University at Albany erhält Großspende zur Förderung wissenschaftlicher UAP-Forschung
Albany (USA) – Weltweit wächst das akademische Interesse an der wissenschaftlichen Erforschung von unidentifizierten Flugobjekten und anomalen Phänomenen (UFOs/UAPs), bei der auch die Universität Würzburg eine Führungsrolle einnimmt. Auch an der University at Albany in den USA sind Wissenschaftler mit dezidiertem UFO-Forschungsinteresse tätig. Jetzt hat die UAlbany eine bedeutende finanzielle Zuwendung eines privaten Förderers zum Ausbau der UAP-Forschungsaktivitäten erhalten.

Copyright/Quelle: UAlbany, Zach Durocher
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Wie die Universität berichtet, stammt die Großspende von dem Unternehmer Tony Gorman, einem ehemaligen Mitinhaber des US-amerikanischen Bau- und Materialkonzerns „The Gorman Group“. Mit der Zuwendung soll nun ein dauerhaftes Förderprogramm ein gerichtet werden, mit dem die physikalische Grundlagenforschung an UAPs langfristig absichern soll.
Laut Fardin Sanai, Vizepräsident für Universitätsentwicklung, stellt die Spende einen „transformierenden Beitrag“ dar, der es der Universität ermögliche, die wissenschaftliche Führungsrolle auf diesem Gebiet auszubauen. Gorman selbst erklärt, er habe sich seit langem für UAPs interessiert. Als er zufällig eine lokale Nachrichtensendung über das UAlbany-Forschungsteam sah, habe er sich erstmals intensiver mit dessen Arbeit beschäftigt. Die Gespräche mit den Wissenschaftlern hätten ihn schließlich überzeugt, das Projekt finanziell zu unterstützen.
UAPx
Der UAP-Forschungsschwerpunkt liegt in Albany bei drei Physikern der Universität: Professor Kevin Knuth, Associate Professor Matthew Szydagis und Cecilia Levy. Unter der Bezeichnung „UAPx“ hatte das Team bereits 2021 eine aufwendige Felduntersuchung im kalifornischen Laguna Beach durchgeführt. Dabei kamen Wetterradardaten, Strahlungsdetektoren und KI-gestützte Analyseverfahren zum Einsatz. Die Auswertung dieser Mission wurde 2025 im Fachjournal „Progress in Aerospace Sciences“ veröffentlicht. Knuth und Szydagis legten 2025 zudem eine weitere Publikation vor, die versucht, ein methodisches Fundament für ein neues interdisziplinäres Forschungsfeld zu formulieren (…GreWi berichtete).
Prof. Kevin Knuth betont, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft – ähnlich wie die breite Öffentlichkeit – großes Interesse an der Frage habe, welche unbekannten Phänomene sich im Luftraum und möglicherweise darüber hinaus abspielen. Entscheidend sei jedoch ein methodisch sauberer Zugang.
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Mit der neuen finanziellen Unterstützung könne nun eine stabile Basis für langfristige Projekte geschaffen werden und „Missverständnisse durch belastbare Daten ersetzen“. Besonders hervorgehoben wird zudem die jüngste Einbindung des Physikers Eric W. Davis als Gastprofessor. Davis ist seit Jahren in der US-Debatte um UFOs und UAPs präsent und kooperierte bereits mit Kongressanhörungen zum Thema.
Eine zentrale Folge der Spende ist der offizielle Start von UAlbany Project X (UAPx) – einer neuen akademischen Kooperation, die sich vollständig auf die Entwicklung standardisierter, reproduzierbarer Mess- und Analysemethoden konzentrieren soll. UAPx setzt die Arbeit einer gleichnamigen gemeinnützigen Organisation fort, die von den ehemaligen Navy-Angehörigen Kevin Day und Gary Voorhis gegründet wurde. Deren Ziel war es von Anfang an, hochwertige, wissenschaftlich verwertbare Datensätze über UAP-Beobachtungen zu sammeln. Durch die Integration in die Universität soll dieses Modell nun professionalisiert und erweitert werden.
Vorbild: IFEX an der Universität Würzburg
Mit UAPx reiht sich die Universität von Albany in einen kleinen, aber wachsenden Kreis internationaler Universitäten ein, die UFOs und UAPs wissenschaftlich und ganz offiziell im Rahmen des universitären Forschungskanons erforschen. Neben „Galileo Project“ um Prof Avi Loeb an der Harvard University und Projekten schwedischer Forschenden, erforscht das „Interdisziplinäre Forschungszentrum für Extraterrestrik“ (IFEX) um Prof Hakan Kayal an der Universität Würzburg schon seit Jahren UAP und UFOs. Nach dem Vorbild des IFEX soll nun auch UAPx, dessen Professoren Knuth und Szydagis bereits assoziierte IFEX-Mitglieder sind, akademisch institutionalisiert werden.
Wie UAPx so ist auch der Umfang der Arbeit am IFEX von Fördergeldern abhängig, die, wie so oft, auch an der Universität und gerade für derartige Nischen-Forschungsprojekte „überschaubar“ sind. Hierzu ist es auch für Privatpersonen möglich, die Arbeit des IFEX mit Spenden zu unterstützen.
„Um die Forschungsaktivitäten am IFEX sinnvoll durchführen zu können, sind Finanzmittel notwendig. Wir bemühen uns selbstverständlich um Fördermittel für unsere Forschung. Anträge in dieser Richtung sind aber leider nicht immer erfolgreich und der Einsatz der Mittel oft nicht so flexibel, wie es sinnvoll wäre, um beispielsweise neue Forschungsaktivitäten anzustoßen, die als Vorbereitung für größere Anträge notwendig wäre.“ Daher übersteige der Bedarf weiterhin die zur Verfügung stehenden Mittel über den regulären Haushalt bei weitem. Einige Beispiele für den Einsatz der Finanzmittel sind. „Um bei der Erforschung von UAPs Fakten von Spekulationen zu trennen, müssen wir selbst unabhängige und kontrollierte Beobachtungsdaten generieren“, so Kayal weiter. Hierzu entwickelt wir unter anderem das ‚Anomaly Detection and Observation System‘ (ADEOS) für die Detektion und Beobachtung von UAPs. Ein solches System ist aber nur so gut, wie die Qualität seiner Komponenten an Hard- und Software, die wiederum Geld kostet.“
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Recherchequelle: University at Albany
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