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Wissenschaftler reaktivieren Schweine-Hirne eine Stunde nach dem Tod

Schema des Versuchsaufbaus (Illu.).Copyright/Quelle: He et al., EMBO Molecular Medicine 2024
Schema des Versuchsaufbaus (Illu.).
Copyright/Quelle: He et al., EMBO Molecular Medicine 2024

Guangzhou (China) – Chinesischen Medizinern ist es erstmals gelungen, in Gehirnen von Schweinen erneut und teilweise mehrere Stunden lang, Aktivität zu erzeugen und das, obwohl die Tiere schon fast eine Stunde lang tot waren und es zu einem vollständigen Kreislaufstillstand gekommen war.

Wie das Team um unter der Leitung des Arztes Xiaoshun He von der Sun Yat-Sen-Universität in China aktuell im Fachjournal EMBO Molecular Medicine“ (DOI: 10.1038/s44321-024-00140-z) berichtet, stelle das zunächst makaber wirkende Experiment einen großen Schritt bei der Erforschung von medizinischen Wegen dar, Gehirnfunktionen nach einem plötzlichen Herzstillstand wiederherzustellen. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten es zukünftig vielleicht auch ermöglichen, das bislang kurze Zeitfenster für die erfolgreiche Wiederbelebung von Patienten nach Herzstillstand deutlich zu erweitern.

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Der Erfolg der ungewöhnlich langen Zeitspanne zwischen Herzstillstand und der Reaktivierung der Hirnaktivität liegt laut den Forschenden in der Integration eines unbeschädigten Schweineleber-Organs in das lebenserhaltende System, das zur Wiederbelebung des Gehirns eingesetzt wurde, nachdem die Zeit für eine herkömmliche Wiederbelebung abgelaufen war.

Hintergrund
Bei einem plötzlichen Herzstillstand kommt es aufgrund des abrupt endenden Blutflusses (Ischämie) zu einer Vielzahl von biophysiologischen Problemen. Besonders für die Erhaltung der Hirnfunktionen ist der Blutkreislauf, über den das Gehirn nicht zuletzt auch mit Sauerstoff versorgt wird, im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig. Bleibt dieser aus, kommt es in der Regel schon nach wenigen Minuten zu schweren, meist irreparablen Schäden.

In Versuchen mit 17 tibetischen Minischweinen, die unterschiedlich langen Durchblutungsunterbrechungen ausgesetzt wurden, untersuchten die Mediziner um He die Rolle der Leber bei der Erholung des Gehirns nach einem Herzstillstand: In einem Experiment wurde einer Gruppe der Schweine der Gehirn- und der Leberkreislauf 30 Minuten lang unterbrochen, während in einer zweiten Gruppe nur der Kreislauf zum Gehirn das Gehirn unterbunden wurde. Danach wurde eine unbeschädigte Schweineleber in ein System integriert, das das Gehirn eines verstorbenen Schweins am Leben halten sollte. Das System beinhaltete ein künstliches Herz und Lungen, um so Flüssigkeit durch das Gehirn zu pumpen. „Der Einsatz der Schweineleber ermöglichte dabei den Erhalt von elektrischer Gehirnaktivität über längere Zeiträume – in einigen Fällen für bis zu sechs Stunden“, berichten die Mediziner.

Auf den Menschen übertragen (so möglich) dürften die Ergebnisse auch erneut die Diskussion über die Bestimmung des Todeszeitpunkts sowohl aus medizinischer wie auch aus moralisch-ethischer und spiritueller Perspektive neu entfachen.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
AWARE-II-Studie: Patienten erinnern sich an Todeserfahrungen nach Herzstillstand 26. September 2023
Gehirne Sterbender können weiterhin aktiv und vielleicht bewusst sein 15. Mai 2023
Mediziner messen ungewöhnliche Hirnaktivität mehr als 10 Minuten über den Tod hinaus 8. März 2017

Recherchequelle: EMBO Molecular Medicine

© grenzwissenschaft-aktuell.de

 

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Andreas Müller
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