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Zahi Hawass präsentiert neue Funde zur Großen Pyramide von Gizeh

Kairo (Ägypten) – Jenseits der wissenschaftlichen Gepflogenheit, neue Entdeckungen über eine Fachpublikation oder auf wissenschaftlichen Konferenzen zu präsentieren und diese damit auch der wissenschaftlichen Diskussion zu unterwerfen, hat der Ägyptologe Dr. Zahi Hawass neuste Entdeckungen aus und um die Große Pyramide nun in einem Podcast bekannt gegeben.

Blick auf die Große Pyramide von Gizeh.Copyright: A. Mülelr für grewi.de
Blick auf die Große Pyramide von Gizeh.
Copyright: A. Mülelr für grewi.de

Wie der ehemalige Antikenminister im Podcast „Matt Beall Limitless“ berichtet, habe sein Team in schmalen Kammern über der sogenannten Königskammer im Innern der auch als Cheops-Pyramide bezeichneten Großen Pyramide antike Inschriften entdeckt, die ein Alter des Bauwerks von rund 4.500 Jahren bestätigen sollen.

Zugleich sollen diese Inschriften dem Bild widersprechen, wonach die Pyramiden von einem Heer von Sklaven innerhalb von 20 Jahren errichtet wurden. Vielmehr seien die Pyramiden von bezahlten, qualifizierten Arbeitern erbaut worden, die kontinuierlich arbeiteten und alle zehn Tage einen freien Tag hatten.

Die bislang unbekannten Hieroglyphen wurden vermutlich die von Arbeitsgruppen aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. hinterlassen, so Hawass weiter. Zudem habe man südlich der Pyramide Gräber der besagten qualifizierten Arbeiter gefunden. In den Gräbern wurden demnach auch Statuen entdeckt, die Arbeiter beim Schleppen und Bearbeiten von Steinen zeigen, sowie 21 hieroglyphische Titel wie beispielsweise „Aufseher der Pyramidenseite“ und „Handwerker“. Zudem fanden sich in den Gräbern Werkzeuge wie Feuersteinwerkzeuge und Schlagsteine, die beim Bau der Großen Pyramide verwendet worden sein dürften, so Hawass weiter.

„Wären die Pyramiden von Sklaven erbaut worden, so wären diese niemals im Schatten der Pyramiden bestattet worden“, führt Hawass aus. „Sklaven hätten ihre Gräber nicht für die Ewigkeit vorbereitet – so wie es Könige und Königinnen taten – in diesen Grabstätten.“

Die von Hawass im „Matt Beall Limitless“-Podcast erstmals präsentierten neuen Inschriftemn aus dem Innern der Großen Pyramide von Gizeh.Copyright/Quelle: Zahi Hawass / Matt Beall Limitless
Die von Hawass im „Matt Beall Limitless“-Podcast erstmals präsentierten neuen Inschriftemn aus dem Innern der Großen Pyramide von Gizeh.
Copyright/Quelle: Zahi Hawass / Matt Beall Limitless

Weitere Funde würden auch den Mythos der nur spärlich versorgten Arbeiter widerlegen: „Es gibt den weitverbreiteten Mythos, dass die Arbeiter nur Knoblauch, Zwiebeln und Brot aßen. Aber wir fanden Tausende Tierknochen an der Stätte. Ein Experte der University of Chicago analysierte sie und fand heraus, dass die Ägypter täglich 11 Kühe und 33 Ziegen schlachteten, um die Arbeiter zu ernähren. Diese Ernährung reichte aus, um etwa 10.000 Arbeiter pro Tag zu versorgen.“ In der entdeckten „Arbeiterstadt“ habe das Team zudem Einrichtungen zur Sortierung von gesalzenem Fisch, eine große Bäckerei für Brot, Baracken und die Siedlung, in der die Arbeiter lebten, entdeckt.

Laut dem ebenso bekannten wie umstrittenen Ägyptologen liefern die jüngsten Funde auch neue Erkenntnisse darüber, wie die Pyramide konstruiert wurde. „Sie zeigen, dass Kalkstein aus einem Steinbruch, der nur rund 300 Meter entfernt liegt, über eine Schutt-und-Lehm-Rampe zur Baustelle transportiert wurde. Reste dieser Rampe wurden südwestlich des Monuments gefunden.“ Diese Rampe musste von der südwestlichen Ecke der Pyramide kommen und mit dem Steinbruch verbunden gewesen sein, so Hawass. „Wir haben dieses Gebiet ausgegraben und an der Stelle mit der Bezeichnung C2 Überreste der Rampe gefunden – Gesteinsschutt vermischt mit Sand und Lehm. Als die Rampe abgebaut wurde, entfernte man nicht alle Spuren, und was zurückblieb, haben wir jetzt freigelegt.“

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Zur Bauweise der Pyramide erklärte der Ägyptologe weiter: „Das Fundament der Großen Pyramide besteht aus massivem Fels, der 8,5 Meter tief in den Boden eingeschnitten ist. (…)
Das bedeutet, dass die Erbauer nach dem Markieren des quadratischen Fundaments auf allen vier Seiten in das Gestein einschnitten, bis eine ebene Plattform aus festem Fels entstand – keine Blöcke, nur gewachsener Fels. Das kann man heute noch an der Südseite der Cheops-Pyramide sehen.“

Hawass erklärte weiter, dass die Arbeiter vermutlich in Teams organisiert waren – einige schnitten die Steine, andere formten sie und der Rest transportierte das Material auf hölzernen Schlitten über den Sand. Die Steine wurden dann über Rampen bewegt. Auch dafür habe er nun Beweise gefunden.

Seine Ausführungen untermalt Hawass mit einigen bislang unveröffentlichten Aufnahmen der Funde, die ebenfalls erstmal in Beals Podcast gezeigt wurden.

Warum Hawass seine sensationelle Entdeckung nicht erst ordentlich publizierte, sondern über einen Podcast verbreitet, erklärt sich am Ende der Sendung: Derzeit plant Hawass an einer neuen Expedition, die von Moderator des Podcasts Matt Beall finanziert wird. Dabei soll ein Roboter in die Große Pyramide geschickt werden.

Mit einem weiteren, ebenfalls von Beall finanzierten Mini-Roboter, soll auch der 2017 entdeckte „Big Void“, ein gewaltiger Hohlraum, vielleicht eine Kammer, oberhalb der Großen Galerie (…GreWi berichtete) erstmals erkundet werden.

Der Podcaster erklärte, der Roboter werde nicht größer als ein Zentimeter sein und durch ein winziges Loch, das in die Seite der Großen Pyramide gebohrt wurde, den „Big Void“ erkunden soll. Nachdem er selbst zunächst skeptisch war, glaubt Hawass nun, dass er das bislang nicht gefundene Grab des Cheops innerhalb dieses Hohlraums finden werde.

Die Arbeiten sollen frühestens im Januar 2026 beginnen.

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Recherchquelle: Matt Beall Limitless

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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