All-Domain Anomaly Resolution Office: US-Verteidigungsministerium formiert UFO-Untersuchungsbehörde neu
Washington (USA) – Seit das US-Verteidigungsministerium im August 2020 mit der „Unidentified Aerial Phenomena Task Force“ (UAPTF) eine eigene UFO-Untersuchungseinheit ins Leben gerufen hatte, gab es verschiedene Vorgaben durch den US-Kongress zum Aufgabengebiet und Umbenennungen. Nun formiert das Department of Defense (DoD) das UFO-Untersuchungsbüro nach den Vorgaben des US-Verteidigungshaushalts für 2022 erneut um.
Aus der 2020 gegründeten UAPTF (…GreWi berichtete 1, 2) wurde 2021 die fast unaussprechliche “Airborne Object Identification and Management Synchronization Group” (AOIMSG; …GreWi berichtete). Selbst während der jüngsten UFO-Anhörung vor dem US-Kongress im vergangenen Mai nutzten sämtliche Teilnehmer das eigentlich gar nicht existierende Akronym „AIMSOG“ bedienten, um dem nicht nur für englischsprachige Zungen kaum aussprechbaren Kürzel „AOIMSG“ zu entgehen.
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Aufgrund der im „National Defense Authorization Act (NDAA) – also dem US-Verteidigungshaushalt – für 2022 per Gesetz festgelegten Anpassungen der Vorgaben für den neuen und erweiterten Aufgabenbereich des UFO-Untersuchungsbüros des Pentagons (…GreWi berichtete), hat das US-Verteidigungsministerium nun die Aufgaben des „UFO-Büros“ neu definiert und der Behörde auch einen neuen Namen verpasst.
Im Folgenden finden Sie eine Übersetzung der Pressemitteilung des US Department of Defense (DoD, Pentagon) vom 20. Juli 2022.
Das DoD gibt die Einrichtung des All-Domain Anomaly Resolution Office bekannt
20.Juli 2022
Am 15. Juli 2022 änderte die stellvertretende Verteidigungsministerin Kathleen Hicks in Abstimmung mit dem Direktor der US-Geheimdienste (Director of National Intelligence, DNI) ihre ursprüngliche Anordnung an den Unterstaatssekretär für Geheimdienste und Sicherheit (Under Secretary of Defense for Intelligence & Security, USD(I&S)), indem sie den Namen und den Geltungs- und Aufgabenbereich der “Airborne Object Identification and Management Synchronization Group” (AOIMSG) an die „All-Domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) übertrug. Dies geschieht auf der Grundlage der Verabschiedung des „National Defense Authorization Act“ (NDAA) für das Geschäftsjahr 2022, aus der eine Anordnung zur Einrichtung der „All-Domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) und Umbenennung der AOIMSG hervorging, die eine Einrichtung eines Büros in Abstimmung mit dem DNI und Verantwortlichkeiten enthielt, die breiter aufgestellt sind, als die ursprünglich der AOIMSG zugeordneten Verantwortlichkeiten.
Heute hat USD(I&S) Hon. Ronald S. Moultrie das Verteidigungsministerium über die Einrichtung der AARO im Büro des Unterstaatssekretärs für Geheimdienste und Sicherheit informiert und Dr. Sean M. Kirkpatrick, selbst zuletzt Chefwissenschaftler im „Missile and Space Intelligence Center“ der „Defense Intelligence Agency“ (DIA), als Direktor des AARO ernannt.
(Anm. GreWi: Bei der DIA handelt es sich um jenen militärischen Nachrichtendienst der USA, der als Dachorganisation der Nachrichtendienste der vier US-Teilstreitkräfte Army, Air Force und Marine Corps dient. Das „Missile and Space Intelligence Center“ (MSIC) ging aus den Bemühungen der USA zur eigenen Raketenentwicklung durch die US-Streitkräfte unter der Leitung von Dr. Wernher von Braun, Maj. Gen. John Medaris und weiteren ehemaligen deutschen Wissenschaftlern hervor.)
Die Aufgabe der AARO besteht darin, die Bemühungen im gesamten US-Verteidigungsministerium und mit anderen US-Bundesministerien und -behörden zu synchronisieren, um Objekte von Interesse zu orten, identifizieren und solche Objekte zuzuordnen, die auf oder in der Nähe von militärischen Einrichtungen, Operationsgebieten, Übungsgebieten, Sperrgebieten und gesonderten Lufträumen anderer Interessengebiete operieren und – soweit erforderlich – alle damit verbundenen Bedrohungen für die Missions- und die nationale Sicherheit zu mindern.
Zu diesen Objekten von Interesse gehören anomale, nicht identifizierte Weltraum-, Luft-, Unterwasser- und transmediale Objekte. Der AARO-Exekutivrat (AAROEXEC) unter der Leitung des Unterstaatssekretärs für Geheimdienste und Sicherheit (USD(I&S)) Ronald Moultrie wird die AARO gemäß folgender primären Bemühungen beaufsichtigen und anleiten:
1. Überwachung, Sammlung und Berichterstattung
2. Systemfähigkeiten und Design
3. Geheimdienstoperationen und -analysen
4. Entschärfung und Niederlage
5. Verwaltung
6. Wissenschaft und Technologie
– Das ausführliche Memorandum des stellvertretenden Verteidigungsministers zur Einrichtung der AARO finden Sie HIER
– Das Memorandum von USD(I&S) Moultrie zur Einrichtung der AARO finden Sie HIER
– Die Biografie von Dr. Kirkpatrick finden Sie HIER
Während das US-Verteidigungsministerium mit der Einrichtung des „Büros zur Aufklärung bereichübergreifender Anomalien“ (All-Domain Anomaly Resolution Office, AARO) nun also die Vorgaben des US-Kongress umgesetzt hat, stehen mit den jüngst vorgestellten Gesetzentwürfen für die Haushalte der US-Verteidigung und Geheimdienste für 2023 schon die nächsten Vorgaben zu den Untersuchungen unidentifizierter Objekte zu im Luft- und Weltraum sowie unter Wasser an. Vornehmlich soll u.a. ein sicheres Meldesystem für UFO-Zeugen aus US-Regierungs-, Militär- und Geheimdienstkreisen eingerichtet werden. Durch dieses System soll dann nicht nur die Reputation der Zeugen und deren Rechtssicherheit gewahrt, sondern auch die Behörde vor illegalen Informations-Leaks geschützt werden. Zugleich ist der US-Kongress aber auch um mehr Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit bemüht (…GreWi berichtete). Ob es dann auch zu einer weiteren Umbenennung des UFO-Untersuchungsbüros in die (wie vom Senat gefordert) „Unidentified Aerospace-Undersea Phenomena Joint Program Office“ (UAUPJPO) ist hingegen fraglich. Alleine die erneute Unausprechbarkeit des Kürzels könnte dies (hoffentlich) verhindern…
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Recherchequelle: Department of Defense, eigenen Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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