Weiße Zwerge: So könnten nächste Teleskope Leben um tote Sterne finden

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Künstlerische Darstellung der Oberfläche eines erdartigen Planeten um einen Weißen Zwergstern (Illu.). Copyright: Jack Madden/Cornell University

Künstlerische Darstellung der Oberfläche eines erdartigen Planeten um einen Weißen Zwergstern (Illu.).
Copyright: Jack Madden/Cornell University

Ithaca (USA) – Mit der derzeit in Bau befindlichen nächsten Generation von Teleskopen wollen Astronomen auch nach Zeichen für außerirdisches Leben auf fernen Planeten suchen. In einer aktuellen Studie haben drei US-Astronomen nun jene Spektralsignaturen erforscht und simuliert, durch die sich erdähnliches Leben auf erdartigen Planeten um tote Sterne, sogenannte Weiße Zwerge, offenbaren würde.

Wie Thea Kozakis von der Cornell University, Zifan Lin und Lisa Kaltenegger im Fachjournal „The Astrophysical Journal Leters“  (DOI: 10.3847/2041-8213/ab6f6a) berichten, könnten schon in wenigen Jahren mit Teleskope wie das „Extremely Large Telescope“ (ELT) in der chilenischen Atacama-Wüste oder das „James Webb Space Telescope“ (JWST), dessen Start für 2021 geplant ist, erdartige Planeten um ausgebrannte Sterne (Weiße Zwerge) spektral analysiert werden.

Um die Auswertung dieser zu erwartenden Beobachtungsdaten auf der Suche nach Leben zu erleichtern, haben die Cornell-Astronomen einen Katalog jener spektralen Fingerabdrücke entwickelt, die auf Leben auf diesen Planeten hinweisen können.

„Felsige, potentiell erdartige Planeten um Weiße Zwerge sind faszinierende Kandidaten für die spektrale Analyse, weil ihre Sterne selbst kaum größer sind als erdgroße Planeten“, erläutert Kaltenegger. Für die gewünschten Analyse benötigen Astronomen dann einen Transit, also das Vorbeiziehen eines Planeten vor der „Sonnenscheibe“ seines dichten Sterns.

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“Wenn wir einen solchen Transit beobachten können, so können wir sehen, was sich in seiner Atmosphäre befindet und diese Werte dann mit den spektralen Fingerabdrücken aus unserer Studie vergleichen, um so nach Zeichen von Leben zu suchen.“

Hierzu stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spektrale Modelle unterschiedlicher Atmosphären bei unterschiedlichen Temperaturen zusammen, um so eine Vorlage für mögliche Biosignaturen zur Verfügung zu stellen.

Sollte die Spektralanalyse eines erdartigen Planeten innerhalb der potentiell lebensfreundlichen Zone um einen Weißen gelingen, dann sollten auch Biomarker wie Methan in Kombination mit Ozon oder Distickstoffoxid detektiert werden können, so sie vorhanden sind. „Sollten wir diese und andere Zeichen auf einem dieser Planeten finden, so wäre die nächste faszinierende Frage, ob dieses Leben den Tod seines Sternes überstanden hat (es sich also um altes Leben handelt) oder ob es sich um neues Leben handelt, sozusagen um eine zweite Genesis“, so die Forscher abschließend.

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Quelle: Cornell University

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