Die bislang detailreichste Aufnahmen der „hellen Flecken“ im Occator-Krater auf Ceres mit einer Auflösung von 140 Metern pro Pixel, veröffentlicht im September 2015.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA
Saarbrücken (Deutschland) – Seit Weihnachten 2015 veröffentlicht die NASA nun Aufnahmen verschiedenster Merkmale und Regionen auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres in der für die Mission bestmöglichen Auflösung von nur noch 35 Metern pro Bildpunkt. Auf die entsprechenden Aufnahmen der auch als „Ceres-Lichter“ bezeichneten „hellen Flecken“ im Innern des Occator-Kraters und damit jener Struktur, die sowohl das Interesse als auch die Fantasie der Öffentlichkeit am meisten anregt, warten Interessierte hingegen weiterhin. Wie lange noch?
Über Natur und Zusammensetzung der „Ceres-Lichter“ spekulieren seit ihrer erstmaligen Entdeckung auf Aufnahmen des Hubble-Teleskops schon vor 10 Jahren sowohl Wissenschaftler wie Laien. Neben exotischen Spekulationen über künstliche Strukturen oder sogar eine (beleuchtete) Stadt auf Ceres, vermuten Wissenschaftler bislang, dass es sich am wahrscheinlichsten um Eisablagerungen im Innern des Kraters oder mineralische Salze handeln könnte (…GreWi berichtete).
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Besonders die Veröffentlichung höchstaufgelöster Aufnahmen vom Rand des die „hellen Flecken“ beherbergenden Occator-Kraters bereits am 8./9. Februar 2016 (…GreWi berichtete) sorgte unter Beobachtern für Spekulationen über die Gründe dafür, warum Aufnahmen der nur wenige Kilometer vom Kraterrand entfernten „Lichter“ selbst bis heute (Stand 12. März 2016) noch immer nicht veröffentlicht wurden.
Dr. Ralf Jaumann
Copyright: DLR
Während einige Beobachter vor dem Hintergrund der bereits veröffentlichten Aufnahmen vom Kraterrand vermuten, dass die Bilder der „Ceres-Lichter“ bereits vorliegen, hat sich Dr. Ralf Jaumann vom Institut für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung die Kameras des „Framing Camera“-Systems der Dawn-Sonde konstruiert hat und betreut, auf Anfrage von Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) folgendes erläutert:
„Die Daten von Occator sind erst vor kurzem eingetroffen und werden derzeit prozessiert. Es liegt bei der NASA wann (diese Aufnahmen) veröffentlicht werden.“ Weiterhin rechnet der Planetenwissenschaftler selbst, mit einer „Veröffentlichung (der Aufnahmen) im Rahmen der ‚Lunar und Planetary Science Conference‘ in zwei Wochen.“
GreWi-Herausgeber Andreas Müller vermutet zudem, dass es zu den neuen Aufnahmen und Daten auch einen Fachartikel geben wird, in dem dann möglicherweise auch die Zusammensetzung der hellen Flecken und damit deren Natur beschrieben wird. „Tatsächlich darf davon ausgegangen werden, dass die neusten Bilder und Daten zu den ‚Ceres-Lichtern‘ bereits vorliegen. Sollte ein Fachartikel vor der Veröffentlichung stehen, wäre es üblich, dass die dazugehörigen Bilder einem Informationsembargo unterliegen, und erst mit der Publikation des (vermuteten) Artikels veröffentlicht werden.“
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Ceres‘ mysteriöser heller Fleck
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