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„Unmöglicher Antrieb“: Patentantrag zum EmDrive veröffentlicht

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Der von Roger Shawyer entwickelte Prototyp des EmDrive (Illu.)

Copyright: Elvis Popovic

London (Großbritannien) – Wieder gibt es neue Informationen zum EmDrive, einem Antrieb, der angeblich gänzlich ohne klassische Treibmittel dafür aber mit Hilfe Mirkowellen messbaren Schub erzeugen soll. Während eine neue Studie eines NASA-Forschungslabors zur erfolgreichen Anwendung des Antriebs kurz vor der Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Fachjournal steht, hat der ursprüngliche Erfinder des EmDrive, der britische Ingenieur Roger Shawyer, eine neue Version seines Antriebs zum Patent angemeldet. In Folge dieses Vorgangs wurden die entsprechenden Unterlagen dazu nun auch veröffentlicht.

Nachdem die Unterlagen nun im Rahmen des üblichen Prüfungsvorgangs durch das britische Patentamt (Intellectual Property Office) veröffentlicht wurden, erklärte Shawyer, dass er dem Ergebnis dieser Prüfungen zuversichtlich entgegensehe: „Der Patentantrag ist ein wichtiger Vorgang. Im Gegenteil zum Peer-Review-Prozess für akademische Fachartikel, innerhalb dessen die Prüfer anonym bleiben, läuft hier alles offen und transparent ab“, so der Erfinder gegenüber der „International Business Times“ (IBT).

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Von diesem Vorgang erhofft sich Shwayer einen „professionellen Weg nicht nur des Nachweises seines geistigen Eigentums sondern auch der physikalischen Prüfung des Antriebs, um so auch nachzuweisen, dass diese eben nicht den physikalischen Gesetzen widerspricht – aber dennoch funktioniert.

Hintergrund
Beim „EmDrive“ (ElectroMagnetic Drive), handelt es sich um das Konzept des britischen Wissenschaftlers und ehemaligen EADS-Atrium-Ingenieurs Dr. Roger Shawyer, das elektrische Energie mittels Mikrowellen in Schubkraft umwandeln soll – ohne dabei allerdings ein klassisches Treibmittel zu benötigen.
Trotz der Behauptungen chinesischer Forscher, das Konzept bereits erfolgreich getestet zu haben, verbannen die meisten westlichen Wissenschaftler den „EmDrive“ ins Reich der Phantasie und Pseudowissenschaft – da es schließlich dem physikalischen Impulserhaltungsgesetz widerspreche.

2014 hat jedoch selbst die NASA das Konzept überprüft und in einem Fachartikel ebenfalls bestätigt, dass der Antrieb „prinzipiell tatsächlich funktioniert“ (…GreWi berichtete).

Da der „EmDrive“ ohne Treibstoff auskommt und die notwendigen Mikrowellen mittels Solarenergie erzeugt werden können, könnte der Antrieb völlig neue Wege und Möglichkeiten der Raumfahrt aufzeigen, da das Konzept „eine (Antriebs-)Kraft erzeugt, die keinem klassischen elektromagnetischen Phänomen zugeschrieben werden könne“.

Der Antrieb bediene sich dabei möglicherweise subatomarer Teilchen, so die Vermutung der NASA-Wissenschaftler. Andere Forscher, wie auch der Erfinder des EmDrive selbst, vermuten hinter dem auf den ersten Blick an das Konzept eines Perpetuum mobile erinnernden Antrieb einen Effekt der speziellen Relativitätstheorie (SRT).

Bislang beläuft sich der angeblich gemessene Schub noch im Bereich von Mikronewton und damit tatsächlich derart gering, dass die beteiligten Wissenschaftler alles daran setzten, auch unvorhergesehene Effekte und Phänomene als falsche Schubmessung auszuschließen. Sollte sich die Schubentwicklung sozusagen aus dem Nichts jedoch bestätigen und der EmDrive auf Raumschiffproportionen vergrößert werden können, könnte – so zeigen sich Raumfahrtvisionäre zuversichtlich – etwa die Reise zum Rand unseres Sonnensystems auf wenige Monate im Vergleich zu den derzeit noch notwendigen Jahrzehnten reduziert werden.

In dem jetzt veröffentlichten Patent beschreibt Shawyer ein modifiziertes Antriebsdesign, mit einer einzelnen supraleitenden Platte an einem Ende des EmDrives und einer nichtleitenden Platte am gegenüberliegenden Ende. Auf diese Weise soll der interne Doppler-Effekt vermieden werden, der zu einer Frequenzverschiebung des Wellenlängenbereichs führt und zugleich die Herstellungskosten reduzieren soll.

04123Steuerkreisdiagramm zum neuen EmDrive aus Shawyers Patentantrag.
Copyright/Quelle: Shawyer et. Al.

„Das ist sehr wichtig, da auf diese Weise der Antrieb sehr viel einfacher herzustellen ist, und wir davon schließlich Tausende produzieren wollen“, so der ehemalige EADS-Ingenieur gegenüber der IBT. „Auf diese Weise verringern wir die Herstellungskosten und erzeugen zudem deutlich mehr Schub.“

– Den vollständigen Patentantrag finden Sie HIER

Gemeinsam mit einem bislang noch nicht genannten britischen Luftfahrtunternehmen, arbeitet Shawyer laut eigenen Aussagen derzeit an einer Version des EmDrive, die in der Lage sein soll, mehrere Tonnen Schub zu erzeugen – und nicht nur die bislang nachgewiesenen wenigen Gramm.

Zugleich hat mittlerweile auch das American Institute of Aeronautics and Astronautics (AIAA) frühere Gerüchte bestätigt, dass die Studie zur 10-wöchigen erfolgreichen Testphase des EmDrive durch die Eagleworks-Labore der NASA als Fachartikel eingereicht und akzeptiert wurden und auch bereits den Peer-Review-Prozess der sog. Expertenbegutachtung erfolgreich durchlaufen habe (…GreWi berichtete). Eine Veröffentlichung der Ergebnisse im „Journal of Propulsion and Power“ ist demnach noch im kommenden Dezember geplant.

GreWi-Kurzgefasst
– Der Erfinder des treibstofflosen – und deshalb von Kritikern als „unmöglich“ bezeichneten – Antriebs „EmDrive“ hat eine modifizierte Version seiner Erfindung beim britischen Patentamt eingereicht, woraufhin die dazugehörige Dokumentation vollständig veröffentlicht wurde.
– Diese soll in der Lage sein, nicht nur wenige Gramm, sondern mehrer Tonnen Schubkraft zu entwickeln und könnte so Fahr-, Flugzeuge und Raumschiffe antreiben.
– Zudem soll ein Fachartikel zu erfolgreichen 10-wöchign Tests des Antriebs am Eagleworks-Labor der NASA schon im kommenden Dezember in der Fachzeitschrift des American Institute of Aeronautics and Astronautics (AIAA) veröffentlicht werden.

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Unmöglicher Antrieb: Neue Theorie könnte Schub des EmDrive erklären 20. April 2016
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Andreas Müller
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(Kornkreisforscher)

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