Drittes UFO-Video des US-Verteidigungsministerium veröffentlicht
Washington (USA) – Nach der Veröffentlichung zweier Videomitschnitte der Aufzeichnungen von Bordkamerasystemen von Abfangjägern der US-Navy im Rahmen der Enthüllungen eines bislang geheimen UFO-Untersuchungsprogramms des US-Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD) durch die „New York Times“ im vergangenen Dezember 2017 (…GreWi berichtete ausführlich), hat die daran beteiligte „To The Stars Academy“ (TTSA), die sich der Untersuchung solcher Vorfälle und der beteiligten Technologien verschrieben hat, nun ein lang angekündigtes drittes UFO-Video des DoD veröffentlicht.
Wie die TTSA-Webseite berichtet, zeigt das als „Go Fast“ betitelte Video den Mitschnitt der Aufzeichnungen eines an Bord einer F/A-18 Super Hornet der US Navy installierten AN/ASQ-228 ATFLIR-Systems. Obwohl vom Pentagon die exakte Zeit und der genaue Ort des Vorfalls noch zurückgehalten werden, ist bekannt, dass dieser sich 2015 vor der US-Ostküste ereignet hatte.
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Bei dem AN/ASQ-228 ATFLIR (Advanced Targeting Forward-Looking Infrared) handelt es sich um ein Multisensor-Kamerasystem des Herstellers Raytheon, das via elektro-optischen Zielerfassung Bilder sowohl im thermografischen (Wärmebild), als auch im Schwachlichtbereich liefert und mit einem lasergestützen Hochpräzisions-Zielfinder und Verfolgungssystemen. Das System gilt derzeit als eines der präzisesten Zielerfassung- und Verfolgssysteme im Luftraum. Der Bildsensor verfügt über zwei hochaufgelöste Darstellungsmodi: visuell und mittellanges Infrarot und kann Ziele noch in einer Distanz von 40 nautischen Meilen (knapp 75 Kilometer) Entfernung lokalisieren und verfolgen.
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Das veröffentlichte Video zeigt jene Bilder, die auch dem Piloten und den Weapon Systems Operators (WSO = Waffensystemoffizier), also beiden Navy-Piloten an Bord der Super Hornet angezeigt wurden. Hinzu liegen die Mitschnitte der Bordkommunikation synchron vor.
Wie TTSA zum Video erläutert, beginnt die Aufzeichnung im infraroten sog. „black-hot“-Modus – dunkle Bildelemente sind also wärmer als etwa die hellere Umgebung. Der Zoom-Faktor (Vergrößerung) liegt bei 1.0 und die F-18 selbst bewegt sich mit rund 480 Stundenkilometern auf einer Flughöhe von 25.000 Fuß (7620 Metern). Der Sensor ist auf 22 Grad unterhalb des Horizonts und 36 Grad zur Linken des Flugzeugs gerichtet. In der Bildmitte markiert ein kleines Quadrat das Ziel des ATFLIR-Systems. Im Hintergrund ist die Meeresoberfläche deutlich zu erkennen.
Das bis heute unidentifizierte Flugobjekt (UFO) hat offenbar eine ovale Form und bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit von der oberen rechten zur unteren linken Bildecke und fliegt dabei offenbar sehr dicht über der Wasseroberfläche.
Nachdem der Sensor zunächst nicht in der Lage ist, das „Ziel“ einzufangen, bemüht sich der Waffensystemoffizier durch eine Vorausplatzierung des Zielquadrats das Objekt „einzufangen“, was ihm schlussendlich dann unter Jubel der beiden Piloten beim dritten Versuch auch gelingt.
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Nun befindet sich der Sensor im sog. „autotrack“-Modus, ist sozusagen im auf das Ziel fixierten automatischen Verfolgungsmodus und kann deshalb nun auch den Kontrast und andere Beobachtungs- und Darstellungsparameter nachstellen.
Laut Angaben des ATFLIR-Systems befindet sich das Ziel ca. 4,4 nautische Meilen (8,15 Kilometer) entfernt in einem schrägen Blickwinkel zur F-18, die dann damit beginnt nach links zu drehen, um so das Objekt im Zielausschnitt des ATFLIR-Sensor halten zu können.
Die erstaunte Nachfrage des Piloten bei Timecode 0:22, ob es seinem WSO denn gelungen sei, das sich bewegende Ziel manuell zu fixieren, wird von diesem verneint und er erläutert, dass das System auf „autotrack“ eingestellt sei. Für die TTSA-Untersucher ist dies ein Hinweis darauf, dass sich das Objekt derart schnell bewegte, dass dies manuell nur schwer möglich gewesen wäre.
Darüber hinaus stellen die TTSA-Untersucher fest, dass das Objekt „offenbar keine Flügel, oder Heckruder besitzt, wie sie selbst im Infrarot-Modus an vergleichsweise kleinen Marschflugkörpern noch zu erkennen wären. Zudem ist keine Abgasfahne des Objekt zu erkennen, wie sie für konventionelle Objekte in derartigen Situationen charakteristisch seien.
– Die ausführliche Beschreibung zum „Go Fast“-Video im englischsprachigen Original finden Sie HIER
Zeitgleich mit der Veröffentlichung des dritten Videos durch die TTSA wurde das Video auch im Rahmen eines Gastartikels von Christopher Mellon in bzw. für und von der „Washington Post“ veröffentlicht.
Mit Mellon steht der To The Stars Academy ein erfahrener Politikwissenschaftler als Berater zur Verfügung (…GreWi berichtete). Mellon selbst arbeitete 20 Jahre für die US-Bundesregierung, darunter u.a. als Deputy Assistant Secretary of Defense for Intelligence unter Clinton und Bush und als Minority Staff Director of the Senate Select Committee on Intelligence. Er ist Autor zahlreicher Artikel zu Politik und nationaler Sicherheit und wurde bereits mehrfach vom Verteidigungsministerium und US-Geheimdiensten ausgezeichnet.
Die drei bislang via TTSA freigegebenen Videos nennt Mellon als Beweismittel in einer Reihe mit zahlreichen UFO-Sichtungen und -Nahebegegnungen von Militärpiloten und Radaroperateuren und fragt schon im für den restlichen Artikel bezeichneden Titel danach, warum es die US-Regierung nicht kümmert, dass das eigene Militär immer wieder UFOs begegnet (The military keeps encountering UFOs. Why doesn’t the Pentagon care?)
– Den vollständigen Artikel von Mellon für die „Washington Post“ im englischsprachigen Original finden Sie HIER
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