Torun (Polen) – Bei Ausgrabungen nahe Pien im Südosten Polens haben Archäologen ein faszinierendes Beispiel für ein Vampirgrab aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Mit einer Sichel vor der Kehle und einer Fessel um den großen Zeh sollte die Frau vermutlich davon abgehalten werden, aus ihrem Grab heraus den Lebenden nachzustellen.
Wie Professor Dariusz Poliński von der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Torun gegenüber der englischen Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, war es noch im 17 Jahrhundert in einigen Teilen Osteuropas Brauch, vermeintliche Wiedergänger mit der Schneide einer Sichel vor der Kehle platziert davon abzuhalten, sich in ihrem Grab als Untote wieder aufzurichten. Hinzu fand sich um einen Zeh der Frau eine Art Vorhängeschloss, – vermutlich eine weitere symbolische Vorsichtsmaßnahme gegen die körperliche Rückkehr der Verstorbenen aus dem Jenseits. Eine Seidenhaube, die einst den Schädel der Toten bedeckte, spricht laut Poliński für einen hohen gesellschaftlichen Status der Verstorbenen
Laut dem Archäologen ist bislang noch unbekannt, welche Eigenschaften genau dazu führten, dass einige Menschen als potenzielle Vampire galten und durch derartig drastische Vorsichtsmaßnahmen bei ihrer Beerdigung von einer Rückkehr abgehalten werden sollten. Allerdings habe die Praxis im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht. Ähnliche Maßnahmen waren etwa das Abtrennen von Füßen, Beinen oder des Kopfes oder eine Bauchbestattung (mit dem Gesicht im Boden), Verbrennen oder dem Beschweren der Körper mit Steinen oder Steinplatten.
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Ganz ähnliche Funde machten polnische Archäologen bereits 2008/2009 bei Drewsko im Nordwesten Polens. Auch hier sollten die vermuteten Vampire durch Sicheln von einer Wiederkehr abgehalten werden (…GreWi berichtete, siehe folgendes Dossier).
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