US-UFO-Untersuchungsbehörde AARO startet sicheres Meldeformular für Whistleblower mit Kenntnis zu UFO-Programmen der US-Regierung

Copyright: aaro.mil
Washington (USA) – Über ihre Webseite hat die US-UFO/UAP-Untersuchungsbehörde, das „All-domain Anomlay Resolution Office“ (AARO), ein offizielles und sicheres Meldeformular eingerichtet, mit dem US-Regierungs,- Geheimdienst- und Militärpersonal Informationen über UFO-Programme der US-Regierungen gemeldet werden können.
UPDATE, 02.11.2023, 10:25h: In der Kontroverse um einen Informationsaustausch zwischen dem „UFO-Whistleblower“ David Grusch und AARO-Direktor Dr. Sean Kirkpatrick hat sich nun auch Grusch aktuell zu Kirkpatricks Aussage geäußert, laut der er mit Grusch zuletzt vor fünf Jahren zu einem ganz anderen Thema Kontakt hatte (siehe unten).
Wie das Pentagon am 31. Oktober 2023 bekannt gab, habe man „in Übereinstimmung mit Abschnitt 1673 des National Defense Authorization Act (NDAA = US-Verteidigungshaushalt) für das Haushaltsjahr 2023 (…) die zweite Phase des sicheren Mechanismus für die autorisierte Meldung unidentifizierter anomaler Phänomene gestartet.“
Allerdings handelt es sich bei dem Meldesystem auf der AARO-Webseite (US Government UAP-Related Program/Activity Reporting) nicht um Meldeportal für Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene im Luftraum (UFOs/UAP) durch Militärpersonal, sondern richtet sich an Personen, die über persönliche Kenntnisse von US- Regierungsprogrammen im Zusammenhang mit UAP bzw. UFOs verfügen.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +
Hierzu heißt es: „Das AARO richtet sich an derzeitige oder ehemalign Mitarbeitern der US-Regierung, Militärangehörigen oder Vertragspersonal, die direkte Kenntnisse von US-Regierungsprogrammen oder -aktivitäten im Zusammenhang mit UAP haben, wie sie bis 1945 zurückreichen.“ Weiter heißt es, dass „diese Berichte zur Erstellung des vom Kongress vorgeschriebenen historischen Berichts von AARO verwendet werden.“ Dieser Bericht wurde im NDAA’23 angefordert und soll bis Juni 2024 vorliegen. Darin soll das AARO eine historische Übersicht über bisherig bekannte und vermeintlich geheime UFO-Untersuchungsprogramme der US-Regierung oder deren Vertragspartnern seit 1945 zusammenstellen (…GreWi berichtete).
– Eine ausführliche Erläuterung der AARO-Arbeit und der Inhalte des neuen Meldesystems sowie weiterer zukünftiger Pläne gab Kirkpatrick gestern in einem Pressegespräch mit ausgewählten US-Journalisten. Eine (englischsprachige) Mitschrift dieses Q&A finden Sie HIER
Das Formular diene dabei „als erster Kontakt mit AARO und ist nicht dazu gedacht, potenziell sensible oder klassifizierte Informationen zu übermitteln.“ Weiter heißt es: „Nach Einreichung Ihres Berichts kann das AARO-Personal Kontakt aufnehmen, um weitere Details anzufordern oder ein Informationsgespräch zu vereinbaren.“
Erläuternd heißt es weiter: „Gesetzlich ist es AARO gestattet, alle UAP-bezogenen Informationen zu erhalten, einschließlich aller klassifizierten sicherheitsrelevanten Informationen, die militärische, nachrichtendienstliche und nachrichtendienstbezogene Aktivitäten auf allen Klassifikationsebenen betreffen, unabhängig von etwaigen restriktiven Zugangskontrollen, speziellen Zugangsprogrammen oder abgeschirmten Zugangsprogrammen. Darüber hinaus gibt es keine Beschränkung für AARO, UAP-bezogene Informationen aus der Vergangenheit oder Gegenwart zu erhalten, unabhängig von der organisatorischen Zugehörigkeit der ursprünglichen Klassifizierungsbehörde innerhalb des DoD, der Nachrichtendienstgemeinschaft [IC] oder jeder anderen US-Bundesbehörde. Alle als klassifizierte nationale Sicherheitsinformationen klassifizierten Informationen können in einem sicheren Bereich an AARO übermittelt werden, dürfen jedoch nicht über dieses Formular bereitgestellt werden. Über dieses Formular sollten weder klassifizierte nationale Sicherheitsinformationen noch unklassifizierte Informationen, die nicht öffentlich freigegeben werden können (z.B. aufgrund von Exportkontrollbestimmungen), übermittelt werden.“
Hintergrund
Der Schritt des AARO kommt mitten in die andauernde Kontroverse zwischen dem sog. UFO-Whistleblower David Grusch und AARO-Direktor Dr. Sean Kirkpatrick. Ersterer hatte zuvor gegenüber Journalisten und nicht zuletzt auch vor einer Anhörung des US-Kongresses erklärt, die USA betrieben seit den 1930-er Jahren ein ultrageheimes Bergungs-, Untersuchungs und Rückentwicklungsprogamm für abgestürzte nicht-menschliche Raumschiffe. Dieses Programm soll im Geheimen mit dunklen Geldern (black budgets) und an der Kontrolle des US-Kongresses vorbeigeführt worden sein und bis heute existieren. Es sei so geheim, dass nur wenige direkte Kenntnis darüber haben. Grusch selbst hatte ebenfalls wiederholt erklärt, er könne sämtliche Namen von Verantwortlichen und sogar die Aufbewahrungsorte der so geborgenen UFOs nennen, würde dies auch in einem geschützten Rahmen vor dem Kongress tun und habe diese Informationen aber auch schon an den Generalinspekteur der US-Geheimdienste übergeben.– Lesen Sie HIER, HIER und HIER die Hintergründe zu den Aussagen und Vorwürfen des „UFO-Whistleblowers“ David Grusch
Nach Gruschs öffentlichen Aussagen auch vor dem US-Kongress hatte sich der AARO-Direktor Kirkpatrick verstört über Grusch Aussagen gezeigt, da diese ein falsches Bild von der Arbeit der Behörde zeichnen würden. Zudem habe er keine internen Kenntnisse von Gruschs Behauptunegn und Informationen:
„Abschließend möchte ich klarstellen, dass die AARO bislang keine glaubwürdigen Beweise für die Anschuldigungen eines umgekehrten Technologie-Reverse-Engineering-Programms für nicht-menschliche Technologie gefunden hat. (…)“ (…GreWi berichtete)
Hingegen hatte Grusch wiederholt erklärt, mit Kirkpatrick in direkten Austausch gestanden zu haben.
UPDATE: Im aktuellen (gestrigen) PresseQ&A erklärte Kirkpatrick dazu konkret:
„Das letzte Mal, glaube ich, habe ich mit Herrn Grusch gesprochen, als ich vor etwa fünf Jahren im J2 des U.S. Space Command war, und es ging nicht um dieses Thema. Jetzt haben wir mit einer ganzen Reihe von Menschen gesprochen, über 30 Menschen bisher. Ich denke, wir haben die meisten der Personen interviewt, mit denen er gesprochen haben könnte, aber das wissen wir nicht sicher. Und wir haben ihm mindestens vier oder fünf Mal in den letzten acht Monaten oder so eine Einladung geschickt, um hereinzukommen, und sie wurde abgelehnt.“UPDATE, 02.11.2023, 10:25h: Gegenüber dem US-Nachrichtensender „News Nation“ hat Grusch aktuell dieser Aussagen widersprochen und bezeichnet Kirkpatricks Aussage sogar als „Lüge“:
The Department of Defense’s AARO director Sean Kirkpatrick lies about having tried to contact whistleblower David Grusch regarding his allegations regarding UFO crash retrievals & reverse engineering programs. #UFOX pic.twitter.com/ebHnDpviTU
— Nick Madrid (@NickMadrid16) November 1, 2023
Auch der Generalinspecteur der US-Geheimdienste, der „Inspector General of the Intelligence Community“ Thomas A. Monheim, hatte zwar den Empfang von Gruschs Informationen bestätigt, aber noch am 15. September 2023 in einem Schreiben an US-Abgeordnete erklärt, sein Büro habe bislang “noch keine Prüfung, Inspektion, Bewertung oder Überprüfung angeordnet oder durchgeführt, die sich auf angebliche UAP-Programme in Verantwortungsbereichen des DNI erstreckt.“ (…GreWi berichtete)
…Werbung in eigener Sache
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
US-Politiker enttäuscht von erster UFO-SCIF-Sitzung 21. Oktober 2023
AARO: US-UFO-Behörde veröffentlicht neuen Jahresbericht 19. Oktober 2023
US-Journalist: 30 weitere Whistleblower stützen Aussagen von UFO-Whistleblower David Grush 26. September 2023
Air Force bestätigt UFO-Vorfall auf der Eglin Air Force Base und Meldung an die US-UFO-Behörde AARO 21. September 2023
US-Top-General äußert sich zu den Aussagen des UFO-Whistleblowers Grusch 8. August 2023
US-Konteradmiral stützt Aussagen von UFO-Whistleblower David Grusch 3. August 2023
Abgeordnete fordern Einsetzung eines UFO-Untersuchungsausschusses am US-Kongress 28. Juli 2023
Erkenntnisse aus der US-Kongressanhörung militärischer UFO-Zeugen und Whistleblower 27. Juli 2023
NASA und beschuldigter Air-Force-General widersprechen Vorwürfen von US-Abgeordneten – Existenz von Air Force UFO-Aufnahmen bestätigt 23. Juli 2023
Anhörung von militärischen UFO-Zeugen vor dem US-Kongress und drastische Aussagen von Abgeordneten 21. Juli 2013
Pentagon-Sprecher John Kirby stellt klar: „Das Weiße Haus nimmt UAP sehr ernst 18. Dezember 2023
UAP Disclosure Act: US-Kongress ebnet den Weg für historisches Gesetz zur Offenlegung der UFO-Akten der USA 16. Juli 2023
US-Kongress bereitet den Weg für Deklassifizierung von UFO-Akten und baldige öffentliche Anhörungen von UFO-Whistleblowern vor 14. Juli 2023
US-Senator Rubio: „Es gibt weitere, hochrangige und direkte Zeugen für UFO-Bergungsprogramme der US-Regierung“ 27. Juni 2023
Recherchequellen: aaro.mil, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
© grenzwissenschaft-aktuell.de