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Heller Fleck auf Ceres „leuchtet“ seit 10 Jahren gleich hell

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Hubble-Aufnahme von Ceres von 2004 (l.) und Dawn-Aufnahme von 2015 (r.) im Vergleich.

Copyright: NASA

Washington (USA) –  Seit der ersten Aufnahme des Zwergplaneten Ceres mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ 2004 stellt ein „heller Fleck“ Planetenwissenschaftler vor ein Rätsel. Mittlerweile hat die NASA-Sonde „Dawn“ Aufnahmen dieser Struktur aus bis zu 4.400 Kilometern Höhe geliefert. Diese zeigen die sog. „Ceres-Lichter“ nun zwar in deutlich höherer Auflösung und feineren Details, doch beantworten sie noch immer nicht die Frage, um was es sich dabei genau handelt. Ein Abgleich der Daten zeigt nun, dass sich die Helligkeit, mit der diese Struktur entweder Licht reflektiert oder selbst abgibt, seit 2004 nicht verändert hat. Auch dieser Umstand gibt den NASA-Forschern Rätsel auf.

„Diese hellen Flecken sind anders als alles, was ich bislang auf einer Planetenoberfläche (in unserem Sonnensystem) gesehen habe“, erläutert der leitende Wissenschaftler der Dawn-Mission, Professor Christopher T. Russel von der University of California, Los Angeles (UCLA), in einem Telefoninterview gegenüber der US-Journalistin Linda Moulton Howe (Earthfiles.com). „Diese Struktur ist uns völlig neu. Wir haben also noch keine Antworten und befinden uns immer noch in der Phase der Interpretation von Daten und Bildern.“

Zugleich gibt der Planetenwissenschaftler aber auch zu bedenken, dass er derzeit noch keinen Grund dafür sehe, in dieser Struktur einen Hinweis für Intelligenz zu sehen. Allerdings könne diese Option auch so lange nicht ausgeschlossen werden, bis man nicht genau wisse, um was es sich dabei handelt.

Schon auf den Hubble-Aufnahmen von 2004 zeichnete sich der helle Fleck bzw. die hellen Flecken im Innern eines Kraters mit einer Helligkeit ab, die um das 40fache über der Helligkeit der Umgebung lag. Bis heute – 10 Jahre nach den Hubble-Aufnahmen – hat sich an diesem Verhältnis nichts geändert, bestätigt Russel.

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„Genau aus diesem Grund habe ich einen meiner Mitarbeiter – ein Experte in Photometrie – damit beauftragt, diese Situation zu untersuchen. Auch er kommt zu dem Schluss, dass sich die Helligkeit seit den Hubble-Bildern nicht verändert hat. Leider sagt uns dieser Umstand aber noch nichts weiter darüber aus, was diese hellen Flecken erzeugt. Alles was wir bislang wissen ist, dass die Stärke des Lichts, die aus dieser Region emittiert wird, die selbe ist wie noch vor zehn Jahren. Und ja, das haben wir nicht erwartet.“

Auf die Frage, ob sich aus der geometrischen Verteilung der einzelnen Flecken Rückschlüsse auf deren Natur und Herkunft ziehen lassen, verweist Russel darauf, dass bislang noch keine Informationen darüber vorliegen, um welches Material es sich überhaupt handelt, das hier entweder reflektiert oder selbst Licht abgibt. „Solange wir das nicht wissen, glaube ich nicht, dass wir anhand der geometrischen Verteilung der Flecken auf ihren Ursprung schließen sollten.“

In einer nächsten Frage erkundigt sich Moulton-Howe über die weiteren Verlauf der Mission und der stetigen Annäherung der Sonde an die Oberfläche des Zwergplaneten. Anfang September wird „Dawn“ eine Höhe von 1.500 Kilometern erreichen. Im Dezember senkt sich das Raumschiff dann auf nur noch 370 Kilometer ab – niedriger also als die Umlaufbahn der Internationalen Raumstation (ISS) um die Erde: „Sollten wir bei einer derart geringen Höhe Details diese wie auch immer gearteten Struktur erkennen?“

„Die Auflösung dieser Bilder wird dann bei etwas mehr als 40 Metern pro Bildpunkt (Pixel) liegen“, so Russel. „(…) Allerdings verfügt Dawn über andere Kameras als sie etwa von irdischen Satelliten oder auf der ISS verwendet werden.“

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Darstellung der Dawn-Umlaufbahnen

Copyright: NASA

Als Grund für diese vergleichsweise schlechte Bildauflösung nennt Russel, dass „Dawn“ nur über „eine sehr kostengünstige Kamera“ verfüge. Auf die sichtlich verwunderte Nachfrage, warum „Dawn“ denn nur mit einer „kostengünstige Kamera“ ausgestattet wurde, erläutert der NASA-Wissenschaftler: „Weil uns eine große Kamera sehr viel mehr Geld gekostet hätte. Wir haben die beste Weltraumkamera, die wir kriegen und uns leisten konnten. Wir sind einen Kompromiss eingegangen, da es einen Unterschied zwischen den Daten die wir aufzeichnen könnten und den Daten die wir auch senden können gibt.“

„Das bedeutet dann aber auch, dass alles, was kleiner ist als 40 Meter im Durchmesser, nur unscharf bis gar nicht zu erkennen sein wird?“, so die Nachfrage der Journalistin. Antwort Russel: „Ja, das werden wir dann nicht abbilden können.“

Das vollständige Interview mit weiteren Informationen

Klicken Sie auf die Bildmitte, um das Video zu starten

+ GreWi-Dossier +
Ceres’ mysteriöser heller Fleck

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

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