Zwei erdartige Planeten um nahen Stern entdeckt
Cambridge (USA) – Nur knapp 33 Lichtjahre von der Erde entfernt, haben US-Astronomen und -Astronominnen zwei Super-Erden entdeckt, die den roten Zwergstern „HD 260655“ umkreisen.
Wie das Team um Michelle Kunimoto vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in einer kommenden Ausgabe des Fachjournals „Astronomy & Astrophysics“ berichtet, wird der Roter Zwerg von mindestens zwei erdartigen, also Felsplaneten auf relativ dichten Umlaufbahnen umkreist.
Während der innere der beiden Exoplaneten mit der Bezeichnung „HD 260655b“ seinen Stern einmal alle 2,8 Tage umkreist und rund 1,2 Mal größer ist als unsere Erde, benötigt der äußere Planet „HD 260655c“ für eine Umrundung seines Sterns 5,2 Tage und ist etwa 1,5 Mal so groß. Die Masse des inneren Planeten ist etwa doppelt so groß wie die der Erde, während der äußere Planet eine etwas geringere Dichte besitzt. Aufgrund der engen Umlaufbahnen dürfte die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf „HD 260655b“ rund 436 Grad Celsius auf „HD 260655c“ bei 286 Grad Celsius liegen.
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„Vor diesem Hintergrund umkreisen beide Planeten ihren Stern außerhalb dessen lebensfreundlicher Zone. Es kann also kein flüssiges Wasser auf der Oberfläche dieser Welten existieren und es dürfte auf den beiden Planeten somit zumindest für erdähnliches Leben zu heiß sein. Dennoch zeigen sich die Entdeckerinnen und Entdecker der beiden Planeten von ihrer Entdeckung fasziniert, da sie durch die relative Helligkeit und Nähe ein ideales Beobachtungsziel für Analysen ihrer Atmosphären – so vorhanden – sind. Tatsächlich haben die Forschenden die Hoffnung, dass es auf ihren Planeten aufgrund derzeit unbekannter Umstände vielleicht trotzdem Wasser und auch Leben geben könnte, noch nicht ganz aufgegeben: „Diese Planeten bieten fantastische Möglichkeiten, die Frage nach vorhandenem Wasser und Leben anhand mittelfristiger Analysen ihrer Atmosphären zu überprüfen“, so Kunimoto.
Entdeckt wurden die Planeten in den Daten des Planetensuchers „TESS“ (Transiting Exoplanet Survey Satellite), der gezielt sonnennahe Sterne nach Anzeichen von dortigen Planeten untersucht.
Auch wenn es auf den beiden nun entdeckten Planeten aller Wahrscheinlichkeit nach kein Wasser und Leben gibt, hoffen die Forschenden, dass es in diesem System noch weitere Planeten gibt. „Es gibt viele Mehrfachplanetensysteme, die fünf, sechs oder mehr Planeten beherbergen – besonders um Sterne wie diesen. Hoffentlich finden wir auch hier noch weitere und vielleicht sogar innerhalb der habitablen Zone.“
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