Washington (USA) – Auf der Grundlage eines Memorandums vom 15. Dezember 2022 von US-Präsident Joe Biden haben die National Archives der USA heute weitere 13.173 Dokumente der Jahrzehnte geheim gehaltenen Akten vom Attentat auf John F. Kennedy veröffentlicht. Damit seien nun mittlerweile 97 Prozent der JFK-Akten veröffentlicht.
Die heutige Veröffentlichung ist die jüngste Tranche im Rahmen des bereits 1992 angestoßenen Gesetzes zur Freigabe der Akten (JFK Act). Insgesamt bestehe die „The John F. Kennedy Assassination Records Collection” aus etwa fünf Millionen Seiten, erläutert die Pressemitteilung der National Archives. Mit der jetzigen Freigabe seien 97 Prozent dieser Akten veröffentlicht.
Weitere Akten werden nun bis Juni 2023 einer erneuten Sicherheits- und Datenschutzprüfung unterzogen, bevor auch diese veröffentlicht werden sollen. Weiterhin heißt es, dass 515 Dokumente weiterhin vollständig zurückgehalten werden und andere 2,545 Seiten nur teilweise veröffentlicht würden.
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Noch immer erhoffen sich also eine Mehrheit der US-Bürger von der Veröffentlichung der Akten weitere Hinweise auf die wirklichen Hintergründe des Attentats auf John F. Kennedy. Eine erneute Verzögerung der Veröffentlichung dürfte also nicht nur bei Historikern für große Enttäuschung sorgen, sondern auch all jene einmal mehr in ihrer der Überzeugung bestätigen, die an der offiziellen Version zweifeln, wonach Kennedy von Lee Harvey Oswald als Einzeltäter ermordet worden sein soll. Weiterhin hält sich auch die Theorie von einer Verschwörung unterschiedlichster Hintermänner bis hin zu direkten Verbindungen Oswalds in die US-Geheimdienste nach Kuba oder bis hinein in die Sowjetunion.
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Neben Historikern, Autoren und Verschwörungstheoretikern sind auch Interessensgruppen von der Brisanz der noch geheimen Akten überzeugt. So vermutet etwa Jefferson Morley, der Vizepräsident der Mary Farell Foundation, die das größte Online-Archiv zu den JFK-Akten betreibt und im vergangenen Oktober (2022) Joe Biden zur Freigabe der ausstehenden Akten verklagt hatte, dass sich aus rund der noch geheimen 44 Akten ein direkter Bezug zwischen ein Cuba-Programm des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und dem späteren angeblichen Attentäter Lee Harvey Oswald herstellen lasse.
Ob sich in den nun freigegebenen Akten die letzten Geheimnisse zum JFK-Attentat verbergen, ist fraglich und es wird wohl einige Zeit brauchen, um die neue Tranche aufzuarbeiten.
– Die veröffentlichten Akten finden Sie HIER
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Recherchequelle: National Archives
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