Archäologen untersuchen Mond-Ausrichtung von Stonehenge

Mondaufgang über dem Steinkreis von Stonehenge. Copyright/Quelle: Andre Pattenden / English-Heritage.org.uk
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Mondaufgang über dem Steinkreis von Stonehenge.Copyright/Quelle: Andre Pattenden / English-Heritage.org.uk

Mondaufgang über dem Steinkreis von Stonehenge.
Copyright/Quelle: Andre Pattenden / English-Heritage.org.uk

Stonehenge (Großbritannien) – Um den Steinkreis von Stonehenge ranken sich so manche Sagen, Legenden und Theorien. Einige davon sehen in dem ikonischen Steinkreis mit seinen mächtigen Steintoren eine Art Kalender oder gar Stein-Computer. Derzeit untersuchen britischen Archäologen Theorien, wonach Stonehenge nicht nur nach dem Sonnen-, sondern auch nach dem Lauf des Mondes ausgerichtet sein könnte.

Anlass der Untersuchungen ist die bevorstehende große Mondwende, die alle 18,6 Jahre stattfindet und jenen Zeitpunkt beschreibt, an dem der Ort des Mondaufgangs am weitesten am Horizont vom Ort des Monduntergangs entfernt ist. Die nächste große Mondwende findet derzeit bis Januar 2025 statt.

Schon früher vermuteten einige Forschende, dass diese Mondbewegung entweder während der ersten Bauphase des Monuments bemerkt und dann berücksichtigt wurde oder aber bereits zuvor bekannt und eingeplan war.

Wie die „English Heritage“ berichtet, arbeiten Experten mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Oxford, Leicester und Bournemouth sowie der Royal Astronomical Society zusammen, um das Rätsel zu lösen. „Wir könnten also von einem Generationenereignis sprechen, für das Menschen extra nach Wiltshire gekommen sein könnten“, sagte Dr. Fabio Silva von der Universität Bournemouth.

Plan von Stonehenge mit Bezug zu den Sonnen- und Mondwenden.Quelle/Copyright: English-Heritage.org.uk

Plan von Stonehenge mit Bezug zu den Sonnen- und Mondwenden.
Quelle/Copyright: English-Heritage.org.uk

Bereits bekannt ist, dass die vier sogenannten „Station Stones“, von denen heute nur noch zwei stehen, auf die extremen Positionen des Mondes ausgerichtet scheinen. Ob dies tatsächlich absichtlich geschah, ist unter verschiedenen Vertretern der Archäo-Astronomie allerdings ebenso umstritten wie der mögliche Zweck einer solchen Ausrichtung. Zwar werde man es niemals ganz fraglos beweisen können, aber je besser das Verständnis von diesen Monumenten und ihrer möglichen Beziehung zum Mond sei, desto besser könne man diese Vorstellungen bewerten, so die Forschenden.

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Hierzu werden derzeit die Bewegungen des Mondes im Verhältnis zu den Positionen der Steinsetzungen von Stonehenge beobachtet und genau dokumentiert. Vielleicht können die Ergebnisse eine ähnlich starke Verbindung zwischen dem Steinkreis zum Mondlauf wie zu den Sonnenwendtagen aufzeigen, die seit vielen Jahren auch in der heutigen Zeit von Tausenden Besuchern alljährlich in Stonehenge gefeiert werden, wenn die Sonne zur Sommersonnenwende exakt hinter dem sogenannten „Heel Stone“, dem Eingang zum Steinkreis, aufgeht.

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Recherchequelle: English Heritage

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