Vermisster 3-Jähriger: „Ein freundlicher Bär hat mich beschützt“
Ernul (USA) – Drei Tage lang hielt der Dreijährige Casey Hathaway seine Familie, Behörden und Suchmannschaften in Atem, nachdem er beim Spielen offenbar in den Wald gelaufen und nicht wieder zurückgekommen war. Hier, so berichtet der Junge nach seiner Rettung, sei er von einem „freundlichen Bären versorgt und beschützt worden“. Während die Retter und Familie von einem Wunder sprechen, sorgt die Geschichte vom „freundlichen Bären“ unter Wildtierexperten für Unglauben. Kryptozoologen hingegen horchen auf.
KORREKTUR, 29.01.2019, 21:30h: In der ursprünglichen Version dieser Meldung wurde der Ort Ernul fälschlicherweise nach Northern California (Nordkalifornien) verortet. Tatsächlich liegt Ernul jedoch in North Carolina. Dies wurde im folgenden Text korrigiert.
Tatsächlich waren die Witterungsbedingungen und Niedrigtemperaturen von -6 Grad Celsius rund um Ernul in North Carolina derart schlecht, dass die Suche nach Casey mit Hilfe von Freiwilligen bereits eingestellt worden war und nur noch Beamte nach dem Jungen suchten. Augen- und Ohrenzeugenberichte über Babyweinen aus dem Wald führten dann am dritten Tag doch noch zur Entdeckung des Kindes.
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Gegenüber Polizeibeamten und seiner Familie berichtete Casey wiederholt, er habe im Wald einen „Bärenfreund“ gehabt, der bei ihm gewesen sei und ihn beschützt habe.
Wildtierexperten halten diese Behauptung jedoch für unglaubwürdig: „Ich habe noch nie gehört, dass ein Bär so etwas getan haben soll. Tatsächlich wäre das auch völlig untypisch“, kommentiert der Bärenexperten Christ Servheen von der University of Montana auf Medienanfragen: „Wilde Bären sind keine Freunde des Menschen und extrem menschenscheu. Ein Bär hätte den Jungen schon von weitem gewittert und wäre ihm weitläufig aus dem Weg gegangen. Ich will nicht behaupten, dass der Junge lügt – vermutlich glaubt er wirklich daran, etwas gesehen oder hat zuhause einen Teddy als Kuscheltier. Aber ich kenne keine Belege dafür, dass so etwas je passiert sein soll.“
– Den ausführlichen Kommentar von Chris Servheen zu dem Vorfall und dem typischen Verhalten von Bären finden Sie HIER
„Ein Bär hätte auch kein Mitgefühl für ein einsames, notleidendes Kind. Eine solche Vorstellung überträgt fälschlicherweise menschliche Eigenschaften und Verhaltensvorstellungen auf ein wildes Tier. Wenn sich der Junge aber durch die Vorstellung, ein Bär habe ihn beschützt, geborgen gefühlt hat, so ist dagegen nichts einzuwenden. Was auch immer es war, es hat ihm geholfen, zu überleben.“
Während es laut dem Experten also keine Geschichten über Freundschaften wilder Bären (nicht zu verwechseln mit Bären in Gefangenschaft, die durchaus Bindungen und Beziehungen zu Menschen aufbauen können) gibt, kennen Kryptozoologen – Wissenschaftler und Forscher also, die vermeintlich ausgestorbene oder lediglich in Folklore und Zeugenberichten beschriebene Tiere erforschen – zahlreiche Geschichten darüber, wie sich sogenannte Bigfoot bzw. Sasquatch Menschen angenähert, Bindungen zu ihnen aufgebaut, vo ihnen beschützt oder sogar Menschen entführt haben sollen. Wäre es also möglich, dass Casey im Wald doch einen „Beschützer“ hatte, den er selbst als einen „Bären“ bezeichnete? Es wäre sicherlich interessant, Casey etwa die Filmaufnahme des Bigfoot-Weibchens „Patty“ aus dem Jahr 1966 (s. Abb. l.) zu zeigen, due allen Expertenbekundungen keinen „Mann im Affenkostüm“ zeigt (…lesen Sie hierzu das GreWi-Spezial „50 Jahre Filmbeweis für Bigfoot“).
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