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Neuste Beobachtungen zeigen Wassersublimation aus interstellarem Objekt 3I/ATLAS

Auburg (USA) – Neuste Beobachtungen des am 1. Juli 2025 entdeckten interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ zeigen nun erstmals, dass offenbar auf der Oberfläche des Objekts Wasser verdampft. Was dem Objekt zunächst kometenartige Eigenschaften verlieht, stellt die Astronominnen und Astronomen zugleich aber auch vor einige spannende Fragen.

Beobachtungen des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ vom 31. Juli bis 1. August 2025 mit dem Neil Gehrels-Swift ObservatoryCopyright: Xing et al. / ArXiv.org 2025
Beobachtungen des interstellaren Objekts „3I/ATLAS“ vom 31. Juli bis 1. August 2025 mit dem Neil Gehrels-Swift Observatory
Copyright: Xing et al. / ArXiv.org 2025

Wie das Team um Zexi Xing von der Auburn University vorab via ArXiv.org berichten, basieren ihre Analysen auf Beobachtungen des interstellaren Objekts mit dem Neil Gehrels-Swift Observatory vom 31. Juli bis zum 1. August 2025.

Wie die Forschenden berichten, haben hier hierbei in der Gashülle des Objekts den spektralen Fingerabdruck von Wasser entdeckt. Während genau dies von einem Kometen, also einem „schmutzigen kosmischen Schneeball“ zu erwarten wäre, stellt die Distanz, auf der sich „3I/ATLAS“ zum Zeitpunkt dieser Detektion jedoch befand, die Forscherinnen und Forscher zugleich vor ein Problem: Bei rund 3.5 Astronomischen Einheiten von der Sonne entfernt, sollte Wassereis eigentlich noch nicht ausreichend sublimieren. Die meisten Kometen in dieser Entfernung setzen stattdessen zunächst Ausgasung von CO oder CO2 frei.

Um die gemessene Menge an Wasserdampf nun jedoch aufrechtzuerhalten, müsste dieser von mindestens 19 Quadratkilometern Kometenoberfläche verdampfen. Das wiederum entspricht 20 Prozent der ermittelten gesamten Oberfläche, sofern die Sublimation direkt vom Kern ausgeht. Zum Vergleich: Die meisten bekannten Kometen aktivieren lediglich 3–5 Prozent ihrer Oberfläche.

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Im Vergleich zu Kometen unseres eigenen Sonnensystems müsste „3I/ATLAS“ also entweder extrem aktiv sein, oder das Wasser stammt nicht mehr direkt von der Oberfläche, sondern von großen, eisigen Partikeln, die bereits in die Koma geschleudert wurden. Tatsächlich gab es genau für letzteres Szenario schon bei früheren Beobachtungen des Objekts Hinweise in Nahinfrarotspektren des Gemini-Teleskops und dem IRTF.

Auch der Umstand, dass auf „3I/ATLAS“ Wasser noch vor der Sublimation von Cyanid (CN) erscheint, unterscheidet diesen „Kometen“ chemisch von Kometen unseres Sonnensystems.

Vor dem Hintergrund dieser Messungen gehen die Autorinnen und Autoren der Studie davon aus, dass es sich bei „3I/ATLAS“ um einen extrem staubreichen Kometen handelt und vergleichen diesen lediglich mit Hale-Bopp (der 1997 als großer Schweifstern von Aug‘ aus am Nachthimmel zu sehen war) oder dem Kometen Garadd. Und obschon es also vergleichbare Objekte in unserem eigenen Sonnensystem gibt, ist diese Eigenschaft für ein interstellares Objekt sehr ungewöhnlich.

Offenbar scheint es sich bei dem Objekt also zwar um einen Kometen, jedoch um einen ungewöhnlichen Kometen zu handeln, dessen weitere Untersuchung uns nicht nur Neues über interstellare Kometen, sondern auch über die Chemie jener Umgebungen verraten kann, aus denen das Objekt einst heraus und in Richtung unseres Sonnensystems geschleudert wurde. Umso bedeutender wäre eine Untersuchung von „3I/ATLAS“ aus möglichst dichter Nähe (…GreWi berichtete).

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Recherchequelle: ArXiv.org

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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