Washington (USA) – Für Freitag, den 12. Januar 2024 hat das „Committee on Oversight and Accountability“, also der Ausschuss für Aufsicht und Rechenschaft des US-Repräsentantenhauses, ein geheimes Briefing durch den Generalinspekteur der US-Nachrichtendienste Thomas Monheim angesetzt.
Da es sich um eine, in einem gesicherten Raum stattfindende Veranstaltung ausschließlich für zugelassene Mitglieder des Ausschusses auf „TS/SCI-Level“ handelt, ist jedoch unwahrscheinlich, dass Informationen aus diesem Briefing danach auch an die Öffentlichkeit gelangen werden.
Hintergrund
Das Kürzel „TS/SCI“ steht für „Top Secret/Sensitive Compartmented Information“ Es handelt sich um die höchste Sicherheitsklassifizierung in den Vereinigten Staaten und bedeutet, dass die Person Zugriff auf Informationen auf höchster Geheimhaltungsstufe hat. Das „TS/SCI Level“ zeigt an, dass eine Person für Informationen mit Top-Secret-Klassifizierung zugelassen ist und auch auf sensible, in abgeschirmten Bereichen (SCIF) behandelte Informationen zugreifen kann. Der Zugriff auf diese Informationen erfordert in der Regel eine umfassende Sicherheitsüberprüfung und die Freigabe durch die entsprechenden Behörden.
Der Umstand, dass der Ausschuss das Briefing direkt vom „Inspector General of the United States Intelligence Community“ (ICIG) Thomas A. Monheim (Abb. l.) erhalten wird, könnte darauf hindeuten, dass es in der Unterrichtung auch oder sogar hauptsächlich um die zahlreichen Behauptungen des sog. UFO-Whistleblowrs David Grusch gehen wird.
Dieser hatte zuvor gegenüber Journalisten, dem Kongress und nicht zuletzt direkt an Monheim gerichtet, von einem Jahrzehntelangen geheimen UFO-Bergungs- und Untersuchungsprogramm der USA berichtet, dass an der Kontrolle des US-Kongresses vorbei abgestürzte Flugobjekte und Biologika nicht-menschlicher Herkunft weltweit geborgen, untersucht und sich darum bemüht hatte, diese Technologie durch Rückentwicklungsversuche zu nutzen. Darüber hinaus hatte Grusch auch von Repressalien gegen ihn und andere UFO-Whistleblower berichtet und dagegen offiziell Beschwerde eingelegt.
Welche Abgeordneten genau teilnehmen werden ist bislang ebenso unbekannt, wie das genaue Datum – alternativ kursiert auch der 9. Januar 2024 als möglicher Termin. Zu den Ergebnissen einer ersten derartigen SCIF-Unterrichtung im vergangenen Oktober (2023) hatten sich die teilnehmenden Abgeordneten durchweg enttäuscht und „frustriert“ gezeigt. Man habe keine neuen und wichtigen Informationen in dr Sache erfahren, berichteten damals die Abgeordneten Burchett, Luna und Moskowitz. Stattdessen habe man ihnen erklärt, „dass kein Abgeordneter Zugang zu diesen Informationen habe. Sie wollten uns auch nicht sagen, wer Zugang hat. Doch genau all dies war eigentlich Sinn und Zweck dieses SCIFs“ (…GreWi berichtete).
Das kommende Briefing dürfte eine direkte Reaktion auf die Forderung des erst im vergangenen August (2023) gegründeten „Unidentified Anomalous Phenomena Caucus“ (eine informelle Gruppe von Mitgliedern des US-Kongresses, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen, politischer Ziele oder politischer Überzeugungen zusammenschließen) zurückgehen, die vom Generalinspekteur der US-Geheimdienste weitere und genauere Auskünfte über das von Grusch beschriebenen Programm gefordert hatten (…GreWi berichtete).
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Auf seiner Internetseite hat dieser „UAP Caucus“ aktuell ein Congressional Briefing Packet“ veröffentlicht, in dem teilnehmende Abgeordnete aber auch die Öffentlichkeit in der Sache informiert und vorbereitet werden sollen.
– Dieses Einführung in das Briefing und seine Hintergründen können Sie HIER als PDF herunterladen.
Laut dieser Vorabinformation soll es bei Fragen an ICIG Monheim u. a. um folgende Anliegen gehen:
1) Eröffnungsbemerkung: Begrüßung und Zweck des Treffens.
2) Bestätigung von Grush’s Status beim ICIG als „glaubwürdig und dringend“. Hierzu solle Monheim „die Gründe für die Einstufung von Gruschs Behauptungen als „glaubwürdig und dringend“ darlegen.“
3) Welche konkreten Beweise oder Aussagen untermauerten diesen Status?
4) Überprüfung von Gruschs Bericht: Detaillierte Prüfung von Gruschs Bericht, mit Schwerpunkt auf allen unterstützenden Dokumenten oder bestätigenden Zeugenaussagen, die die ICIG bei seiner bekannten Bewertung berücksichtigt hat.
5) Protokolle und Verfahren: Erörterung der Verfahren, die Grusch bei der Einreichung seiner Beschwerde anwendet, und der anschließenden Maßnahmen der ICIG, einschließlich der Protokolle für die Bearbeitung von Vergeltungsansprüchen.
6) Zugang zu Informationen: Der Ausschuss sollte auf direktem Zugang zu allen relevanten Materialien im Zusammenhang mit Gruschs Beschwerde bestehen, einschließlich aller geheimen Anhänge oder ergänzenden Beweise.
7) Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht: Überblick über die Schritte, die die ICIG umgesetzt hat oder umzusetzen plant, um die von Grusch erhobenen Vorwürfe und alle identifizierten systemischen Probleme im Umgang mit UAP-Informationen anzugehen.
8) Empfehlungen zur Aufsicht: Einholung der Empfehlungen der ICIG für zukünftige Maßnahmen des Kongresses, um ähnliche Vorfälle zu verhindern und mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht innerhalb UAP-bezogener Programme zu fördern.
9) Kommunikation mit anderen Behörden: Untersuchung der Interaktionen der ICIG mit anderen Geheimdiensten oder Verteidigungsbehörden in Bezug auf Gruschs Vorwürfe, mit dem Ziel, das Ausmaß des Problems in der gesamten Geheimdienstgemeinschaft zu verstehen. Zukünftige Maßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen: Eine zukunftsweisende Strategiesitzung darüber, wie der Kongress und die ICIG zusammenarbeiten können, um sicherzustellen, dass Whistleblower-Beschwerden mit der gebotenen Ernsthaftigkeit behandelt werden, insbesondere in Fragen der nationalen Sicherheit.
Trotz TS/SCI-Geheimhaltungsstufe ist jedoch damit zu rechnen, dass sich einige der Teilnehmer unter Wahrung der Geheimhaltung dennoch nach dem Termin öffentlich dazu äußern werden. GreWi wird berichten…
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