TV-Pionier Rainer Holbe verstorben
Frankfurt a. Main (Deutschland) – Im Alter von 85 Jahren ist gestern der TV-Moderator Rainer Holbe im Kreise seiner Familie verstorben. Neben seiner „normalen“ TV-Formaten war Holbe vor allem auch für seine Sendungen über anomalistische und grenzwissenschaftliche Themen bekannt.

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In den 1970-er und 80-er Jahren war Holbe aus dem wöchentlichen Fernsehen kaum wegzudenken. Nachdem er 1959 seine journalistische Laufbahn als Volontär bei der Frankfurter Rundschau begonnen hatte, machte er schnell auch Karriere als Radio- und TV-Moderator, nicht zuletzt im deutschsprachigen Hörfunkprogramm des damals noch luxemburgischen Privatsenders RTL.
Hier präsentierte Holbe ab 1982 erstmals auch die Reihe „Unglaubliche Geschichten“ und deckte dabei ein großes Themenspektrum aus dem Bereich paranormaler Phänomene ab – vom Glauben an ein Leben nach dem Tod, Marienerscheinungen, Stimmen aus dem Jenseits bi hin zu Außerirdischen und UFOs. Der ursprünglichen Radiosendung folge zwei Jahre später unter dem gleichen Namen auch ein TV-Format, das bis 1988 regelmäßig ausgestrahlt und wofür Holbe 1987 mit einer Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. 1992 setze der Moderator dann sein Engagement für eine seriöse Berichterstattung über grenzwissenschaftliche Phänomene dann bei Sat.1 unter dem Titel „Phantastische Phänomene“ gemeinsam mit dem Parapsychologen Elmar R. Gruber, einem engen Mitarbeiter von Prof. Hans Bender fort. Holbe verhalf somit nicht nur einer Vielzahl anomalistische Themen, sondern auch Forscherinnen und Forschern erstmalig zu respektvoller Aufmerksamkeit in den deutschsprachigen Massenmedien. Darunter waren etwa der Transkommunikationsforscher Ernst Senkowski oder der ehemaligen Lufthansa-Chefpilot und mehrfache UFO-Zeuge Werner Utter. Die Sendung erfreute sich über ein derart großes öffentliches Interesse, dass sie auch andere Sender zu mehr Berichterstattung auf diesen Gebieten inspirierte.
Im Rahmen seiner journalistischen Arbeit stand Holbe zeitlebens entsprechend auch mit den Größen der anomalistischen Forschung und Themengebieten im teils freundschaftlichem und stets kollegialen Austausch und war unter anderem regelmäßiger Gast bei den Basler PSI-Tagen.
Neben seinen Tätigkeiten als Moderator war Holbe weiterhin immer auch als schreibenden Journalist und Buchautor tätig. Insgesamt verfasste er mehr als 30 Bücher, vor allem dokumentarische Romane und Sachbücher. Bekannt sind unter anderem „Verborgene Wirklichkeiten“, „Kultstätten der Menschheit“, „Mitgeschöpfe“, „Bilder aus dem Reich der Toten“, und die Begleitreihe zur Sendung „Phantastische Phänomene“.
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