US-UFO-Untersuchungsbehörde AARO: Gemeinsamer Workshop mit führeden US-UFO-Forschungsgruppen
Washington (USA) – Vor wenigen Tagen trafen sich der Direktor der UFO-Untersuchungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, des „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) mit Vertretern der wichtigsten UFO-Forschungsgruppen der USA zu einem gemeinsamen Workshop.

Ausgerichtet von der Associated Universities, Inc. (AUI), stand das Arbeitstreffen im Zeichen einer zentralen Herausforderung der aktuellen UAP-Forschung: Wie lassen sich Beobachtungsberichte aus unterschiedlichsten Quellen in einheitlicher, transparenter und wissenschaftlich belastbarer Form erfassen, zusammenführen und auswerten?

Copyright/Quelle: AARO/defense.gov
Neben AARO, das durch seinen Direktor Dr. John Kosloski vertreten war, nahmen Vertreter aller bedeutenden wissenschaftlichen UFO/UAP-Forschgungsgruppen und -Organisationen in den USA teil: das National UFO Reporting Center (NUFORC), das National UFO Historical Record Center (NUFOHRC), die Scientific Coalition for UAP Studies (SCU), das Galileo Project (A. Loeb, Harvard University), UAPx, die Society for UAP Studies (SUAPS) und des an der Rice University beheimateten Archives of the Impossible. Hinzu nahmen akademische Forscher, Historiker und KI-Spezialisten für großskalige Datenanalysen an dem Treffen teil. Diese fachliche Breite spiegelte das Hauptanliegen der Veranstaltung wider: Kooperation zwischen Disziplinen – von Archivwissenschaft und Bürgerforschung über Astrophysik bis zu maschinellem Lernen.
Wie NUFORC berichtet, stammen heutige UFO/UAP-Meldungen sowohl aus militärischen Kanälen, als auch von zivilen Melde-Hotlines, aus Archiven oder von Social-Media-Plattformen. „Sie sind oft detailreich, aber in Format, Terminologie und Metadaten stark uneinheitlich. Diese Vielfalt erschwert Vergleich und Integration erheblich.“
Der Workshop selbst verfolgte deshalb vier Kernziele:
– Entwicklung von Best Practices zur Erfassung und Verwaltung narrativer UAP-Daten.
– Integration unterschiedlicher Datensätze in interoperable Systeme.
– Einsatz moderner Analysetools, einschließlich KI, auf große Datenmengen.
– Erarbeitung einer Roadmap für mehr Transparenz und wissenschaftliche Strenge in der UAP-Datenarbeit.
Das Treffen knüpfte an eine schon 2024 von der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) geförderte Veranstaltung an, erweiterte den Teilnehmerkreis jedoch um zusätzliche Organisationen, Forscher und technische Fachleute.
Wie NUFORC weiter berichtet, wurde die Eröffnungsrede von Robert Powell (SCU) unter dem Titel „Setting the Stage: Importance of Good UAP Data“ gehalten. Darin betonte Powell die zentrale Bedeutung standardisierter und überprüfbarer Daten für wissenschaftlichen Fortschritt im UAP-Bereich.
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Das Programm des Arbeitstreffens umfasste weiterhin Workshops zu Identifikation, Zugriff und Integration von Datenquellen. Plenarvorträge zu interdisziplinären Forschungsansätzen.
Podiumsdiskussionen zu Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von KI auf unstrukturierten Daten. Einen interaktiven „Hackathon“, bei dem Teilnehmer reale Datensätze bereinigten, organisierten und miteinander verknüpften. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch zwei abendliche Social Events, die informellen Austausch und persönliche Vernetzung förderten.
Am zweiten Tag stellte NUFORCs Technikchef Christian Stepien in einem Kurzvortrag die Geschichte, Mission und Arbeitsweise des Nationalen Meldezentrums für UFO-Sichtungen in den USA vor, das seit Jahrzehnten zivile UFO-Sichtungsberichte sammelt und archiviert. Darüber hinaus präsentierte er aktuelle spektakuläre Fälle, darunter Sichtungen riesiger Dreiecksobjekte und großer, intelligent manövrierender Kugeln. Anschließend nahm Stepien an einer Podiumsdiskussion teil, die von Gretchen Stahlman (Florida State University) moderiert wurde. Unter dem Motto „Harmonizing Qualitative and Quantitative Perspectives on Narrative Data“ (Harmonisierung qualitativer und quantitativer Perspektiven auf narrative Daten) ging es dabei um die Verbindung zwischen reichhaltigen, subjektiven Erlebnisberichten und strukturierten Analysemethoden, die groß angelegte Vergleichsstudien ermöglichen. NUFORCs umfangreiche Sammlung narrativer UFO-Daten und deren methodische Aufbereitung stießen während der gesamten Tagung auf hohes Interesse.
Als zentrales Fazit fasst der NUFORC-Bericht den Workshop wie folgt zusammen: Die komplexe Aufgabe, UAP-Narrativdaten wissenschaftlich zu erfassen und zu analysieren, kann keine Organisation allein bewältigen. Notwendig ist ein breites Bündel an Kompetenzen – von Archiv- und Geschichtswissenschaft über Verhaltensforschung bis hin zu KI-gestützter Datenanalyse. Der 2025 UAP Workshop markierte demnach einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg.
– GreWi wird in den kommenden Tagen mit weiteren Artikeln über die Ergebnisse des Workshops berichten.
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Recherchequelle: NUFORC, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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