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UFO-Barometer Europa: Mehr als 32.000 UFO-Meldungen 2019–2024

Rotterdam (Niederlande) – Jedes Jahr aktualisiert der niederländische UFO-Datenforscher Philippe Ailleris seine Statistiken zum „EuroUFO Barometer“. Die aktuell veröffentlichten aktualisierte statistische Auswertung kann nun erstmals auf zusätzliche, bislang nicht einbezogene Datensätze weiterer ziviler UFO-Forschungsorganisationen zugreifen. Alleine zwischen 2019 und 2024 wurden demnach in Europa mehr als 32.000 UFO-Sichtungen gemeldet.

Statistikzahlen der von Ailleris erfassten europäischen UFO-Meldungen an zivile UFO-Forschungsorganisationen von 2019 bis 2024.Copyright/Quelle: P. Ailleris
Statistikzahlen der von Ailleris erfassten europäischen UFO-Meldungen an zivile UFO-Forschungsorganisationen von 2019 bis 2024.
Copyright/Quelle: P. Ailleris

Ailleris bei der europäischen Raumfahragentur ESA als Senior Project Controller Sentinel-Erdbeobachtungsprogramme arbeitet, engagiert sich ist bereits seit Jahren in der wissenschaftlichen UFO-Forschung und hat sich auf Fragen der instrumentellen Detektion von unidentifizierten Flugobjekten und anomalen Phänomenen (UFOs/UAPs) sowie die Datenauswertung spezialisiert. Seit 2025 koordiniert Ailleris als offizielle UFO-Anlaufstelle Anfragen und Meldungen zu UFOs und UAPs bei der ESA (…GreWi berichtete).

Wie Ailleris in seinem umfassenden Artikel auf UAPcheck.com berichtet, hat der neue EuroUFO-Barometer-Report gegenüber den früheren Berichten (…GreWi berichtete) eine bedeutende Erweiterung erfahren: Während zuvor Daten aus elf europäischen Staaten ausgewertet wurden, umfasst die aktuelle Version nun Berichte aus insgesamt 37 Ländern. Grundlage dafür sind sowohl neu integrierte nationale Organisationen als auch erstmals umfangreich geteilte internationale Datensätze des Mututal UFO Network (MUFON).

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Neue Daten erweitern europäische UFO-Perspektive

Fünf Länder – Tschechien, Griechenland, Spanien, Portugal und die Ukraine – wurden neu in die Kernanalyse aufgenommen. In allen Fällen wurden entweder bestehende Strukturen reaktiviert oder erstmals belastbare nationale Meldeorganisationen etabliert. Besonders bemerkenswert ist der fortgesetzte Beitrag aus der Ukraine, der trotz des anhaltenden russischen Angriffskrieges auf einer seit Jahrzehnten bestehenden wissenschaftlichen Tradition der dortigen Forschungsorganisation „ZOND“ aufbaut.

Methodisch noch relevanter ist die erstmalige Kooperation mit MUFON. Durch die Freigabe der MUFON-Daten zu europäischen Sichtungen konnten Meldungen aus 21 weiteren Staaten berücksichtigt werden, die bislang über keine eigenen nationalen UAP-Strukturen verfügen. Alleine für den Zeitraum 2019 bis 2024 steuert MUFON 3.353 Berichte bei und schließt damit eine der größten Lücken früherer Europa-Übersichten.

Der Bericht unterscheidet deshalb klar zwischen Ländern mit kontinuierlicher nationaler Datenerhebung, wie beispielsweise aus Deutschland oder Frankreich, und solchen, die ausschließlich über MUFON repräsentiert sind. Ailleris‘ grafische Auswertungen bleiben auf erstere beschränkt, während MUFON-Daten tabellarisch dargestellt werden.

Für eine Beurteilung und Einordnung wichtig: Wie in den Vorjahren handelt es sich bei den Zahlen um gemeldete Beobachtungen, nicht um bestätigte „anomale“ Phänomene. Der überwiegende Teil der Fälle lässt sich auf Fehlidentifikationen zurückführen – insbesondere Satelliten, Drohnen, Flugzeuge oder astronomische Objekte.

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Jährliches Meldeaufkommen in Europa (2019–2024)

Für den Zeitraum 2019 bis 2024 wurden europaweit insgesamt 32.253 UAP-Meldungen erfasst. Die jährlichen Werte bewegen sich relativ stabil zwischen rund 4.800 und 6.700 Fällen, mit einem Durchschnitt von etwa 5.400 Meldungen pro Jahr. Ein auffälliger Peak im Jahr 2020 wird vor allem mit dem Beginn der Starlink-Starts erklärt, deren gut sichtbare Satellitenzüge zu massiven Fehlmeldungen führten. Ein von verschiedenen Quellen immer wieder kolportierter Zusammenhang mit COVID-19-Lockdowns ließ sich empirisch hingegen nicht bestätigen.

Hintergrund: Beitragende UFO-Meldestellen in Deutschland
Zur jährlichen Auswertung tragen auch zwei deutsche zivile UFO-Forschungsorganisationen bei. Zum einen die älteste wissenschaftlich arbeitende „Gesellschaft zur erforschung des UFO-Phänomens e.V.“ (GEP, www.ufo-forschung.de) und die einstige deutsche bzw. mitteleuropäische MUFON-Sektion „MUFON-CES“ (www.mufon-dsr.com), die seit 2014 unabhängig von der Mutterorganisation die interdisziplinäre Erforschung des UFO-Phänomens verfolgt.

Rund 90 Prozent der Meldungen stammen aus Ländern mit eigenen nationalen Organisationen, etwa zehn Prozent aus dem MUFON-System. Die niedrigere Gesamtzahl für 2024 ist statistisch verzerrt, da konsolidierte Daten aus Großbritannien und Italien fehlen. „Realistisch dürfte das Niveau nahe dem von 2023 liegen“, vermutet Ailleris.

Dennoch habe sich die geografische Abdeckung dennoch deutlich verbessert. „Das aktuelle UFO-Barometer erfaßt nun einen Großteil der europäischen Bevölkerung und Fläche. Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass MUFON-Daten nur einen Teil des tatsächlichen Meldeaufkommens in den betroffenen Ländern abbilden.“

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Länder mit etablierten nationalen Organisationen

Der zentrale Analyseblock basiert auf Daten von 23 Organisationen aus 16 Ländern mit langfristig stabilen Meldestrukturen. Nur hier sind belastbare Zeitreihen und Vergleiche möglich. Für 2024 zeigen die vorläufigen Zahlen eine leichte Abnahme gegenüber 2023, was jedoch maßgeblich auf fehlende Datensätze zurückzuführen ist.

Deutschland sticht weiterhin mit hohen Meldezahlen hervor und verzeichnet 2024 sogar einen Anstieg. Belgien und Frankreich liegen deutlich niedriger als in den Spitzenjahren um 2020. Kleinere Länder zeigen insgesamt stabile Werte. „Unterschiede lassen sich vor allem durch Bevölkerungsdichte, Sichtbarkeit der Meldestellen und organisatorische Reichweite erklären – nicht durch objektiv mehr oder weniger ‚Phänomene‘“, erklärt Ailleris.

Ungeklärte Fälle bleiben die Ausnahme. Selbst bei GEIPAN in Frankreich liegen die letzten höher bewerteten ungeklärten Fälle mehrere Jahre zurück.

ESA staff member Philippe Ailleris. Copyright/Source: P. Ailleris
ESA staff member Philippe Ailleris.
Copyright/Source: P. Ailleris

Für 21 weitere europäische Länder liegen indes ausschließlich MUFON-Meldungen vor, insgesamt 750 Fälle für 2019–2024. Diese Daten folgen einem einheitlichen Untersuchungsprozess, sind jedoch stark von Bekanntheit, Sprache und Medienpräsenz abhängig der Organisation abhängig.

Auffällig ist, dass selbst zentrale Länder wie Österreich, die Schweiz oder Polen weiterhin über keine eigenen nationalen Sammelstellen verfügen. Russland weist vergleichsweise höhere Zahlen auf, was ebenfalls mit der seit Jahren bekannten zivile Meldemöglichkeit via MUFON zu erklären sei.

„Obwohl der Euro UFO Index nicht als Forschungsinstrument konzipiert ist, bietet er einen klaren europaweiten Überblick darüber, wann und wo UFO/UAP-Meldungen in Europa eingehen, und schafft damit eine konkrete Grundlage für zukünftige Kooperationen“, ordnet Ailleris seinen jährlichen Bericht abschließend selbst ein. „Zusammen mit dem jährlichen statistischen Barometer zeigt diese Initiative, wie bereits kleine, kooperative Schritte die Sichtbarkeit, Kontinuität und Transparenz der Dokumentation von UAP-Meldetätigkeit auf europäischer Ebene schrittweise stärken können.“

– Den vollständigen Report (im engl. Original) finden Sie HIER

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Quelle: Phillip Ailleris via UAPcheck.com

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Fachjournalist Anomalistik • Sachbuchautor • Publizist

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