Neue Gesetze zur UFO-Forschung in Kraft – Verbindliche Vorgaben in New Jersey und im US-Verteidigungshaushalt
Washington (USA) – Zwei in den letzten Monaten vorgelegte Gesetzesinitiativen zur institutionellen Auseinandersetzung mit unidentifizierten Flugobjekten und anomalen Phänomenen (UFOs/UAPs) wurden mittlerweile ratifiziert und treten in Kraft – jeweils mit deutlichen praktischen Konsequenzen für Forschung, Behördentransparenz und Datenflüsse.

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New Jersey: Erstes staatlich finanziertes UFO-Forschungszentrum wird Realität
Folgt die Politik der verabschiedeten Gesetzgebung im US-Bundesstaat New Jersey, so wird im kommenden Jahr ein staatlich finanziertes UAP-Forschungszentrum an einer öffentlichen Hochschule entstehen. Ursprünglich durch die Gesetzesentwürfe S.4432 und A.5712 angestoßen (…GreWi berichtete), ist dieser Plan nun erfolgreich ratifiziert worden. Das bedeutet konkret:
New Jersey öffnet offiziell staatliche Mittel für die wissenschaftliche Untersuchung unidentifizierter Luftphänomene und anomaler Phänomene (UAP). Die Einrichtung soll an einer Universität angesiedelt werden und nicht-militärische Forschung ermöglichen – mit üblicher akademischer Methodik, Peer-Review und öffentlicher Berichterstattung statt Geheimhaltung.
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Teil des Gesetzes ist zudem ein Luftfahrt-Bildungsprogramm, das auch zur Ausbildung von Fluglotsen beiträgt und den Personalmangel im zivilen Luftverkehr reduzieren hilft.
Mit einem jährlichen Etat in Millionenhöhe schafft New Jersey damit eine dauerhafte institutionelle Basis auch für UAP-Forschung, die als Modell für andere Bundesstaaten dienen könnte.
Die Ergebnisse und Daten sollen weitgehend transparent sein und damit Stigma und Tabuisierung abbauen, indem Forscher konkret an regionalen Daten arbeiten können, statt auf bundesstaatliche oder militärische Programme angewiesen zu sein.
Gegenüber GreWi-Herausgeber Andreas Müller bestätigt Ryan Graves, von der zivilen US-Pilotenorganisation „Americans for Safe Aerospace“ (ASA) ehemaliger Navy-Kampfjetpilot und selbst UFO-Zeuge Ryan Graves die Ratifizierung der Gesetzesvorlage in New Jersey. „Jetzt können Universitäten sich darum bewerben, von der Gesetzgebung zu profitieren. Wann genau das Gesetz in Kraft treten wird, ist bislang jedoch noch unklar.“ Bislang zeichnen sich auch noch nicht ab, welche Institution sich um das Forschungszentrum bemüht.“
US-Bundesverteidigungshaushalt 2026: UAP-Bestimmungen gesetzlich verankert
Parallel dazu hat der US-Kongress den „National Defense Authorization Act“ (NDAA) für das Haushaltsjahr 2026 verabschiedet. Das Gesetz zur Verwendung des US-Verteidigungsbudgets für 2026 beinhaltet mehrere verbindliche Bestimmungen zur Behandlung von UAP-Themen (…GreWi berichtete). Durch die Unterschrift von US-Präsidenten Donald Trump am 18. Dezember 2025 sind nun ebenfalls gesetzlich in Kraft und verpflichten Behörden zu konkretem Handeln.
Die wichtigsten Punkte:
Das Pentagon-UAP-Untersuchungsbüro „All-domain Anomaly Resolution Office“ (AARO) muss künftig dem Kongress regelmäßig und detailliert berichten, wann, wo und wie unidentifizierte Objekte abgefangen wurden, welche Phänomene beobachtet wurden und welche Daten gesammelt wurden.
Schon die erste verpflichtende Sitzung nach Inkrafttreten muss rückwirkend alle Abfangaktionen seit dem 1. Januar 2004 aufarbeiten – also über zwei Jahrzehnte an militärischen UAP-Vorfällen erstmals systematisch dem Kongress präsentieren.
Interne Berichtspflichten bei der Regierung werden gestrafft: Statt zahlreicher paralleler Meldewege wird klar definiert, welche Daten sofort und vollständig an das AARO weitergegeben werden müssen.
Geheimhaltungsrichtlinien werden erstmals einer Überprüfung und Angleichung unterzogen: Der AARO-Direktor muss innerhalb von 180 Tagen eine zusammengefasste Klassifizierungsmatrix erstellen, die als Standard für den Umgang mit UAP-Daten dienen soll und im Jahresbericht an den Kongress veröffentlicht wird.
Ziel dieser Vorgaben ist einerseits, Informationslücken und unklare Zuständigkeiten zu schließen, andererseits Mehrfach-Geheimhaltung zu verhindern, wo Daten aus nicht ganz klaren Gründen bislang als geheim eingestuft und nicht weitergegeben wurden.
Die Folgen
Mit der Ratifizierung dieser Gesetze entstehen zwei wichtige strukturelle Änderungen:
Auf US-Landes- und Forschungsebene wird die wissenschaftliche Bearbeitung von UAP-Phänomenen erstmals formal und finanziell abgesichert, jenseits von militärischen Programmen und Geheimhaltung. Dies schafft neue Wege für Datenerhebung, Analyse und akademische Kooperationen.
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Auf US-Bundes- und Sicherheitsseite wird die US-Regierung – insbesondere das Pentagon – gezwungen, bislang intern gehaltene Informationen über UAP-Begegnungen offen gegenüber dem Kongress zu legen, Zuständigkeiten zu klären und systematische Berichtspflichten einzuhalten. Dadurch steigt die institutionelle Kontrolle über UAP-Untersuchungen, und es entsteht erstmals ein verpflichtender, rückwirkender Überblick über Jahrzehnte an militärischen Beobachtungen.
Beide Ratifizierungen markieren damit einen klaren Schritt weg von informellen oder projektbezogenen Ansätzen hin zu dauerhaften Rechtsverpflichtungen, die Transparenz, Forschung und institutionelle Verantwortlichkeit bei UFO/UAP-Themen stärken können.
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Quellen: GreWi.de, White House
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