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Nicht ein Gral, sondern vier! Neues Buch über „Jesus und der Heilige Gral“

München (Deutschland) – In seinem neuen Buch begibt sich der Wissenschaftsautor Tobias Daniel Wabbel auf die „Suche nach dem Abendmahlskelch“. Darin zeigt er eine direkte Verbindung der dänischen Könige des 12. Jahrhunderts, zum Abendmahlskelch auf, von dem es offenbar nicht nur einen gab.  GreWi verlost ein Exemplar.

Umschlag des neuen Buches „Jesus und der Heilige Gral“ von Tobias Daniel WabelCopyright/Quelle: Bassermann-Verlag.de
Umschlag des neuen Buches „Jesus und der Heilige Gral“ von Tobias Daniel Wabbel
Copyright/Quelle: Bassermann-Verlag.de

Wabbel geht der Frage nach, ob der Heilige Gral aus den mittelalterlichen Texten von Dichtern wie Chrétien de Troyes oder Wolfram von Eschenbach identisch ist mit jenem Kelch, den Jesus von Nazareth bei seinem letzten Abendmahl verwendete. Die Antwort auf die Frage, wie, wann und wo Jesus in Jerusalem das Letzte Pessachmahl vor seiner Hinrichtung feierte, führte den Autor auf eine Spurensuche durch ganz Europa. Die Forschungsergebnisse zeigen eine direkte Verbindung der dänischen Könige des 12. Jahrhunderts, die sich als Inkarnationen Jesu sahen, zum Abendmahlskelch auf. Zugleich entmystifizieren aber auch die historische Person Jesus von Nazareth, so der Autor.

Ausgangspunkt war für Tobias Daniel Wabbel ein Wandgemälde in der Skibet Kirche im dänischen Mitteljütland, das aus dem Jahr 1200 stammt. Es zeigt unter anderem, wie Ritter in Jerusalem ein gralartiges Objekt in einem Tempel finden. „Viele skandinavische Kunsthistoriker fragen, warum auf dieser Wandmalerei aus dem 12. Jahrhundert Ritter dargestellt sind, die in Jerusalem den Heiligen Gral finden“, erläutert der Autor. „Die Frage ist berechtigt, denn Gralsdichtungen wie Perceval von Chrétien de Troyes oder Parzival von Wolfram von Eschenbach erreichten Skandinavien offiziell erst um das Jahr 1250. Der Ritterfries des Wandgemäldes zeigt nach Einschätzung der skandinavischen Kunsthistoriker:innen eine tatsächliche Begebenheit, die mündlich überliefert wurde.“

Das Wandgemälde in der Skibet Kirke, DänemarkCopyright/Quelle: Tobias Daniel Wabbel
Das Wandgemälde in der Skibet Kirke, Dänemark
Copyright/Quelle: Tobias Daniel Wabbel

Diese erstaunlichen Erkenntnisse veranlassten den Autor, die Geschichten vom Heiligen Gral und Jesu Abendmahlskelch von Grundauf zu hinterfragen. In seinem Buch unterzieht der Autor u.a. die vier Evangelien und Texte wie den ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth, die das letzte Abendmahl beschreiben, einer sprachlichen Analyse. Dabei deckt Fehler auf, die durch Martin Luthers „zu freie Übersetzung“ entstanden und über die Jahrhunderte zu falschen Annahmen führten. Der Autor zog dazu außerdem aktuelle theologische und bibelhistorische Studien heran. So ergab sich das Bild, dass es sich bei Jesu letztem Abendmahl um ein vereinfachtes Seder handelte, das Juden am Vorabend des Pessachfestes zelebrieren. Das Argument, dass ein Sedermahl erst um 70 n.Chr. entstand, nachdem die Römer den Jerusalemer Tempel zerstörten, sei demzufolge irrig, da das Buch der Jubiläen der Qumran-Gemeinde bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. ein Sedermahl nahelegt.

Die im griechischen Koiné, der Umgangssprache des antiken Griechenlands, geschriebenen Evangelien bestätigen somit, dass Jesus als streng gläubiger Jude beim Letzten Abendmahl nicht nur einen Kelch verwendete, sondern vier: „Der erste Kelch steht beim Sedermahl für die Heiligung und Gottes Segen, wenn die Israeliten aus Ägypten fliehen. Der zweite Kelch symbolisiert das Gericht Gottes und den Auszug der Israeliten. Der dritte Kelch verdeutlicht die Erlösung von den Qualen der Knechtschaft des Pharao. Der vierte Kelch ist ein Sinnbild des Dankes an Gott für die gelungene Flucht“, erläutert Wabbel. „Den Wein des dritten Kelches der Erlösung bezeichnete Jesus als sein Blut des neuen Bundes mit Gott. Es deckt sich mit dem dritten Kelch des Sedermahls. So ist die Suche nach dem Heiligen Gral in Wirklichkeit eine Suche nach vier Objekten, die Jesus und seine Jünger beim Letzten Pessachmahl verwendeten.“

GreWi verlost 1 Exemplar von „Jesus und der Heilige Gral“
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Diese erstaunlichen Fakten veranlassten Wabbel, Behauptungen zu hinterfragen, dass sich in den Kathedralen von Valéncia, León und Saint-Denis der Heilige Gral in Gestalt des Santo Cáliz, des Kelches der Königin Urraca von León und Abt Sugers Messgefäß befinden würde. Anhand historischer und archäologischer Forschungen widerlegt Wabbel die Behauptung, dass der Santo Cáliz der Heilige Gral ist, den Chrétien de Troyes oder Wolfram von Eschenbach beschreiben. Weder Chrétien de Troyes noch Wolfram von Eschenbach beschrieben den Heiligen Gral in ihren Werken als Kelch. Wolfram bezeichnete im Parzival einen Kelch mit dem mittelhochdeutschen Wort „Napf“, das nur einmal im gesamten Text vorkommt. Auch wenn die drei Gefäße Kandidaten für Jesu Abendmahlskelche aufgrund ihres Alters und des Steinmaterials sein könnten, existiere dafür, so Wabbel, kein endgültiger Beweis.

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Engste persönliche Verbindungen zwischen dem Zisterzienserabt und Heiligen Bernhard von Clairvaux und dem dänischen Bischof Eskil, dem Bischof Roskilde, führten Tobias Daniel Wabbel schließlich auf eine vielversprechende Spur nach Skandinavien. „Eskil war eng mit den Königen von Dänemark verbunden“, erläutert er. „Zusammen mit Bernhard von Clairvaux organisierte er ab 1146 einen Kreuzzug zur Christianisierung der heidnischen Wenden im Ostseeraum“, sagt Wabbel. „Der Wendenkreuzzug gipfelte 1168 in der Eroberung und Christianisierung der Insel Rügen. Anführer der Rügen-Invasion waren König Waldemar I., der über Jütland herrschte sowie Eskil und dessen Nachfolger Erzbischof Absalon von Lund.“

Blick auf das wendische Burg Arkona auf Rügen.Quelle: T. D. Wabbel
Blick auf das wendische Burg Arkona auf Rügen.
Quelle: T. D. Wabbel

Diese überraschende Wendung veranlasste Wabbel dann dazu zu fragen, ob die dänischen Könige, die ab dem 12. Jahrhundert nach Jerusalem und Konstantinopel pilgerten, im Besitz eines der Kelche Jesu waren. „Ich untersuchte die möglichen Verbindungen zwischen dem Baltikum und Skandinavien zu den mittelalterlichen Gralsgeschichten. Zu meiner großen Überraschung fand ich u. a. in dänischen Chroniken wie der Gesta Danorum des Saxo Grammaticus einen Bericht über ein äußerst bedeutendes ‚Gralsereignis‘ vor der Eroberung Rügens und der Christianisierung der slawischen Wenden.“ So weisen auf Rügen und in der unmittelbaren Umgebung noch immer Rügener Sagen, Orts- und Flurnamen, Taufbecken oder auch ein mittelalterliches Altartextil auf den Heiligen Gral.

In seinem Buch folgt Tobias Daniel Wabbel diesen Hinweisen. Die verblüffenden, neuen Forschungsergebnisse sollen zu einer intensiveren Erforschung der Gralsbezüge im Ostseeraum und auf Rügen durch Geschichtswissenschaft und Archäologie einladen.

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Tobias Daniel Wabbel:
Jesus und der Heilige Gral – Auf der Suche nach dem Abendmahlskelch
Verlag: Bassermann/Penguin, Preis: 9,99 Euro, ISBN: ‎ 978-3809451235

Über den Autor
Tobias Daniel Wabbel (geb. 1973) erlernte zunächst den Beruf des Typografen, studierte anschließend Journalismus und später kreatives Schreiben. Wabbel veröffentlichte zunächst als Herausgeber vier Anthologien zu theologisch-philosophischen Themen mit Beiträgen von Autoren wie Hans Küng oder Papst Benedikt XVI. Die Recherchen zu seinem Sachbuch „Der Templerschatz“ (2020) führten ihn anschließend über ein Jahrzehnt kreuz und quer durch ganz Europa. Für „Die Templerkathedrale“ (2023) forschte er in Chartres insgesamt über ein Jahr lang. Tobias Daniel Wabbels Themenschwerpunkte sind die Geheimnisse der Geschichte. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der semiotischen Deutung der christlichen Ikonografie des Mittelalters.

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Recherchequelle: Bassermann

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Andreas Müller
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