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Objekt im All sendet alle 44 Minuten wiederholt Radio- und Röntgenblitze

Bentley (Australien) – Ein internationales Forschungsteam hat ein bislang einzigartiges Himmelsobjekt entdeckt, das regelmäßig Signalspitzen in Form von Radio- als auch Röntgenstrahlung aussendet.

Die Radio- und Röntgen-Lichtkurven zeigen, wie ASKAP J1832-0911 in beiden Frequenzbereichen alle 44 Minuten pulsiert.Bildnachweis: Ziteng (Andy) Wang, ICRAR
Die Radio- und Röntgen-Lichtkurven zeigen, wie ASKAP J1832-0911 in beiden Frequenzbereichen alle 44 Minuten pulsiert.
Bildnachweis: Ziteng (Andy) Wang, ICRAR

Wie das Team unter Leitung von Dr. Ziteng (Andy) Wang vom International Centre for Radio Astronomy Research (ICRAR) an der Curtin University aktuell im Fachjournal „Natrue“ (DOI: 10.1038/s41586-025-09077-w) berichtet, sendet das als „ASKAP J1832-0911“ bezeichnete Objekt, alle 44 Minuten für etwa zwei Minuten starke Signale aus – ein völlig neuartiges Phänomen in der Astronomie.

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Ein völlig neuartiges Himmelsobjekt

Laut den Astronominnen und Astronomen gehört das rund 15.000 Lichtjahre entfernte Objekt zu einer neuartigen Objektklasse, die sie als „Long-Period Transients“ (LPTs) bezeichnen. Transients sind Himmelskörper, die ihre Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in ungewöhnlich langen Intervallen von Minuten oder sogar Stunden aussenden. Solche LPTs sind erst seit 2022 bekannt – weltweit wurden bisher etwa zehn solcher Objekte identifiziert.

Die Besonderheit von „ASKAP J1832-0911“ liegt nun darin, dass es nicht nur Radiowellen, sondern auch Röntgenstrahlen abstrahlt. Das macht es zum ersten bekannten LPT mit dieser Doppelsignatur, was bedeutende neue Einblicke in die physikalischen Eigenschaften solcher Objekte erlaubt.

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Entdeckt wurde das Objekt mit dem australischen ASKAP-Teleskop das vom australischen Forschungsinstitut CSIRO betrieben wird. Gleichzeitig hatte NASAs Chandra-Röntgenteleskop zufällig denselben Himmelsausschnitt im Blick. Dieses glückliche Zusammentreffen ermöglichte den gleichzeitigen Nachweis beider Signalarten.

„Die Entdeckung der Röntgenstrahlung war wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.“

Er betonte, wie selten es sei, dass ein Teleskop wie Chandra zufällig denselben Bereich beobachte wie das Radioteleskop – ein glücklicher Zufall, der eine wissenschaftliche Sensation ermöglichte.

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Was könnte das Objekt sein?

Zurzeit gibt es keine gesicherte Erklärung dafür, um was es sich bei „ASKAP J1832-0911“ genau handelt. Allerdings verfolgen die Forschenden zwei astrophysikalische Hypothesen:

– Ein Magnetar: Der extrem magnetisierte Überrest eines explodierten Sterns.
– Ein binäres Sternsystem: Möglicherweise ein Paar von Sternen, bei dem einer ein stark magnetisierter Weißer Zwerg ist.

Doch keine dieser Hypothesen erklärt vollständig das beobachtete Verhalten. Die regelmäßigen, aber seltenen Ausbrüche in zwei so unterschiedlichen Frequenzbereichen bleiben rätselhaft.

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Weitere ähnliche Objekte erwartet

Laut Co-Autorin Prof. Nanda Rea vom Institut für Weltraumwissenschaften (ICE-CSIC) in Spanien zeigt diese Entdeckung, dass es wahrscheinlich noch viele solcher Objekte im Universum gibt: „Das Auffinden der Röntgenstrahlung eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Untersuchung dieser geheimnisvollen Objekte.“

Die gleichzeitige Emission von niedrigenergetischen Radiowellen und hochenergetischen Röntgenstrahlen stellt Theorien über ihre physikalische Natur vor neue Herausforderungen. Künftige Modelle müssen beide Arten von Strahlung berücksichtigen – ein entscheidender Hinweis für weitere Forschungen.

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Recherchequelle: ICRAR

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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