Mediziner vermelden Durchbruch und versprechen ein langes und gesundes Leben

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Symbolbild.

Copyright: jill111 /CC0

Brisbane (Australien) – Der Wunsch nach einem möglichst hohen Alter bei gleichzeitiger Gesundheit, dürfte so alt sein, wie unsere Zivilisation selbst. Entsprechend viele haben sich schon daran versucht. Australische Mediziner vermelden nun allerdings die Entdeckung und Entwicklung eines Medikaments, das den Alterungsprozess drastisch verlangsamen und Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Typ 2 Diabetes sowie Arthritis verhindern soll.

Wie der Australisch-Neuseeländische Hochschulverbund und das Institut Ranke-Heinemann in einer Pressemitteilung berichten, versprechen die neuen Forschungsergebnisse von Medizinern der Queensland University of Technology (QUT) die Erfüllung des besagten Menschheitstraums.

Erste Testreihen sollen sogar schon in Aussicht stehen, sobald die benötigten Forschungsgelder vorhanden sind. Hierzu werben die beteiligten Wissenschaftler derzeit aktiv um Spenden bei der Bevölkerung und gehen damit ganz neue Wege, um die Fortsetzung ihrer Forschung zu ermöglichen.

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Laut dem wissenschaftlichen Leiter des Cancer and Ageing Research Program (CARP) Prof. Derek Richard vom Institute of Health and Biomedical Innovation der QUT wurde dieser Durchbruch durch die jahrelange Erforschung von Einzeller-Organismen, sogenannten Archaeen möglich, die selbst unter härtesten Bedingungen in schwefelsäurehaltigen siedenden Arealen rund um Unterwasservulkanen überleben können.

„Unsere Untersuchungen der Archaeen haben zur Entdeckung des Super-Proteins ssB1 geführt. Der wahre Heureka-Moment kam jedoch, als wir herausfanden, dass wir Menschen genau dieses Protein (hSSB1) in jeder Zelle unseres Körpers besitzen“, so Richard und führt dazu weiter aus: „In normalen Zellen wirkt ssB1 wie ein Schutzengel, der den genetischen Code beschützt und im Falle einer Beschädigung sofort repariert. Wenn wir altern, verlieren wir Teile unseres genetischen Codes und es können Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer entstehen. Durch unsere Beobachtungen der ssB1-Funktion bei den Archaeen haben wir erkannt, dass wir möglicherweise auf die Grundlage neuer Zellbehandlungen gestoßen sind, den Alterungsprozess kontrollieren zu können und die Menschen länger gesund leben zu lassen. Das neue Medikament wirkt, indem die Funktion des DNA-reparierenden-Super-Proteins hSSB1 wiederhergestellt wird. Somit vermitteln wir unseren Zellen sozusagen das Gefühl, dass sie viel jünger sind, als es tatsächlich der Fall ist.“

Der QUT-Professor und klinische Direktor des CARP Ken O’Byrne fügt hinzu, dass das neue Medikament zwar das Potenzial hätte, Krankheiten hinauszuzögern und zu verhindern, doch dass das primäre Ziel die Verbesserung der Lebensqualität sei: „Die große Verbindung zwischen Krebs und dem Alterungsprozess ist die DNA-Reparatur. Mit dem Alter beginnen unsere Zielproteine damit, ihre Funktionsweise zu ändern, sodass unser Genom beschädigt werden kann. Diese Schäden können zu Krebs führen. Dieses neue Medikament kann, sobald es vollständig entwickelt wurde, Risikopatienten vor Krebs und anderen Krankheiten schützen.“

Jetzt benötigt das Team fünf Millionen Dollar, um weitere Entwicklungs- und Forschungsvorhaben umsetzen zu können. Der nächste Schritt wären dann erste Testreihen am Menschen: „Wir könnten mit diesem Medikament und seiner Entwicklung nach Amerika gehen und uns dort um die Finanzierung bemühen, doch dann ginge eine weitere australische Erfindung verloren. Wir wollen dieses Medikament in Australien behalten, sodass die Australier davon medizinisch und wirtschaftlich profitieren können“, so Professor Richard.

– Die Spendenaktion finden Sie HIER

Neben dem Spendenaufruf gehen die Wissenschaftler einen völlig neuen und unkonventionellen Weg der Beschaffung von Forschungsgeldern und haben sich mit einer Kaffeerösterei zusammengetan, um als Fundraising-Unternehmen Fair-Trade-Kaffee, -Tee und -Kakao-Getränke anzubieten. „Wir wollten einmal etwas anderes machen. Wir wissen, dass die Australier ihren Kaffee und Tee lieben, also wollten wir eine außergewöhnliche Produktpalette anbieten und den gesamten dadurch generierten Profit in unsere Forschung investieren,“ so Professor Richard abschließend.

– Aktuelle Veröffentlichungen zu hSSB1 vom CARP finden Sie in den Fachjournalen „BMC Molecular Biology“ (DOI: 10.1186/s12867-017-0090-3) und „DNA Repair“ (DOI: 10.1016/j.dnarep.2017.03.006)

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