Wird Trump die Kennedy-Akte freigeben?
John F. Kennedy kurz vor dem Attentat am 22. November 1963 in Dallas.
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Washington (USA) – Auf den derzeit wohl mächtigsten Verteiler von Verschwörungstheorien kommt eine wichtige Entscheidung zu: Ende Oktober 2017 läuft die Geheimhaltungsfrist für tausende weiterer Akten zum Attentat auf den US-Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 aus – und es ist alleine am amtierenden Präsidenten Donald Trump, über eine Verlängerung zu entscheiden oder die Akten freizugeben.
Wie Politico.com berichtet, hat Donald Trump noch sechs Monate Zeit zu entscheiden, ob er der Veröffentlichung von 3.600 Seiten der Kennedy-Akten zustimmen oder diese blockieren bzw. verlängern wird.
Bei den meisten dieser Dokumente handelt es sich wahrscheinlich um Akten von FBI und CIA, von denen sich Beobachter Antworten auf zahlreiche bis heute offenen Fragen rund um das Kennedy-Attentat in Dallas erhoffen.
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Laut dem Politik-Magazin sei sich das Weiße Haus dieser Frage und dem Ablauf der Frist spätestens am 26. Oktober 2017 bereits bewusst und arbeite mit den National Archives zusammen – allerdings gebe es noch keine Hinweise, in welche Richtung die Trump-Administration derzeit tendiere. Tatsächlich liege die Entscheidung alleinig bei Trump, so Politico.
Diese Angaben wurden bereits vor Wochen von Martha W. Murphy vom den National Archives bestätigt: Tatsächlich arbeite man bereits jetzt mit hochrangigen Beamten an der Vorbereitung zur Veröffentlichung der Akten und hoffe, mit dem Prozess bereits Anfang Oktober beginnen zu können. Unabhängig von der Entscheidung Trumps sei man beim Staatsarchiv der USA für die anstehenden Veröffentlichung bereit.
Laut Politico.com beinhalten die in Aussicht gestellten Akten zahlreiche brisante Information rund um den Tod Kennedys: So gehe es in den Akten etwa um die Reise des mutmaßlichen Attentäters Lee Harvey Oswald nach Mexico City, Wochen vor dem Attentat. Auf dieser Reise fiel Oswald den US-Spionen bereits wegen seiner Besuche in den Botschaften Kubas und der Sowjetunion auf. In anderen Unterlagen sollen In- und Ausländische „Spione“ namentlich genannt werden, die bislang nur anonymisiert im Umfeld des Attentats eine Rolle gespielt hatten. Alleine 400 Seiten sollen sich dem einstigen CIA-Agenten und Watergate-Mitorganisator E. Howard Hunt widmen, der auf seinem Totenbett erklärt hatte, schon Wochen vor dem Attentat von entsprechenden Plänen gewusst zu haben.
In einem anderen Interview hatte bereits vor einem Monat der Richter John R. Tunheim vom Federal District Court in Minnesota, der an dem verabschiedeten Gesetz zu weiteren Geheimhaltung der Akten 1992 mitgearbeitet hatte, dass es ihn „nicht verwundern würde, wenn aus diesen wichtige Informationen“ hervorgehen würden. Allerdings habe er auch kein Kenntnis über hochbrisante Inhalte, zitiert das Journal.
Dem stimmt auch Murphy zu und bezeichnet den Inhalt der Akten schon heute zwar als „wirklich interessant“ aber wohl eher im historischen Kontext des kalten Krieges.
Laut Politico haben auch CIA und FBI bestätigt, dass man derzeit die fraglichen Akten prüfe. Allerdings gibt es bislang noch keine Informationen darüber, ob man Anträge auf weitere Verschlusshaltung der Akten stellen wolle.
Das Gesetz überlässt es nun, 25 Jahre später, dem US-Präsidenten zu entscheiden, ob die Akten wie geplant veröffentlicht werden oder unter Berufung auf mögliche Schäden, die von der Veröffentlichung der Akten für das US-Verteidigung, Geheimdiensttätigkeiten, den Staatsschutz oder den internationalen Beziehungen ausgehen könnten, weiter unter Verschluss zu halten.
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