Parapsychologie-Pionier Prof. Robert G. Jahn verstorben

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Robert G. Jahn und seine PEAR-Kollegin Brenda Dunne.

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Princeton (USA) – Einer der bedeutendsten Vertreter der wissenschaftlichen Parapsychologie, der Plasmaphysiker und Raumfahrttechniker Prof. Robert G. Jahn, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Neben seiner Tätigkeit als Professor für Luft- und Raumfahrtwissenschaften an der Princeton University und als Berater der NASA wurde er als Gründer des PEAR-Labors zur Erforschung der Möglichkeiten einer Beeinflussung von zufälligen oder maschinengesteuerten Prozessen durch das menschliche Bewusstsein – im weitesten Sinne also der Telekinese – bekannt.

Jahn kam Ende der 1970er Jahre erstmals mit der Parapsychologie in Berührung, als er mit Studenten der Universität die Hypothese untersuchte, ob Menschen mittels ihrer Gedanken einen Computer beeinflussen können. Nachdem schon erste tests interessante Ergebnisse erbracht hatten, gründete er mit dem „Princeton Engineering Anomalies Research“-Labor (PEAR) das erste parapsychologische Forschungsprogramm und Labor an der ehrwürdigen Princeton University.

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Robert Jahn war auch einer der Mitbegründer der „Society for Scientific Exploration„, die sich der Erforschung anomalistischer und grenzwissenschaftlicher Phänomene nach naturwissenschaftlichen Standards verschrieben hat. deutschsprachigen Lesern ist Jahn vor allem durch sein Buch „An den Rändern des Realen. Über die Rolle des Bewusstseins in der physikalischen Welt“ bekannt, das 1999 bei „Zweitausendeins“ erschienen ist.

PEAR verfolgte über die Jahrzehnte hinweg zwei Hauptinteressen:
– Zum einen die Erforschung der sogenannten Fernwahrnehmung (Remote Perception bzw. Remote Viewing), innerhalb derer die Versuchperson (der sog. Viewer) versucht zu beschreiben, was eine andere Person an einem anderen (dem Viewer unbekannten) Ort sieht und/oder wahrnimmt.
– Zum anderen die experimentelle Erforschung der Möglichkeiten der anomalistischen Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Hierbei konzipierten die Wissenschaftler unterschiedliche Experimente, um einen Einfluss der Probanden auf unterschiedliche Geräte mittels Gedankenkraft zu untersuchen – etwa die Anzeige zufällig generierter Zahlen oder Bewegungsrichtungen zu beeinflussen.

Fast 30 Jahre lang konnten Jahn und Kollegen im Rahmen von PEAR zahlreiche Experimente und Studien durchführen und kamen schlussendlich zu der Einschätzung, dass es dabei tatsächlich gelungen sei, anormale Kräfte des menschlichen Bewusstseins nachzuweisen, wie sie über jene, von der orthodoxen Wissenschaft anerkannten Fähigkeiten hinausgehen.

Diese Haltung und die lange Liste wissenschaftlicher Fachbeiträge, Studien und Publikationen brachte Jahn und Kollegen erwartungsgemäß regelmäßig Kritik von Seiten sog. Skeptiker-Organisationen ein.

2007 wurde die Arbeit des Labors beendet – allerdings nicht wegen des damals immer wieder von Kritikern unterstellten Mangels an positiven Ergebnissen, wie die PEAR-Forscherin Brenda Dunne damals erläuterte:

„28 Jahre konnten wir frei forschen. Jetzt gibt es keine Gründe, diese Arbeit fortzuführen und damit immer wieder die gleichen Daten zu generieren. Wer uns nach all diesen Ergebnissen immer noch nicht glaubt, der wird uns vermutlich nie glauben.

Nach all diesen (positiven) Ergebnissen ist es nun an der Zeit, dass jemand die Konsequenzen dieser Ergebnisse für die menschliche Kultur, zukünftige Untersuchungen und – so die Ergebnisse korrekt sind – für die Frage erforscht, was diese Ergebnisse über unsere grundlegende wissenschaftliche Haltung aussagen.“

– Die Webseite der Princeton University zu Robert Jahn, mit zahlreichen weiteren biografischen und Literaturverweisen finden Sie HIER.

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