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Übersehener Vulkan könnte helfen, Alter und Lebensfreundlichkeit des Mars zu bestimmen

Atlanta (USA) – Seit 2021 erkundet und erforscht der NASA-Marsrover „Perseverance“ den gewaltigen Mars-Krater Jezero. Eine bislang für einen Berg gehaltene Erhebung am Rande dieses Kraters hat sich bei genauem Hinsehen nun als Vulkankegel entpuppt. Jezero Mons, so der Name des „Berges“ könnten nun wichtige Indizien über das genaue Alter und die Lebensfreundlichkeit des Mars liefern.

Blick auf den nun als Mars-Vulkan erkannten Berg Jezero Mons.Copyright/Quelle: NASA / Wray et al., Communications Earth & Environment 82025)
Blick auf den nun als Mars-Vulkan erkannten Berg Jezero Mons.
Copyright/Quelle: NASA / Wray et al., Communications Earth & Environment 82025)

Wie das Forschungsteam um Professor James J. Wray und Sara C. Cuevas-Quiñones vom Georgia Institute of Technology (inzwischen Masterstudentin an der Brown University) aktuell im Fachjournal „Communications Earth & Environment“ (DOI: 10.1038/s43247-025-02329-7), ist die Entdeckung besonders bedeutend, der Rover auch im Umfeld des bislang unerkannten Mars-Vulkans Proben sammelt, die möglicherweise zur Erde zurückgebracht werden. Jezero Mons ist fast halb so groß wie der Krater selbst und könnte entscheidende Informationen über die Lebensfreundlichkeit und den Vulkanismus und damit auch auf das genaue Alter des Mars liefern.

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Schon frühere Hinweise auf Vulkan

Schon 2007 fiel Wray ein auffälliger Berg am Kraterrand auf, den er für einen möglichen Vulkan hielt. Der Fokus der Forschung lag zu diesem Zeitpunkt jedoch auf den sedimentären Ablagerungen auf der gegenüberliegenden Seite des Kraters, die auf eine frühere Anwesenheit von Wasser hindeuteten. Diese Ablagerungen waren auch der Hauptgrund dafür, dass der Jezero-Krater später als Landeplatz und Arbeitsort für den Perseverance-Rover ausgewählt wurde.

Verschiedene Detailansichten des Vulkans Jezero Mons.Copyright: NASA
Verschiedene Detailansichten des Vulkans Jezero Mons.
Copyright: NASA

Nach der Landung stellte sich jedoch überraschend heraus, dass viele der ersten untersuchten Gesteine nicht sedimentär, sondern vulkanisch waren. Dies ließ Wray vermuten, dass der Ursprung dieser Gesteine mit Jezero Mons in Verbindung stehen könnte. Um diese These zu stützen, nutzte das Team verschiedene Datensätze von Mars-Orbitern und dem Rover, um Jezero Mons mit bekannten Vulkanen auf dem Mars und der Erde zu vergleichen. Die Analysen zeigten, dass der Berg viele typische Merkmale eines Vulkans aufweist.

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Gemeinsam mit Koautorin Frances Rivera-Hernández, einer Spezialistin für die Bewohnbarkeit planetarer Oberflächen, konnte das Team nun zeigen, dass Jezero Mons in seiner Zusammensetzung und Morphologie stark an andere Vulkane erinnert – obwohl eine direkte Bestätigung vor Ort weiterhin nicht möglich ist.

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Vulkan erhöht Chancen auf einstiges Leben

Die Erkenntnis, dass ein Vulkan unmittelbar neben einer Region mit potenziellen Anzeichen für früheres Wasser existiert, ist für die Forschung besonders spannend. Ein solcher Vulkan könnte Wärme und eventuell hydrothermale Aktivität geliefert haben – beides Voraussetzungen, die Leben begünstigen könnten. Damit wird der Jezero-Krater zu einem der vielversprechendsten Orte auf dem Mars in der Suche nach einstigem Mars-Leben.

Künstlerische Darstellung des Jezero-Kraters vor mehreren Milliarden Jahren. Jezero Mons ist auf dieser Illustration im rechten Vordergrund am Kraterrand zu sehen.Copyright: NASA
Künstlerische Darstellung des Jezero-Kraters vor mehreren Milliarden Jahren. Jezero Mons ist auf dieser Illustration im rechten Vordergrund am Kraterrand zu sehen.
Copyright: NASA

Ein weiterer wissenschaftlicher Vorteil ergibt sich aus der Möglichkeit, die vulkanischen Gesteine mittels Radiodatierung sehr präzise zu alterszubestimmen. Wenn die gesammelten Proben von „Perseverance“ zur Erde gebracht werden, könnten sie als Referenzpunkt für die geologische Altersbestimmung des gesamten Mars dienen – etwas, das bisher nicht möglich war.

Nicht zuletzt zeigt die Studie, wie viel auf dem Mars noch unentdeckt ist – selbst in Regionen, die als gut erforscht galten. „Wenn Proben aus Jezero zur Erde gebracht werden, könnten sie der Schlüssel zu einem tieferen Verständnis der Marsgeschichte und zur Beantwortung der Frage nach außerirdischem Leben sein“, so Wray abschließend.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
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Recherchequelle: Georgia Institute of Technology

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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