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Zu wenig Kohlendioxid für Terraforming des Mars


Vier Phasen von Terraforming am Beispiel des Mars (Illu.).

Copyright: Daein Ballard, GFDL

Boulder (USA) – Die Ziele sind ambitioniert, doch für Weltraumvordenker wie Elon Musk zumindest in der Theorie machbar und möglich: Durch sog. Terraforming soll der heute lebensfeindliche Mars wieder zu einer lebensfreundlichen Welt gemacht werden. Entsprechende Visionen werden nun jedoch von einer aktuellen Studie in Frage gestellt. Auf dem Mars, so die Erkenntnis, gibt es zu wenig Kohlendioxid für entsprechend angedachte Vorhaben.

Tatsächlich ist das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) auf dem Mars zwar in großen Mengen vorhanden – etwa in Form der charakteristischen mit weißem Trockeneis bedeckten Polkappen (s. Abb. Copyright: NASA) oder gebunden in Marsboden und Gestein, und befeuerte so Visionen von der künstlich herbeigeführter Freisetzung des Treibhausgases zur Anreicherung der Marsatmosphäre und Wiedererwärmung des Planeten.
Der Technologie- und Raumfahrtpionier Elon Musk (SpaceX) wollte dies beispielsweise durch die Zündung zweier Atombomben über den Polkappen des Mars erreichen (…GreWi berichtete 1, 2).

Wie Bruce Jakosky von der University of Colorado Boulder un Christopher S. Edwards von der Northern Arizona University nun jedoch aktuell im Fachjournal „Nature Astronomy“ (DOI: 10.1038/s41550-018-0529-6)  berichten, zeigen die Daten unterschiedlicher Mars-Missionen, darunter der NASA-Mission MAVEN, Odyssey und Mars Recconnaissance Orbiter (MRO) oder der europäische Mars Express Orbiter, dass die CO2-Vorkommen des Mars für sämtliche bislang vorgestellten Visionen von Terraforming auf dem Roten Planeten nicht ausreichen, um etwa den Atmosphärendruck auf der Marsoberfläche auf ein Niveau zu heben, unter dem Menschen auch ohne Sauerstoffmasken atmen können und Wasser in flüssiger Form existieren werden kann. Zum Vergleich: Auf irdischem Meeresniveau herrschen durchschnittlich etwa 1.000 Millibar Atmosphärendruck. Auf dem Mars sind es gerade einmal 6,36 Millibar. Mit den angedachten Methoden könnte der derzeitige Atmosphärendruck auf dem Mars laut der Studie gerade einmal um kaum spürbare 12 bis 15 Millibar angehoben werden.

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Anhand derartiger Werte scheint ein auf bisherige Weise angedachtes Terraforming des Mars nicht machbar und die Vorstellung von sich frei auf dem Mars bewegenden Kolonialisten in weite Ferne gerückt. Was bleibt sind Visionen von abgeschotteten künstlichen Marsstationen zu Forschungszwecken, die einigen wenige Wissenschaftler eine künstliche Heimat bieten könnten.

Zum Thema

…bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung war noch keine Reaktion von Elon Musk und anderen Mars-Visionären auf die Studienergebnisse bekannt.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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