Vollmond und Schlaf: Männer reagieren sensibler auf Mondzyklus als Frauen

Symbolbild: Mond. Copyright: A. Müller f. grenzwissenschaft-aktuell.de
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Uppsala (Schweden) – Gilt die Überzeugung von der Kraft und dem fast schon sprichwörtlichen Einfluss des Mondes allgemein als ein eher weibliches Interessengebiet, zeigt nun eine aktuelle Studie, dass es Männer sind, deren Schlaf während der ersten Hälfte des Mondzyklus offenbar von diesem stärker negativ beeinflusst wird.

Wie das Team um den Neurowissenschaftler Christian Benedict von der Universität Uppsala aktuell im Fachjournal „Science of the Total Envoronment“ (DOI: 10.1016/j.scitotenv.2021.150222) berichtet, hatten frühere Studien immer wieder kontroverse bis gegenteilige Ergebnisse zur Frage geliefert, ob es eine Verbindung zwischen den Mondphasen bzw. dem Mondzyklus und dem menschlichen Schlaf gibt. Für die bisherig unterschiedlichen Resultate derartiger Untersuchungen gebe es unterschiedliche Erklärungsansätze. Auffallend sei jedoch, dass eine Vielzahl der früheren Studien ihre Analysen nicht auf jene verwirrenden Faktoren überprüft hatten, von denen bekannt ist, dass sie den menschlichen Schlaf beeinträchtigen bis stören können. Zu diesen zählen etwa sogenannte obstruktive Schlafapnoe (OSA; wenn Muskulatur und Weichteile in den oberen Atemwegen während des Schlafs erschlaffen und dadurch die Atmung blockiert wird) oder Insomnie, also Ein- und Durchschlafstörungen.

Hintergrund
Nimmt der Mond zu, erhöht sich (von der Erde aus betrachtet) die beleuchtete Fläche der Mondoberfläche zusehends und der Moment, in dem der Mond den Meridian eines Ortes kreuzt, verschiebt sich allmählich in die späten Abendstunden. Im Gegensatz dazu, nimmt der beleuchtete Anteil der Mondoberfläche während der abnehmenden Phase ab und der Meridianübertritt verschiebt sich in die Tagesstunden.

Für Ihre aktuellen Untersuchungen haben die schwedischen Wissenschaftler Schlafaufzeichnungen von 492 Frauen und 360 Männern ausgewertet. „Diese zeigen, dass Männer während der zunehmenden Nächte des Mondzyklus eine geringere Schlafeffizienz aufweisen als während abnehmendem Mond. Während dieser Zeit verlängerte sich entsprechend auch die Wachphase nach dem Schlaf. Im Gegensatz dazu blieb der Schlaf der Frauen größtenteils fast gänzlich unbeeinflusst vom Mondzyklus.“ Die Ergebnisse blieben auch dann belastbar, nachdem die Forschenden um Benedict diese auch an die beeinflussende Schlafstörungsfaktoren angepasst hatten. Zugleich gibt Benedict aber auch zu bedenken, dass die Studie „natürlich nicht entwirren (könne), ob die Assoziation des Schlafs mit dem Mondzyklus kausal oder nur korrelativ war“.

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Als einen Mechanismus, durch den der Mond unseren Schlaf beeinflussen kann, definieren die Forschenden die jeweils unterschiedliche Menge an von seiner Oberfläche reflektierten Sonnenlicht. Bestätigt sehen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen dies auch durch eine andere aktuelle Studie, die nahelegt, dass das männliche Gehirn empfindlicher für die Intensität von Umgebungslicht ist als das der meisten Frauen.




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Recherchequelle: Schwedischer Forschungsrat

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