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NASA veröffentlicht erste Webb-Aufnahmen des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“

Washington (USA) – Ein internationales Astronomie-Team hat die ersten Beobachtungsdaten des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ mit dem James-Webb-Weltraumteleskop veröffentlicht. Obwohl die Autoren und Autorinnen selbst von einem „Kometen“ sprechen, unterstreichen sie zugleich dessen ungewöhnliche Eigenschaften.

Webb-Aufnahmen des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ vom 6. August 2025.Copyright/Quelle: NASA, Cordiner et al., NASA 2025
Webb-Aufnahmen des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ vom 6. August 2025.
Copyright/Quelle: NASA, Cordiner et al., NASA 2025

Wie das Team um Martin A. Cordiner vom Astrochemistry Laboratory am Goddard Space Flight Center der NASA aktuell als Preprint vorab und in einer kommenden Ausgabe des Fachjournals „The Astrophysical Journal Letters“ berichtet, wurden die Aufnahmen am 6. August 2025 mit dem James Webb Space Telescope (JWST) gemacht.

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Noch immer kein Schweif

Die Webb-Daten bestätigen zuvor veröffentlichte Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop „SPHEREx“ , anhand dessen das Objekt (noch) keinen, von einem typischen Kometen bei dieser Sonnendistanz zu erwartenden Schweif besitzt. Stattdessen ist er von einer Gas-Staub-Hülle, einer sogenannten Koma, umgeben, die hauptsächlich aus Kohlendioxid (CO2) besteht und deutlich weniger Wasseranteile (H2O) als von einem Kometen erwartet aufweist.

Anhand der neuen Webb-Daten konnte diese Koma mit rund 348,000 Kilometern um den Kern und damit deutlich über die bisherige Ausdehnung hinaus nachgewiesen werden. Zudem ist sie auffallend symmetrisch.

Die Abwesenheit eines typischen Kometenschweifs spricht dafür, dass der „Komet“ deutlich weniger Staubpartikel abstößt, die groß genug sind, um einen solchen, das Sonnenlicht reflektierenden Schweif zu erzeugen.

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Einizigartiges H2O/CO2-Verhältnis

Laut den NASA-Forschenden sind die neuen Webb- Beobachtungen mit einem von Natur aus CO2-reichen Kern vereinbar. „Dies könnte darauf hindeuten, dass 3I/ATLAS Eis enthält, das höheren Strahlungsniveaus ausgesetzt war als die Kometen des Sonnensystems, oder dass er sich nahe der CO2-Eisgrenze in seiner ursprünglichen protoplanetaren Scheibe gebildet hat.“

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Eine derart geringe H2O-Konzentration in der Koma könnte, so die Forschenden weiter, „möglicherweise durch eine reduzierte Wärmeleitung infolge einer ungewöhnlich dicken, isolierenden Kruste oder eines Mantels“ verursacht werden. „In diesem Fall könnte die Sublimation des weniger flüchtigen H2O-Eises im Vergleich zu den flüchtigeren CO2- und CO-Eisen gehemmt sein.“ Weitere Beobachtungen bei Sonnenabständen weniger als 3 AE (AE = Astronomische Einheit = Abstand Erde–Sonne) werden erforderlich sein, um die Zusammensetzung des Kerns von 3I/ATLAS genauer zu bestimmen, sobald er sich der Sonne nähert und einer zu erwartende Sublimation von H2O (sowie anderer wenig flüchtiger Eise) stärker einsetzt.

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Weiterhin rätselhaft

Die Studie unterstreicht, dass ein derart hohes Verhältnis zwischen CO2 und H2O „noch nie zuvor in einem Kometen [des Sonnensystems] beobachtet“ wurde. Weitere Beobachtungen mit Webb und dem Vera Rubin Observatorium konnten „dabei helfen, zu untersuchen und zu bestätigen ob 3I/ATLAS wirklich so ungewöhnlich ist, wie er derzeit erscheint.“

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Recherchequelle: NASA

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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