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US-Wissenschaftsrat fordert Suche nach außerirdischem Leben im Uranus-System

Titelabbildung des Berichts zur zukünftigen Planetenwissenschaft und Astrobiologie 2023-2032. Copyright: US National Academies
Titelabbildung des Berichts zur zukünftigen Planetenwissenschaft und Astrobiologie 2023-2032.
Copyright: US National Academies

Washington (USA) – Ein Expertengremium der US National Academies hat eine Prioritätsliste für die Ziele der Planetenwissenschaft und Astrobiologie für die nächste Dekade veröffentlicht. Diese sieht in den Monden des Eisriesen Uranus die wichtigsten Ziele der Erforschung und Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem.

Wie das Gremium in seinem Bericht mit dem Titel Origins, Worlds, and Life: A Decadal Strategy for Planetary Science and Astrobiology 2023–2032 ausführt, haben irdische Sonden bereits den Mars, die Venus, Saturn, Jupiter, Merkur und Pluto erkundet und als Nächstes stünden Missionen zu den Jupitermonden auf dem Programm. Die Eisriesen Uranus und Neptun seien hingegen noch nie direkt be- und untersucht worden. Aus diesem Grund solle innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Hauptmission ins Uranus-System vorangetrieben werden. Zuletzt wurde der Uranus bei einem Vorbeiflug der Sonde „Voayger 2“ 1986 besucht. Hierbei konnten Hinweise darauf festgestellt werden, dass es sich bei einigen der Uranus-Monde ebenfalls um Körper mit unter dicken Eisschichten verborgenen Ozeanen handeln könnte – potenzielle Orte also für Leben (…GreWi berichtete).

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Hierzu priorisiere das Gremium eine aus einem Orbiter und einer Landeeinheit bestehende sogenannte Flagschiffmission mit dem Arbeitstitel „Uranus Orbiter and Probe“ (UOP). Diese solle dann mehrere Jahre lang den Uranus selbst umkreisen, dessen Atmosphäre erforschen und so wertvolle Informationen über Eisriesen allgemein, konkret aber natürlich über den Planeten und seine Monde liefern. Als möglicher Starttermin der Mission nennt das Gremium dann die frühen 2030-er Jahre.

Ebenso wie in den Ozeanen einiger Monde der Gasriesen Jupiter und Saturn, könnten auch auf diesen Monden unterirdische heiße Quellen Nährstoffe und Wärme in diese verborgenen Meere geben und so lebensfreundliche Biotope erzeugen.

Hintergrund
Mit einer durchschnittlichen Sonnenentfernung von 2,9 Milliarden Kilometern ist Uranus von der Sonne aus der siebte Planet im Sonnensystem und zählt zu den Eisriesen. Er wurde 1781 von Wilhelm Herschel entdeckt und ist nach dem griechischen Himmelsgott Uranos benannt.

Der Planet wird von mindestens 27 Monden umkreist, fünf davon – Titania, Oberon, Umbriel, Ariel und Miranda – sind besonders groß. Beim Vorbeiflug der Sonde „Voyager 2“ zeigte sich, dass diese fünf Monde aus Eis und Fels bestehen und stark von Einschlagskraters übersäht sind. Einige der Aufnahmen zeigen auch Strukturen, die auf Kryovulkanismus schließen lassen. Derartige Eisschlammvulkane könnten von unterirdischen Ozeanen gespeist werden, wie sie schon zuvor u.a. auf Enceladus dokumentiert werden konnten.

Größenvergleich zwischen Uranus (l) und seinen größten Monden. Copyright: Gemeinfrei

Größenvergleich zwischen Uranus (l) und seinen größten Monden.
Copyright: Gemeinfrei

Vor dem gleichen Hintergrund benennt das Gremium in seinem Bericht denn auch besagte Jupiter- und Saturnmonde als zweitwichtigste Ziele für die Suche nach außerirdischem Leben im Sonnensystem und fordert eine Orbiter- und Landemission für den Saturnmond Enceladus.

Zwar ist die Benennung von Missionszielen durch die Kommission der National Academies keine Garantie dafür, dass diese auch umgesetzt werden, doch gehörten die Forderung einer Proben-Rücktransport-Mission vom Mars und eine Erforschung des Jupiter-Europa-Systems zu den Hauptforderungen des vorangegangenen Reports – beide Missionen befinden sich derzeit in Entwicklung und Umsetzung.

Weitere Empfehlungen für zukünftige Missionen fordern die Fortsetzung der Mission des Rücktransports vom Marsproben zur Erde, eine Ausweitung des Mars- und Monderkundungsprogramms und eine Ausweitung der Suche nach potenziell die Erde bedrohenden Asteroiden.

– Den vollständigen Bericht des Gremiums im Original finden Sie HIER




WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Gibt es auch verborgene Ozeane auf den Monden des Uranus? 29. Dezember 2020

Recherchequelle: US National Academies

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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