Crowdfunding-Kampagne will den Weltraum mit allen Sinnen erfahrbar machen
Besucher vor einer der Hauptattraktionen der mobilen Weltraumausstellung von Sebastian Voltmer, dem Apollo-13-Modell im Maßstab 2:3.
Copyright: S. Voltmer, weltraum.com
Nohfelden (Deutschland) – Bereits seit Jahren präsentiert die mobile Ausstellung des Weltraum-Ateliers Nohfelden die Faszination Weltraum und Raumfahrt. Jetzt wollen die Macher diese Faszination auch für Blinde und Gehörlose barrierefrei erschließen und durch Audio- und Videoguides, sowie 3D-Modelle und Bildreliefs die Maßstäbe und extremen Distanzen im All (be)greifbar machen. Hierzu werden derzeit mittels einer Crowdfunding-Kampagne noch Unterstützer gesucht.
ACHTUNG: Die Kampagne endet am 16. April 2016 um 23:59 Uhr und hat bislang noch nicht die notwendige Finanzierungsschweller erreicht. Sollten Sie das Projekt unterstützen möchten, so haben sie dazu noch 9 Tage Zeit…
„Wir wollen die mobile ‚Weltraum-Atelier Nohfelden‘ im Sinne der Inklusion nachhaltig barrierefrei gestalten“, erläutert der international bekannte Astrofotograf und Mitinitiator der Ausstellung, Sebastian Voltmer und führt weiter aus: „Hierzu gehören sowohl die Filme, die wir in den Kinovorführungen zeigen, als auch großformatige Astroaufnahmen, die in Audiodeskription und Gebärdensprache gedolmetscht und beschrieben werden.“
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„Mit der Unterstützung der Crowdfunding-Kampagne rückt das Weltall in den Fokus einer Sinneswahrnehmung, die wir gemeinsam mit Blinden und Gehörlosen teilen: Den Tastsinn!
– Direktlink zur Crowdfunding-Seite des Projekts „Space mit allen Sinnen – Mit dem Tastsinn ins All“
Hierbei setzen wir auf die Technik des 3D-Drucks. Mit Modellen, wie dem ‚Miniatur-Planetenweg‘ (einer maßstabsgetreuen Abbildung unseres Sonnensystems entlang einer Perlenschnur, die sich mit den Fingern ‚abwandern‘ lässt), können Dimensionen und extreme Größenunterschiede im Weltall erschlossen werden, die auch weit über das visuelle Vorstellungsvermögen nicht hör- und sehbehinderter Menschen hinausgehen. Die enormen Größenunterschiede und Distanzen im Weltraum werden vor allem durch eigene Erfahrungen lebendig. Aus dem gesamten Angebot entsteht so eine audiovisuell-taktile Erlebniswelt für alle.“
Die Ausstellungsmacher Arabella Strassner und Sebastian Voltmer
Zur Zielgruppe der Ausstellung gehören Menschen, denen es ein Anliegen ist, dass Kulturangebote und die Vermittlung von wissenschaftlichen Themen dauerhaft barrierefrei sind.
„Wir wollen zeigen, dass auch exotische und schwierige Themen barrierefrei funktionieren“, so Voltmer, der das Konzept gemeinsam mit Arabella Strassner erstellt hat, die in ihrer Masterarbeit untersuchte, wie es um die interkulturelle Barrierefreiheit im Kulturbereich steht, und Blinde auf Reisen oder bei ihren Erledigungen in Großstädten ehrenamtlich unterstützt.
Unterstützt werden Ausstellung und Kampagne zudem von dem überregional bekannten Pantomimen JOMI, der selbst gehörlos ist und die Videoguides der Ausstellung gebärdet.
„Es ist aber nicht allein die Vermittlung von Wissen“, so die Ausstellungsmacher weiter. „Sondern neue Erfahrungswelten tun sich auf, mit denen die Tiefen des Universums bereits werden können. Die Exponate möchten haptisch ergründet werden und stellen selbst etwas Eigenes dar. Denn sie sind keine Repliken von anderen Werken, die erst übersetzt und wiederum in andere Medien transformiert werden müssen.“
Was passiert mit dem Geld?
Das Geld wird verwendet, um die mobile Weltraum-Ausstellung des Weltraum-Ateliers nachhaltig barrierefrei zu machen.
„Auf diese Weise wollen wir sinnesbehinderten Menschen die Teilhabe an Kultur und Wissenschaft ermöglichen“, so Voltmer und Strassner. „Für filigrane Galaxienmodelle, Kugelsternhaufen und Planeten-Reliefs benötigen wir noch präzise 3D-Drucker, die wir mit Eurer Unterstützung finanzieren können.“
Eine der beeindruckenden Aufnahmen Voltmers vom Planeten Saturn mit einigen Monden.
Copyright: Sebastian Voltmer, weltraum.com
Unterstützer der Kampagne haben die Möglichkeit, einen Betrag selbst zu bestimmen. Als Gegenleistungen haben sich die Macher eine ganze Reihe attraktiver Gegenleistungen als Dankeschön für die Unterstützungen ausgedacht. Diese reichen von Soundtracks und DVDs zu Voltmers bekannten Astro-Dokumentationen, über individuelle Führungen durch die Ausstellung, einem Moonwalk-Kurs mit JOMI, bis hin zu Astrofoto-Workshops mit dem international bekannten Astrofotografen und der Leihgabe Ausstellung sowie deren Hauptattraktion der Ausstellung – dem 2:3-Modell der Apollo-13-Raumkapsel aus dem gleichnamigen Hollywood-Film mit Tom Hanks.
„Gelder, die über die angepeilte Schwelle hinausgehen, sind willkommen und werden in die noch fehlenden Leitlinien (Wegweiser für Blinde) gesteckt, damit auch Blinde die Ausstellung ohne Risiken selbstständig erkunden bzw. ertasten können.“
„Auch ‚Grenzwissenschaft-Aktuell.de‘ (GreWi) unterstützt das Projekt als Medienpartner, weshalb ich mich natürlich freuen würde, wenn sich auch unter den GreWi-Lesern einige Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne finden würden“, kommentiert GreWi-Herausgeber Andreas Müller das Projekt.
– Direktlink zur Crowdfunding-Seite des Projekts „Space mit allen Sinnen – Mit dem Tastsinn ins All“
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