Nach starken Sonnenausbrüchen: Nordlichter über Mitteleuropa möglich

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Sonneneruption der Kategorie X9.33

Copyright: NASA/SDO/AIA

Nach mehreren unerwartet starken Sonnenausbrüchen, sog. Flares, könnten in den kommenden Nächten Nordlichter bis nach Mitteleuropa sichtbar sein. Allein das Wetter könnte vielerorts Beobachtungen des Himmelsschauspiels erschweren.

UPDATE 7. September 2017
Sonnen-Sturm.info berichtet aktuell:
„Das Weltraumwettervorhersage-Zentrum der NOAA rechnet ab Freitag mit einem geomagnetischen Sturm der Kategorie G3. Dies würde bedeuten, dass theoretisch von Deutschland aus Polarlicht zu erkennen sein wird. Sichtbares Polarlicht wird es wenn überhaupt, nur in Norddeutschland geben. Es kann jedoch auch zu einem durchaus größeren Magnetsturm kommen, sodass in ganz Deutschland Sichtungen möglich sind.

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Folgt auf Sonnen-Sturm.info

Derzeit ist die Aktivität der Sonnenfleckengruppe „AR 12673“ sehr hoch. Schon am vergangenen Dienstag feuerte sie gleich acht Flares der mittelstarken Kategorie M in Richtung Erde. Gefolgt wurden diese Ausbrüche von Flares der höchsten Kategorie X mit Stärken von zunächst X2.1 und dann gestern sogar mit X9.33.

Wie Sonnen-Sturm.info berichtet, handelt es sich dabei um „die stärkste Sonneneruption seit 12 Jahren und die 15 stärkste, die jemals aufgezeichnet wurde“. Da die mit den Flares einhergehenden koronale Masseauswürfe Richtung Erde gerichtet sind, sind „aller Voraussicht nach Polarlichtsichtungen in weiten Teilen Deutschlands vorprogrammiert“.

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Wenn also das Wetter mitspielt, dürfen sich Polarlichtfreunde in der kommenden Nacht gute Chancen auf Nordlichter über Deutschland und Mitteleuropa ausmalen. Tatsächlich könnte es schon am frühen Abend über vielen Teilen Deutschland immer wider aufklaren. Eine aktuelle Vorhersage finden Sie HIER…

Derweil beruhigt „Spaceweather.com“ zahlreiche besorgte Anfragen, die nach dem historischen Kontext des starken Flares fragen: „Es handelt sich zwar zweifelsohne um den stärksten Flare der vergangenen zehn Jahre (…) Dennoch ist er im Vergleich zum berühmten „Carrington Event“ von 1859, bei dem Telegrafenleitungen in Nordamerika weitflächig zerstört wurden, oder auch zum Sonnensturm zu Halloween 2003 vergleichsweise mild. Moderne Stromnetzen und anderen für Sonnenstürme anfällige Technologien sollte der aktuelle Sturm nichts anhaben.“


Die erdgerichteten aktiven Sonnenflecken am 5. (l.) und 7. September (r. gelb) 2017

Während die aktive Sonnenfleckenregion derzeit von ihrer Erdausrichtung abdreht, besitzt sie aber weiterhin genügend Energie und einen genügend komplexen Aufbau, um auch weiterhin starke Flares zu entwickeln.

Weitere aktuelle Informationen finden Sie auf:
Sonnen-Sturm.info
Polarlicht-Vorhersage.de
AKM e.V. Polarlicht Forum

GreWi wünscht allen Polarlichtfreunden viel Glück und faszinierende Beobachtungen!

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