Filmemacher Corbell veröffentlicht weiteres UFO-Video aus US-Militär-Quelle

Standbild aus dem neuen Video mit Ausschnittsvergrößerung des Objekts (r.). Quelle: Jeremy Corbell
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Standbild aus dem neuen Video mit Ausschnittsvergrößerung des Objekts (r.).Quelle: Jeremy Corbell

Standbild aus dem neuen Video mit Ausschnittsvergrößerung des Objekts (r.).
Quelle: Jeremy Corbell

Las Vegas (USA) – Schon zuvor gelang es dem US-Dokumentarfilmemacher Jeremy Corbell UFO-Videos aus US-Militärquellen zu veröffentlichen, die später dann teilweise auch vom Pentagon authentifiziert wurden (…GreWi berichtete, s. Links u.). Im Rahmen einer neuen dreiteiligen US-Doku-Serie hat Corbell nun ein weiteres dieser Videos veröffentlicht und damit erwartungsgemäß auch eine Diskussion darüber ausgelöst, was das Video zeigt.

Das Video und Corbells Erläuterungen dazu sind Teil der dreiteiligen Doku-Serie des US-Streamingsenders „TMZ“ mit dem Titel „UFO Revolution“, die (leider u.a. nicht in Deutschland) über den Anbieter „Tubi“ bezogen werden kann.

Nachdem die Veröffentlichung des Videos schon im Trailer der Sendung „angeteasert“ wurde, ist der entsprechende Ausschnitt aus dem ersten Teil mittlerweile auch in zahlreichen sozialen Kanälen geteilt wurden.

– Die reine Videoaufnahme finden Sie HIER

Das 2018 (vermutlich im Nahen Osten, vermutlich im Irak) gefilmte Video zeigt eine wirklich ungewöhnliche, wenn auch nicht unbeschriebene UFO-Form, die wohl am besten als „quallenartig“ beschrieben werden kann. Entsprechend werden die Ausschnitte mittlerweile online auch entweder unter der Bezeichnung „Jellyfish-UFO/UAP“ oder auch „Chandelier-UFO“ (Kronleuchter-UFO) geteilt. Tatsächlich hat es den Anschein, als würden unter einem Hauptkörper Tentakel oder Anhängsel herabhängen. Hierzu erläutert Corbell aber, dass diese Teile des Objekts jedoch als ein fester Teil des Hauptkörpers erscheinen, nicht herabhängen, bändeln oder im Wind bzw. mit der Flugbewegung schlingern und verwehen (so wie man es etwas von Partyballons mit angeklebten Armen, Beinen oder Girlanden kennt und bei entsprechender Bewegung vermuten würde). Kritiker bemerken hier, dass die vermeintliche Bewegung des Objekts aber auch durch den sog. Parallaxen-Effekt nur als solche Erscheint. Dieser erweckt den Eindruck von Bewegung, von schneller Bewegung eines eigentlich still stehenden oder langsamen Objekts, durch die Eigenbewegung der Kamera vor dem weit entfernteren Hintergrund – zu beobachten etwa bei Zugreisen. Allerdings läßt sich diese Erklärung auf den zweiten Teil des Videos (in der ferne über dem Wasser, s. unten) nur noch schwer bis gar nicht mehr als Erklärung anweden.

Weitere Detailansichten des Objekts anhand von Standbildern aus dem Video.Quelle: Jeremy Corbell

Weitere Detailansichten des Objekts anhand von Standbildern aus dem Video.
Quelle: Jeremy Corbell

Weiterhin erläutert Corbell, dass die Ausschnitte nur einen Teil des gesamten Videomaterials seien und er diese nicht nur aus militärischen Quellen erhalten, sondern hier auch Augenzeugen gefunden habe, die das Objekt selbst oder durch weitere optische Instrumente gesehen haben. Weiter gebe es Teile der Aufnahmen, die zeigen, wie das Objekt steif ein Gewässer eintaucht, für rund 17 Minuten unter Wasser verschwindet, dann wieder als Ganzes auftaucht und in einem 45-Grad-Winkel nach oben davon schießt.

Das Objekt nun deutlich weiter entfernt.Quelle: Jeremy Corbell

Das Objekt nun deutlich weiter entfernt.
Quelle: Jeremy Corbell

Da es sich bei den Aufnahmen angeblich um die einer Wärmebildkamera handelt, deutet Corbell den Farbwechsel des Objekts von hell zu fast schwarz als Temperaturveränderung des Objekts selbst. Kritiker einer solchen Deutung sehen darin lediglich einen Effekt des Versuchs der Kamera, sich auf das Objekt selbst zu justieren. Auch könnte es sich um eine Infrarot-Aufnahmen handeln, die dann die jeweilige IR-Reflektivität und nicht ausschließlich Temperaturunterschiede abbilden. Leider liegen zum verwendeneten System bislang noch keinerlei Informationen vor. Tatsächlich, so berichtet Corbell anhand seiner Quellen, sei es der eigentlich hochentwickelten Technologie, mit der die Aufnahmen gemacht wurden, auch nicht möglich gewesen, das Objekt selbst automatisch zu tracken, dieses also visuell zu markieren und in der Folge automatisch und im Fokus zu verfolgen – eine genau jener Aufgaben, für die diese Systeme eigentlich konzipiert sind.

Zudem soll das Objekt von weiterem Personal mit Nachtsichtgeräten beobachtet worden sein. Auch gebe es Aufnahmen eines identischen Objekts innerhalb einer US-Pantex-Nuklearanlage geben, die Corbell aber aktuell nicht zeigt oder ihm selbst nicht zur Veröffentlichung zur Verfügung stehen.

Hintergrund
Schon zuvor hatte Jeremy Corbell immer wieder Aufnahmen, die an ihn von und aus militärischen Quellen herangetragen wurden, geleaked bzw. veröffentlicht. Während einige dieser Aufnahmen später sogar vom US-Verteidigungsministerium als tatsächliche militärische Aufnahmen authentifiziert wurden, zeigte sich in anderen Fällen, dass die Aufnahmen eindeutig keine UFOs im eigentlichen Sinn, sondern schlussendlich bekannte Objekte wie durch das Kamerasystem verzerrte Flugbeleuchtung (Bokeh-Effekt) oder militärische Leuchtmunition zeigten. Der Umstand also, das ein Objekt von militärischen Quellen zunächst detektiert und vorerst nicht umgehend identifiziert werden kann und dann bis auf Weiteres als UFO bzw. als UAP kategorisiert wird, sagt per so nicht nichts abschließend darüber aus, was die Aufnahmen tatsächlich zeigen. Gerade auch dies zeigt die Historie einiger der von Corbell veröffentlichten Aufnahmen.

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Wie zu erwarten, entwickelte sich unmittelbar nach der Erstausstrahlung des Beitrags eine hitzige Diskussion darüber, was die Aufnahmen zeigen könnten.

Selbst Kritiker wie etwa Mick West glauben offenbar nicht, dass die Aufnahmen einen Partyballon zeigen. Vielmehr spekulieren sie schlichtweg über Schmutz auf der Kameralinse, verweisen aber selbst auf den Umstand, dass hierfür der Fokus der Aufnahmen auf dem Objekt selbst zu deutlich erscheint. Schließlich zeichnet sich eine Verschmutzung der Linse meist sehr unscharf ab, da sie sich extrem nah am Linsensystem der Kamera und admit deutlich außerhalb des Fokusbereichs befindet. Zudem würde sich eine solche Verschmutzung nicht in unterschiedlicher Größe und im fernen Raum abgebildet erscheinen.

Eine weitere Fernansicht. Quelle: Jeremy Corbell

Auch der Umstand, dass das Objekt im weiteren Verlauf sich im Meer zu spiegeln scheint, spricht ebenso gegen eine solche Vorstellung wie der (wenn auch nicht in den Videoausschnitten zu sehende) Umstand, dass das Objekt ins Meer ein-, dann wieder aufgetaucht und davongeschossen sein soll. Weiterhin verweist u. a. West darauf, dass der Farbwechsel auch anhand anderer Objekte im Video zu sehen sei und erklärt dies mit den bereits erwähnten Justierungsversuchen der Kamera. Tatsächlich ist dieser Effekt auch anhand von Objekten im Hintergrund zu beobachten, beispielsweise an Absperrungsblöcken, die von dem Objekt überflogen werden.

Das Objekt in der ferne mit Reflexion über dem Wasser.Quelle: Jeremy Corbell

Das Objekt in der ferne mit Reflexion über dem Wasser.
Quelle: Jeremy Corbell

Hintergrund
So ungewöhnlich die Form des bis auf Weiteres unidentifizierten Objekts erscheinen mag, das generelle quallenförmige Aussehen ist aus der UFO-Historie und -Literatur alles andere als unbekannt. Hier nur zwei von zahlreichen Beispielen: Am 10. September 1990 wurde ein vielleicht ähnliches Objekt am Himmel über Alfena in Portugal gesichtet und fotografiert (s. Abb. l. …GreWi berichtete).

1992 beobachtete ein Farmer in der japanischen Präfektur Saga ein “Tentakel-UFO” über einer Viehherde und vermutete, dass es versuchte, eine Kuh zu entführen. Tatsächlich hatte der Farmer schon zuvor Fälle von Viehverstümmelungen auf seinen Weiden entdeckt. Als er sich dem Objekt näherte, sei dieses davongeschwebt und verschwunden. An Ort und Stelle habe er eine Kuh mit schweren Beinbrüchen vorgefunden.

Auch der ehemalige erste Chefpilot der Deutschen Lufthansa, Werner Utter, berichtete einst von der Sichtung eines „spinnenartigen“ UFOs am 21. November 1978: „Das war über Labrador, in einer Höhe von rund 12.00 Metern auf einem Flug von Frankfurt nach New York.“ Auf Band berichtete Utter damals: „Es scheint, wir haben eine fliegende Untertasse in Sicht. Ganz hell und sendet Strahlen aus, mal rot, mal weiß, mal violett, wie so ’ne Spinne.“ Im Studio fügt Utter hinzu: „Ich war von dieser Lichterscheinung genau so fasziniert, aber es war nicht die Wärme da, wie bei der ersten Erscheinung.“ Später erläuterte Utter hinzu, dass der Sichtung ein Funkspruch einer TWA-Maschine vorausging, der von einem Licht, einem möglichen UFO, berichtete, dass eigentlich den Kurs von Utters Maschine kreuzen müsste. (Quelle: A. Müller, Deutschlands UFO-Akten, GreWi/BoD 2021).

Nicht zuletzt berichtete beschrieb ein am Abschuss der unidentifizierten Objekte über Nordamerika im feberuar 2023 beteiligter Pilot die Form des über dem Lake Huron abgeschossenen Objekts als „achteckig mit herabhängenen Seilen“ (…Grewi berichtete).

Recherchequellen: Jeremy Corbell, X, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

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