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Europäische Raumfahrtagentur ESA benennt Anlaufstelle für Anfragen zu UFOs und UAP

Würzburg (Deutschland) – Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat ihre Position zu unidentifizierten Flugobjekten und anomalen Phänomenen (UFOs / UAP) präzisiert und eine interne Anlaufstelle für UFO-bezogene Anfragen aus der Öffentlichkeit und den Medien benannt.

Das Logo der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.Copyright: ESA
Das Logo der europäischen Raumfahrtagentur ESA.
Copyright: ESA

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Schon seit Jahren engagiert sich Philippe Ailleris, der bei der ESA als Senior Project Controller Sentinel-Erdbeobachtungsprogramme bei der ESA tätig ist, auch auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Erforschung von UFO-Phänomenen.

Vergangene Woche präsentierte Ailleris auf der SETI & UAP Konferenz des „Interdisziplinären Forschungszentrums für Extraterrestrik“ (IFEX) an der Universität Würzburg via Online-Schalte vom Weltraumbahnhof der ESA in Kourou die nun erstmals intern formulierte Position und Perspektive der ESA zum Thema unidentifizierte anomale Phänomene (UAP).

ESA-Mitarbeiter Philippe Ailleris.Copyright/Quelle: P. Ailleris
ESA-Mitarbeiter Philippe Ailleris.
Copyright/Quelle: P. Ailleris

„Für die ESA sind UAP nicht Teil des Mandats oder unserer Programme“, so Ailleris. „Fragen aus der Öffentlichkeit sind jedoch unvermeidlich, insbesondere nach sichtbaren Weltraumereignissen wie Raketenstarts, Wiedereintritten von Satelliten, dem Einsatz von Satellitenkonstellationen (wie den Starlink-Zügen) oder dem Vorbeiflug der Internationalen Raumstation ISS. Viele der gemeldeten Sichtungen lassen sich durch solche Aktivitäten erklären, die selbstverständlich in den Kompetenzbereich der ESA im Bereich der Weltraumsicherheit und -beobachtung fallen.“

Gleichzeitig bleiben UAP jedoch ein Gegenstand öffentlicher Neugier, der oft mit der größeren Frage nach außerirdischem Leben verbunden ist, so Ailleris weiter. „Hier ist die Position der ESA klar: UAP sind zwar nicht Teil unseres formellen Mandats, aber wir nehmen das Thema ernst. Unsere Aufgabe ist es, konsequent, sachlich und verantwortungsbewusst zu reagieren, geleitet von Transparenz, rigoroser Wissenschaft und dem gleichen Entdeckergeist, der unsere Missionen zum Mars, zu Kometen, Eismonden und Exoplaneten antreibt.“

Auf diese Weise könne und werde die ESA „konstruktiv mit der Neugier der Öffentlichkeit umgehen, die Vorsorge stärken und ihre Rolle als vertrauenswürdige und angesehene wissenschaftliche Institution bekräftigen.“

Wie Ailleris weiter erklärte, gebe es zwar auch weiterhin keine eigene UAP-Forschungs- oder Meldestelle und auch keine Forschungsgelder für UAP bei der ESA. Dennoch wird er selbst künftig als interner ESA-Ansprechpartner für UAP-Anfragen zur Verfügung stehen und sicherstellen, dass Fragen aus der Öffentlichkeit und den Medien in konsistenter und koordinierter Weise behandelt werden.

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Erst im vergangenen Mai hatte der amtierende ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher auf die Zuschauerfrage des Journalisten Harald Havas in einem ORF-Radiointerview Folgendes zum Umgang der ESA mit UFO-Fragen erklärt:

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher.Copyright/Quelle: ESA – Philippe Sebirot / ESA Standard License
ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher.
Copyright/Quelle: ESA – Philippe Sebirot / ESA Standard License

„UFOs ist natürlich immer etwas, was immer sehr aktuell ist und auch sehr viel Diskussionen erzeugt. Um ehrlich zu sein, arbeiten wir nicht sehr viel daran. Aber vielleicht sollten wir es auch stärker aufgreifen. (…) Ich bekomme auch selber E-Mails und Briefe geschrieben von Sichtungen und Ähnlichem.

(…) Aber ein sehr interessantes und aktuelles Thema, aber etwas, was wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit bedarf oder wo man auch vielleicht ein bisschen mehr investieren könnte, um hier wirklich tiefer hineinzugehen.“ (…GreWi berichtete)

Die neuste Positionsbestimmung der ESA folgte nun hingegen jahrelangen Initiativen von Ailleris und Kollegen im Austausch zwischen interessierten Forschern und der Raumfahrtagentur, sowie einem informellen Meeting zwischen ESA-Vertretern und Mitarbeitern des IFEX im vergangenen Juni.

Das „Interdisziplinären Forschungszentrum für Exratetrrestrik“ (IFEX) an der Universität Würzburg ist Deutschlands erstes und bislang einziges akademisches Forschungszentrum, an dem neben Raumfahrttechnik auch die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) verfolgt und unidentifizierte Flugobjekte und anomale Phänomene (UFOs/UAP) wissenschaftlich erforscht werden. Unter der Leitung von Professor Hakan Kayal sind hier zivile UFO-Forscher, Fachjournalisten und Wissenschaftler internationaler Universitäten in einem Netzwerk versammelt, um UFOs, die heute vermehrt als UAP bezeichnet werden, wissenschaftlich und ergebnisoffen zu erforschen.

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Andreas Müller

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