Ausblick auf eine mögliche Erklärung der „Ceres-Lichter“

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Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Pasadena (USA) – Eine auffallend helle Struktur im Innern eines Krater auf dem Zwergplaneten Ceres sorgt seit ihrer Entdeckung mit dem Weltraumteleskop Hubble und besonders seit es immer höher aufgelöstere Aufnahmen der „hellen Flecken“ durch die NASA-Sonde „Dawn“ gibt, fortwährend für Spekulationen darüber, um was es sich bei diesen Strukturen tatsächlich handelt. Eine neue Aufnahme eines anderen hellen Fleckens könnte nun erste Einblicke in die Natur der vermeintlichen „Ceres-Lichter“ geben. Es gibt jedoch ein Problem…

Die am 16. Juni 2015 von der NASA veröffentlichte Aufnahme stammt vom 6. Juni 2015 und wurde aus einer Entfernung von rund 4.400 Kilometern über der Oberfläche des Asteroiden gemacht. Sie zeigt jedoch nicht die hellsten, als „Spot 5“ bezeichneten derartigen Strukturen af Ceres, sondern „Spot 1“ mit einer Auflösung von 410 Metern pro Pixel.

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Auf der Aufnahme wird deutlich, dass es sich bei dem hellen Material offenbar um Auswurf aus dem Innern des Einschlagskraters handelt. Entweder stammt das helle Material also aus dem Innern des Zwergplaneten, von dem den Krater verursachenden Objekt oder es stellt eine geochemische Reaktion des Bodens bzw. Ablagerungen infolge des Einschlags dar.

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Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA (bearb. grewi.de)

Von den geplanten spektroskopischen Analysen der Ceres-Oberfläche erhoffen sich die Forscher schon bald genaue Informationen darüber, um was es sich bei dem hellen Material genau handelt.

Ob damit jedoch auch die Frage nach Natur und Herkunft der größten „hellen Flecken“ auf Ceres (Spot 5) geklärt werden kann, ist fraglich: Im vergangenen April hatten italienische Forscher über ihre Analysen der Dawn-Aufnahmen von Ceres im infraroten Lichtspektrum berichtet und anhand dieser festgestellt, dass unterschiedliche helle Flecken auf Ceres offenbar auch unterschiedlicher Natur sind.

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Die hellen Flecken „Spot 1“ und „Spot 5“ im Wärmebildvergleich (r.).


Copyright: NASA/JPL-Caltech/UCLA/ASI/INAF

Temperaturmäßig unterscheidet sich demnach die große helle Struktur (Spot 5) nicht von ihrer kalten Umgebung, während sich der nun gezeigte „Spot 1“ auf den Infrarotaufnahmen als dunkler Fleck abzeichnet und somit deutlich kälter ist als seine Umgebung (…GreWi berichtete).

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