Wissenschaftler-Kommission fordert Erforschung des Bewusstseins jenseits der materialistischen Weltanschauung

Symbolbild: Bewusstsein. Copyright: geralt (via Pixabay.com) / Pixabay License
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Berlin (Deutschland) – Im „Galileo Commission Report“ schlussfolgern mehr als 90 Wissenschaftler von mehr als 30 Universitäten und akademischen Institutionen weltweit, dass trotz der unzähligen außergewöhnlichen Errungenschaften der Naturwissenschaft, diese doch zugleich auch durch einen vorbehaltslosen und größtenteils schlichtweg nicht in Frage gestellten rein materialistischen Ansatz bezüglich der Fragen rund um das Bewusstsein, wichtige Erkenntnisse unterdrückt hat.

Der von Professor Harald Walach für das „Scientific and Medical Network“ herausgegebene Bericht der „Galileo Commission“ mit dem Titel “Science Beyond a Materialist Worldview” (dt.: Wissenschaft jenseits einer materialistischen Weltanschauung) verfolgt die Absicht, eine erneute und fachübergreifenden Debatte über die der Mehrheit von Wissenschaften und Wissenschaftlern zugrundeliegende Weltsicht und ihre Auswirkungen auf die Wissenschaften der Zukunft anzustoßen.

Hintergrund
Das Scientific and Medical Network (www.scimednet.org) wurde 1973 von Akademikern gegründet und stellt ein weltweites Netzwerk vorurteilsfreier aber zugleich dennoch streng evidenzbasiert arbeitender Forscher und Wissenschaftler dar, die sich mit Themen beschäftigen, die eine Brücke zwischen Naturwissenschaft, Spiritualität und Bewusstsein schlagen wollen. In dem interdisziplinären Netzwerk finden sich Forscher zusammen, die offen für eine non-materielle Interpretation des Universums sind und ein Interesse an parapsychologischen und spirituellen Themen haben, wie sie im „Galileo Comission Report“ behandelt werden.

Diese „Galileo Commission“ (www.galileocommission.org) selbst besteht u.a. aus mehr als 90 Wissenschaftlern – Neurowissenschaftlern, Physikern, Ärzten, Biologen, Philosophen und Psychologen von mehr als 30 Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen weltweit, die sich alle auf dem Gebiet der Bewusstseinsforschung betätigen und dafür eintreten, den Wirkungsbereich und die Annahmen der aktuellen Wissenschaft zu erweitern.

Zugleich fordert der Bericht vor dem Hintergrund seiner Grundthese (laut der die Wissenschaft von ihren eigenen Annahmen zurückgehalten wird), eine Erweiterung der Wissenschaften über die selbst auferlegten Grenzen hinaus, indem das Bewusstsein als grundlegend (…und nicht umgekehrt) betrachtet und anerkannt wird.

Max PlanckTatsächlich, so erläutert der Herausgeber Prof. Harald Wallach, sei diese Forderung und These allerdings weder neu noch der Wissenschaft fern, wenn etwa schon der Nobelpreisträger Max Planck (s. Abb. l.) 1918 bemerkte: „Ich betrachte die Materie als aus dem Bewusstsein heraus entstehend. Wir können nicht hinter das Bewusstsein kommen. Alles, über das wir sprechen, alles das, was wir als bestehend annehmen, postuliert Bewusstseins. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie in einem winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. (…)“

Aus einem Brief Galileo Galileis an Johannes Kepler folgenden Satz zitierend: „Hier in Padua gibt es einen Philosophieprofessor, den ich wiederholt und dringend gebeten habe, den Mond und die Planeten doch durch mein Glas zu betrachten, was er unwillkürlich ablehnt“, zieht Walach direkte Parallelen in die heutige Zeit und merkt an: „Viele Wissenschaftler – darunter auch akademische Psychologen und Philosophen – zögern auch heute noch‚ durch dieses Teleskop‘ auf die wissenschaftlichen Beweise für ein Bewusstsein jenseits des Gehirns zu blicken, da auch hier eine starke philosophische Verpflichtung gegenüber der materialistischen Hypothese davon existiert, dass das Bewusstsein im und vom Gehirn erzeugt wird, und zudem Druck ausgeübt wird, um in dieser Sache die Konformität innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft aufrecht zu erhalten.

Dennoch, so Walach weiter, könne sich keine intellektuelle Aktivität des Menschen – einschließlich der Wissenschaft – der Tatsache entziehen, dass sie philosophische Annahmen treffen muss, die mit seiner eigenen Methodik nicht bewiesen werden können.

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Der Bericht der Galileo-Kommission will nun zeigen, dass die Überzeugung vom Bewusstsein als Ergebnis – als ein aufkommendes Phänomen der Gehirnaktivität, weder bewiesen noch gerechtfertigt ist, selbst wenn sie weit verbreitet ist: „Neuronale Korrelate stellen weder neuronale Ursachen dar, noch sollte Wissenschaft als offene Untersuchungsmethode logischerweise einzig und allein mit naturwissenschaftlichem Materialismus oder Szientismus verschmolzen werden.

Die Autoren des Reports stellen dazu fest, dass es substanzielle empirische Phänomene gibt, die der materialistischen Hypothese widersprechen, laut der das Bewusstsein nur neuronale Aktivität ist.

Zu diesen Beweisen zählt der Bericht:

  • Verifizierte Berichte über Nahtoderlebnisse mit komplexen Intuitionen, Wahrnehmungen, Erkenntnissen und Emotionen während gut dokumentierter Abwesenheit von Gehirnaktivität.
  • Verifizierte Berichte über nicht-lokale Wahrnehmungen, die unabhängig von solchen Todesfällen ohne Abwesenheit der Gehirnaktivität bestätigt wurden.
  • Die umfangreiche Datengrundlage der Parapsychologie und der anomalen Kognitionsforschung, die anhand von einer ganzen Reihe von Metaanalysen zeigt, dass solche nichtlokalen Wahrnehmungen tatsächlich möglich sind.
  • Die ebenso große Datengrundlage zu Fällen von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern und von denen einige entsprechende Missbildungen aufweisen.

Eine wachsende Zahl von aufgeschlossenen Wissenschaftlern erforscht mittlerweile genau diese Grenzbereiche bereits mit vorhandenen wissenschaftlichen Methoden und kommt zu empirisch fundierten Schlussfolgerungen, wie sie die Ansichten des Mainstreams in Frage stellen.

Ausschnitt aus "Flug zum Himmel" v. Hieronymus Bosch (um 1500). Copyright: gemeinfrei

Ausschnitt aus „Flug zum Himmel“ v. Hieronymus Bosch (um 1500).
Copyright: gemeinfrei

Nicht zuletzt im nun von der „Galileo Commission“ vorgelegten Bericht argumentieren einige dieser Forscher und Wissenschaftler daher, dass die Wissenschaft ein Modell des Bewusstseins braucht, „das nicht reduktiv ist und dem Bewusstsein seinen eigenen ontologischen Status erlaubt, wie es Max Planck in seinem (obig genannten Zitat) anführe.

Der Bericht argumentiert, „dass ein Minimum-Consensus-Modell ein Modell mit zwei Aspekten oder Komplementarität ist, in dem Materie und Geist, Bewusstsein und sein physisches Substrat zwei Aspekte der Realität sind, die nicht reduzierbar sind und gleichzeitig Perspektiven einer zugrunde liegenden Realität darstellen.“

Dies vorausgesetzt, könne man „sofort erkennen, dass das Bewusstsein seinen eigenen direkten Zugang zur Realität haben kann, nicht nur durch die Sinneswahrnehmung wie im klassischen Empirismus, sondern auch durch die innere Wahrnehmung oder radikale Selbstbetrachtung“, so die Autoren. Infolgedessen könne sich so ein ergänzender und ebenso gültiger Zugangsweg zur Realität ergeben, der über das Bewusstsein hinausgeht und das zusätzlich zum klassischen Weg, wie ihn die Naturwissenschaft anbietet.

Dies könnte dann – unter bestimmten Voraussetzungen – einen direkten Zugang zu tieferen Realitätsstrukturen beinhalten, wodurch wichtige Einblicke zu Fragen nach Ethik, Sinn und Werten erlangt werden könnten: „Tatsächlich legen Erkenntnisse aus Nahtoderfahrungen und anderen transformativen Erfahrungen nahe, dass wir alle in ein größeres Bewusstseinsfeld eingebettet sind, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Ethik gerade auch in einer vernetzten Welt hat.“

Nicht zuletzt aus diesem Grund wollen die Autoren mit ihrem Berichts die wissenschaftliche Gemeinde dazu ermutigen, „die absoluten Voraussetzungen, auf denen ihre Aktivitäten basieren, kritischer zu reflektieren und ihren Geltungsbereich um eine Wissenschaft des Bewusstseins zu erweitern, die über die derzeitigen materialistischen Beschränkungen hinausgeht.“ Dies eröffne möglicherweise neue qualitative Forschungsmöglichkeiten, wie dies bereits bei kontemplativen Neurowissenschaften der Fall sei.

Zum Thema

Der Neuropsychiater und Bestseller-Autor des Bestseller-Buches Dr. Iain McGilchrist bemerkt dazu: „Echte Wissenschaftler stellen die wichtigen großen Fragen und halten ihre Gedanken offen. Es erfordert viel moralisches Engagement und Mut, weniger eng zu denken. Aber ohne anders zu denken, werden keine großen Entdeckungen gemacht. Gesunde Wissenschaft ist eher einschließend als ausschließend, eher befreiend als einschränkend. Die derzeitige Mainstream-Wissenschaft macht jedoch unwissenschaftliche Annahmen, auch wenn sie davon ausgeht, überhaupt keine Annahmen zu machen.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, dass aus Materie Bewusstsein entsteht. Es gibt aber einige Gründe aus der heutigen Physik für die Annahme, dass Bewusstsein vor Materie existiert(e). Was heutzutage für die Wissenschaft gilt, ist nicht wissenschaftlich genug, und als Folge davon verpassen wir große potenzielle Entdeckungen und stupieren den menschlichen Geist.“

Dr. Peter Fenwick, Neurowissenschaftler und Präsident des „Scientific and Medical Network“, fügt hinzu: „Der Galileo-Bericht fordert die materialistische Position direkt heraus und versucht, die Beweise gegen sie und die Glaubensstrukturen unserer gegenwärtigen wissenschaftlichen Gemeinde zu prüfen. Wie Galen Strawson, wissenschaftlicher Philosoph an der University of Texas, sagte: „Die besondere Leugnung (der Existenz des Bewusstseins) ist das Seltsamste, was jemals in der gesamten Geschichte des menschlichen Denkens geschehen ist.“ Die Veröffentlichung und Verbreitung dieses Berichts ist also ebenso zeitgemäß wie wichtig, um die Unlogik unserer materialistischen Kultur aufzuzeigen.

Dr. Larry Dossey, Herausgeber des „Journal of Science and Healing“ bemerkt darüber hinaus:
„Zukünftig werden unsere Nachkommen sicherlich mit Erstaunen auf ein Markenzeichen unserer Zeit schauen: Wie wir vom Materialismus getäuscht wurden, wie unsere genialsten Wissenschaftler ihren Verstand mit Begeisterung benutzten, um zu beweisen, dass der Verstand nicht existiert und wie sie ihr eigenes Bewusstsein dazu nutzen, zu beweisen, dass es in Wirklichkeit gar kein Bewusstsein gibt. Die Voraussetzung für das Überleben unserer Art ist es in erster Linie, die menschenunwürdigen, lähmenden und selbstmörderischen Geißeln des Materialismus zu überwinden. (…) Wir leben in einer Zeit der Krise, vor allem aufgrund der materialistischen Weltanschauung, die unserer Kultur zugrunde liegt, die Lebewesen als chemische Maschinen und den Geist als nichts anderes als ein Produkt des Gehirns betrachtet.

Diese Weltsicht hat eine Atmosphäre des Nihilismus geschaffen, das Gefühl, dass das Leben zwecklos und bedeutungslos ist, und es fördert auch unseren rücksichtslosen Missbrauch der Umwelt. Wie der Bericht der Galileo-Kommission eindeutig zeigt, zeigen viele zeitgenössische wissenschaftliche Untersuchungen, dass die Annahmen dieses Weltbildes falsch sind, und weisen auf eine ganzheitliche und spirituelle Perspektive hin. Als Kultur müssen wir uns dringend mit dieser neuen Perspektive auseinandersetzen, damit wir beginnen können, harmonischer miteinander und mit der natürlichen Welt zu leben. Der Bericht der Galileo-Kommission ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.“

– Eine Zusammenfassung des „Galileo Commission Report“ finden Sie HIER

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