Physiker Michio Kaku: „UFO-Forschung hat einen Wendepunkt erreicht. Jetzt muss die US-Regierung beweisen, dass diese Objekte nicht außerirdischer Herkunft sind“

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Der Physiker Michio Kaku Copyright: Campus Party Brasil (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Der Physiker Michio Kaku
Copyright: Campus Party Brasil (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Barcelona (Spanien) – Auf dem „UFOlogy World Congress“ in Barcelona hat auch der berühmte Physiker Michio Kaku einen Vortrag gehalten und erklärt, die UFO-Forschung habe einen bedeutenden Wendepunkt erreicht. Es sei jetzt an den Regierungen, die außerirdische Herkunft der von US-Kampfpiloten dokumentierten, unidentifizierten Flugobjekte – kurz UFOs – zu widerlegen.

Wie der aus zahlreichen populärwissenschaftlichen TV-Dokumentationen bekannte theoretische Physiker am Rande der Konferenz gegenüber „YahooNews“ erläuterte, seien es gerade die jüngst veröffentlichen UFO-Videos der US-Navy und die Bestätigung des US-Militärs, dass es sich dabei tatsächlich immer noch um neuerdings als „unidentifizierte Phänomene im Luftraum“ (UAPs) bezeichnete Objekte handele (…GreWi berichtete als erste deutschsprachige Nachrichtenquelle), die nun eine Beweislastumkehr in der UFO-Diskussion herbeigeführt hätten.

„Bislang war es an jenen UFO-Forschern, (die hinter den gesichteten Objekten außerirdische Raumschiffe sahen), den Beweis für die außerirdischer Herkunft dieser Objekte zu erbringen“, so Kaku gegenüber Yahoo. „Jetzt aber liegt die Beweislast bei der US-Regierung. Sie muss nun beweisen, dass diese Objekte nicht von intelligenten Wesen aus dem All gesteuert werden.” Tatsächlich liege angesichts der Faktenlage die Möglichkeit einer außerirdischen Herkunft der nicht nur von den US-Piloten gesichteten und dokumentierten Objekte auf dem Tisch, so der Physiker.

Zugleich verweist Kaku aber auch darauf, dass es auch für die „Alien-Theorie“ noch keine eindeutigen Beweise gebe. Schließlich könnte es sich auch um bislang geheime irdische Technologien handeln.

„Wir wissen jetzt, dass (diese Objekte) Geschwindigkeiten von Mach 5 bis 20 erreichen können. Wir wissen, dass sie zu Zick-Zack-Manövern in der Lage sind und das bei Geschwindigkeiten, die jeden Piloten an Bord eigentlich zerquetschen müssten. Zugleich besitzen (diese Objekte) keine Antriebsausstöße. Die bisherigen wohlfeilen Erklärungen für UFO-Sichtungen wie Meteore, Wetterballons, oder der Planet Venus, können diese Aufzeichnungen (der Navy) nicht mehr erklären“, so Kaku weiter.

 

Was bleibe seien eigentlich nur noch zwei Erklärungsmöglichkeiten: “Entweder (diese Objekte) sind menschlicher Herkunft und stellen dann eine derart fortgeschrittene Technologie dar, dass selbst führende Wissenschaftler verwirrt sind. Oder wir sehen hier Beweise für eine hochentwickelte (die Erde besuchende) außerirdische Zivilisation.”

Tatsächlich gelte es aber zunächst zu beweisen, dass die dokumentierten UAPs bzw. UFOs nicht außerirdischer Herkunft seien. Als mögliche irdische Erklärungen führt Kaku Entwicklungen des US-Militärs an, die den eigenen Piloten (noch) nicht bekannt sind, und diskutiert zugleich die Möglichkeit, dass es sich um Entwicklungen anderer Nationen handeln könnte. So habe der russische Präsident Putin erst kürzlich von der Entwicklung eines Überschallfluggerätes gesprochen, dass auch zum Zick-Zack-flug in der Lage sei. Und auch die USA und China arbeiteten derzeit an ähnlichen Konzepten.

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„Andererseits könnte (diese Objekte) aber eben auch außerirdischer Herkunft sein“, so Kaku weiter. „Schließlich ist das Universum 13,8 Milliarden Jahre alt – die irdische Wissenschaft hingegen erst 300. Auf jedem der bislang 4.000 entdeckten Exoplaneten, auf dem Leben wie wir es kennen möglich sein könnte, könnten Zivilisationen entstanden sein, die sehr viel älter sind als die unsere und die somit bereits viel fortschrittlichere wissenschaftliche wie technologische Fähigkeiten erlangt haben könnten.“

Schlussendlich sei es aber auch an den UFO-Forschern und -Gläubigen, Beweise für die außerirdische Herkunft zumindest einiger der beobachteten unidentifizierten flugobjekte und Phänomene zu erbringen, fordert Kaku abschließend. „Wenn Sie also einmal an Bord eines solchen Raumschiffs sind, dann bitte ich Sie: klauen sie irgendetwas und bringen Sie es mit, damit wir es wissenschaftlich untersuchen können.“

– Den vollständigen Yahoo-Artikel zum „UFOlogy World Congress“ in Barcelona finden Sie HIER

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Quelle: Yahoo News

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