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Verschollenes Relikt aus der Großen Pyramide nach 70 Jahren wiederentdeckt

Blick auf die Große Pyramide von Gizeh. Copyright: A. Müller, für grenzwissenschaft-aktuell.de
Blick auf die Große Pyramide von Gizeh.
Copyright: A. Müller, für grenzwissenschaft-aktuell.de

Aberdeen (Großbritannien) – Seit 70 Jahren galten Holzfunde, die 1872 im Innern eines Schachts der Großen Pyramide von Gizeh entdeckt wurden, als verschollen. Jetzt wurden sie bei Inventurarbeiten in einer Zigarrenkiste wiedergefunden. Eine Datierung der Holzfragmente zeigt, dass das Holz deutlich älter ist als die Pyramide selbst.

Wie die University of Aberdeen aktuell berichtet, handelt es sich bei den einst zusammengehörenden Fragmenten einesHolzstabes, der vielleicht als Werkzeug beim Pyramidenbau verwendet wurde, um eines der drei einzigen Artefakte, die je im Innern der Großen Pyramide entdeckt wurden. Neben der Holzlatte entdeckte der Ingenieur Waynman Dixon 1872 einen Doppelhaken aus Bronze und eine etwa 5 Zentimeter große glatte Granitkugel. Nachdem der Forscher seine später als „Dixon Relikte“ bekannten Funde nach England geschickt hatte, gelangten Kugel und Haken – vermutlich über den Umweg über Aberdeen – an das British Museum in London, wo sie heute noch zu sehen sind (s. Abb.). Die Holz-Fragmente hingegen gingen auf diesem Weg vor rund 70 Jahren verloren.

Bei den verschollenen Fragmenten handelt es sich um Bruchstücke aus Zedernholz, von denen Archäologen vermuten, sie könnten einst zu einem Messwerkzeug oder Ritualgegenstand gehört haben. Sollte es sich tatsächlich um ein Teil eines Werkzeuges handeln, so könnte dies weitere Aufschlüsse über den Bau der Pyramiden geben. Das Holz ist für die Forschung vor allem von Interesse, weil es für eine Radiokarbondatierung genutzt werden konnte.

Hintergrund
Wie viele andere damalige Forscher, so war auch Dixon hauptsächlich an Schätzen und weniger an archäologischer Forschungsarbeit innerhalb der Pyramiden interessiert.

Copyright: Vincent Brown (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0
Copyright: Vincent Brown (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Aufgrund zweier, damals bereits bekannter Schächte, die von der sogenannten Königskammer abgingen, war Dixon davon überzeugt, dass solche Schächte auch von der sogenannten Königinnenkammer ab und nach außen führen müssten.

Tatsächlich fand Dixon die Mündungen der Schächte an den von ihm vermuteten Stellen durch Abklopfen der Wände. Im südlichen Schacht fand der Hpbbyarchäologe den besagten bronzenen Doppelhaken und eine etwa 5 Zentimeter große glatte Granitkugel – im nördlichen Schacht das bislang verschollene Holzstück. 1993 sorgten die beiden Schächte weltweit für Aufsehen, als der Ingenieur Rudolf Gantenbrink gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Kairo unter der Leitung von Rainer Stadelmann diese mit dem Mini-Roboter “Upuaut-2“ erkundete. Während eine von Dixon verwendete, dann aber abgebrochene Eisenstange dem Roboter den Weg versperrte, stieß er am Ende des südlichen Schachts auf einen Blockierstein mit zwei Kupferbeschlägen. Eine spätere Anbohrung und Erkundung mittels einer Kamerasonde offenbarte dann einen leeren Hohlraum, der ebenfalls an einem Blockierstein endete, hinter dem sich jedoch wahrscheinlich kein weiterer Raum mehr befindet. Später berichtete die ägyptische Altertumsverwaltung von einer Erkundung des Nordschachts, die eine nahezu baugleiche Struktur offenbarte. Bei einer weiteren Erkundung des südlichen Hohlraumes darin rote hieroglyphenartige Muster entdeckt (…GreWi berichtete).

Wiederentdeckt wurden die Zederholzfragmente von der ägyptischen Assistenzkuratorin Abeer Eladany im Archiv der Asiatischen Sammlung der Universität von Aberdeen: „Es handelte sich zwar nur um ein kleines Holzstück, das heute zudem selbst nur noch in Bruchstücken vorliegt, doch es ist von großer Bedeutung, weil es zu den drei einzigen Gegenständen überhaupt zählt, die je in der Großen Pyramide gefunden wurden.“

Blick auf die in einer ägyptischen Zigarrenkiste aufbewahrten Holzfragmente. Copyright/Quelle: University of Aberdeen
Blick auf die in einer ägyptischen Zigarrenkiste aufbewahrten Holzfragmente.
Copyright/Quelle: University of Aberdeen

Wie sich anhand weiterer Recherchen herausstellte, gehörte das bislang verschollene Zedernholzfragment einst sogar zu einem noch längeren Holzstück. Eine Radiokarbondatierung der Fragmente sorgte dann für eine Überraschung, datiert diese das Holz doch auf 3341-3094 v. Chr. und damit gut 500 Jahre älter als die Pyramide selbst, deren Bau die meisten Ägyptologen in die Regierungszeit von Pharao Cheops zwischen 2580 und 2560 v.Chr. datieren.

Das Ergebnis der Altersbestimmung stützt die Theorie, wonach es sich bei den Dixon-Relikten um Gegenstände handelte, die bereits während des Baus der Pyramide und nicht erst später dort platziert oder vielleicht auch nur vergessen wurden.

„Der Umstand, dass die Datierung die Relikte älter datiert als die Pyramide selbst, liegt daran, dass es sich um die Altersbestimmung des Holzes selbst und nicht seiner Verwendung handelt“, erläutert Neil Curtis, Direktor der „Museums and Special Collections“ an der University of Aberdeen. „Hinzu könnte es sich um das Mittelstück eines damals bereits alten Baumes gehandelt haben. Da Holz im alten Ägypten aber bereits Mangelware war, könnte es sich auch um eine gehegte Rarität gehandelt haben, die gepflegt und über viele Jahre hinweg verwendet und weitergegeben worden war.“

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Jetzt sei es an der Wissenschaft, den einstigen Nutzen des Holzstabes zu untersuchen und die Frage zu beantworten, ob dieser absichtlich oder aus Versehen in der Pyramide hinterlassen wurde, so die Universität abschließend.




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Quelle: University of Abderdeen

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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