrogemeinde das Ergebnis der “Decadal Survey”, einer Umfrage unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die auf dem Gebieten der Astronomie und der Astrophysik arbeiten und forschen, anhand derer die Hauptanliegen, Forderungen und Wünsche der Astronomen und Astronominnen für Investitionen und Priorisierungen für die 2020-er Jahre abgebildet werden sollen.

Vor allen anderen Zielen zeichnet sich anhand der Umfrage die Forderung nach der Erforschung erdähnlicher und damit potenziell lebensfreundlicher Exoplaneten (Pathways to Habitable Worlds) ab, gefolgt von der Erforschung Schwarzer Löcher und Neutronen Sternen als Fenster in die Rätsel des frühen Universums (New Windows on the Dynamic Universe) und der Herkunft und Evolution von Galaxien (Unveiling the Drivers of Galaxy Growth).

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Zum Erreichen dieser und anderer dargelegter Ziele schlägt das Ergebnis der Umfrage eine Art Wiederauflage des „Great Observatories“-Programms der NASA (1990-2003) vor, in dessen Rahmen unter anderem das Weltraumteleskop Hubble an den Start ging.

Die neue Great-Observatories-Initiative empfiehlt hierzu unter anderem die Entwicklung eines Weltraumteleskops, das mit einem Spiegeldurchmesser von rund 6 Metern sowohl im infraroten, ultravioletten als auch im sichtbaren Bereich bisherige Teleskope übertreffen soll. Mit diesem Weltraumteleskop könnte dann ab den frühen 2040-er Jahren gezielt nach Spuren von Leben in den Atmosphären ferner Planeten gefahndet werden. Neben der Vision beschreibt die Decadal Survey auch schon 25 potenziell interessante Ziele für diese Suche sowie ein realistisches Budget für das anvisierte Teleskop von rund 11 Milliarden US-Dollar. Damit würde dieses Teleskop nicht nur ähnlich groß sein, wie das in Kürze startende James-Webb-Infrarot-Weltraumteleskop (James-Webb-Space-Telescope, JWST), sondern auch innerhalb dessen Finanzrahmen liegen. Tatsächlich arbeitet die NASA schon seit 2016 mit dem „Large Ultraviolet Optical Infrared Surveyor“ (LUVOIR, siehe Titelabbildung o.) und dem „Habitable Exoplanet Observatory“ (HabEx) an zwei Konzepten für derartige Teleskope.

Zugleich solle in die derzeit in Planung und Bau befindlichen erdgestützten Großteleskope wie das „Giant Magellan Telescope“ in den chilenischen Anden und das „Thirty Meter Telescope“ auf Hawaii investiert werden, von denen die wissenschaftliche Arbeit über die kommenden Jahrzehnte profitieren werde.




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Recherchequellen: U.S. National Academies of Sciences Engineering and Medicine, NASA

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