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US-Flugaufsicht FAA aktualisiert UFO-Meldepolitik

Washington (USA) – Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat kürzlich eine kleine, aber bedeutende Änderung im Umgang mit unidentifizierten Flugobjekte und anomalen Phänomenen im Luftraum (UFOs/UAP) vorgenommen. Die neue Richtlinie ersetzt den „UFO“ und weist Piloten und Fluglotsen offiziell dazu an, Beobachtungen solcher Phänomene über die bestehenden Sicherheits- und Schutzkanäle zu melden. In Deutschland kooperiert das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) bereits in ähnlicher Form mit UAP-Forschern an der Universität Würzburg.

Das Signet der Federal Aviation Administration“ (FAA). Copyright: Federal Aviation Administration, US-Gov.
Das Signet der Federal Aviation Administration“ (FAA).
Copyright: Federal Aviation Administration, US-Gov.

Wie die zivile US-Pilotenorganisation Americans für Safe Aerospace (ASA) berichtet, hatte die FFA zwar schon zuvor ungewöhnliche Luftereignisse als solche anerkannt, doch sei es das erste Mal, dass auch die Meldung von UAPs offiziell in die Verfahren der Flugverkehrskontrolle aufgenommen wurde. Das bedeutet: UAP-Beobachtungen gelten nun als Bestandteil der regulären Luftfahrtsicherheitsabläufe – und nicht länger als etwas, das man besser ignorieren oder abtun sollte. Alleine 2024 erhielt ASA fast 900 Pilotenmeldungen zu Sichtungen und Begegnungen mit UAP/UFOs im Luftraum (…GreWi berichtete)

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Ein weiterer Schritt in Richtung Offenheit

Die ASA-Meldung erläutert weiter: „Seit Jahrzehnten hatten Piloten und Fluglotsen nur begrenzte Anweisungen, wie sie mit Sichtungen umgehen sollten, die sie nicht erklären konnten. Viele verzichteten ganz auf Meldungen, aus Sorge, wie ihre Beobachtungen aufgenommen würden. Indem die FAA nun die UAP-Meldung in ihr zentrales Sicherheitskonzept integriert, sendet sie ein deutliches Signal: Solche Beobachtungen verdienen denselben professionellen Umgang und dieselbe Aufmerksamkeit wie jedes andere Sicherheitsereignis im Flugverkehr. Das sei entscheidend für die Luftfahrtsicherheit. Wenn Piloten und Fluglotsen melden können, was sie gesehen haben – ohne Angst vor Spott oder beruflichen Nachteilen –, werden diese Informationen zu Daten. Daten können ausgewertet werden, Muster lassen sich erkennen, und die Luftfahrtgemeinschaft kann besser verstehen, was tatsächlich in unserem gemeinsamen Luftraum geschieht.“

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Nächster Schritt: US-Bundesgesetz

Für ASA ist die neue FAA-Regelung zwar ein wichtiger Fortschritt, aber noch kein Endpunkt. Im September 2025 hat die Organisation im Kongress mit dem „Safe Airspace for Americans Act“ einen Gesetzestextentwurf eingebracht, der auf dieser Grundlage aufbauen soll.

„Das Gesetz würde die FAA verpflichten, ein landesweit einheitliches System zur Erfassung und Analyse von UAP-Meldungen zu schaffen – offen für Piloten, Fluglotsen, Flugbegleiter, Wartungspersonal, Dispatcher und Flughafenmitarbeiter.“

Zudem solle die FAA mit anderen Behörden zusammenarbeiten, den Schutz der Beschäftigten vor Benachteiligung sichern und eine öffentliche Kommunikationsstrategie entwickeln, um das Stigma rund um UAP-Meldungen abzubauen. Besonders wichtig: „Das Gesetz würde garantieren, dass die Meldung eines UAP keinerlei negative Folgen für die medizinischen oder fliegerischen Lizenzen eines Piloten hat – und somit auch nicht für dessen Karriere. Kurz gesagt: Ziel des Safe Airspace for Americans Act ist es, UAP-Meldungen sicher, einheitlich und transparent im gesamten Luftfahrtsektor zu gestalten.“

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Eine Kultur der Transparenz aufbauen

Americans for Safe Aerospace betrachtet die Entscheidung der FAA als Teil eines umfassenderen Wandels hin zu mehr Offenheit: „Jeder Schritt in diese Richtung stärkt das Vertrauen der Luftfahrtprofis und ermutigt sie, Beobachtungen ohne Furcht weiterzugeben. Je stärker eine Kultur der offenen und transparenten Meldung verankert wird, desto sicherer wird letztlich der gesamte Luftverkehr.

Schon jetzt können gerade Piloten, Crewmitglieder, Fluglotsen und Flughafenmitarbeiter, die etwas beobachtet haben, das sich nicht erklären lässt, dies vertraulich über die ASA-Meldeplattform einreichen. „Jede einzelne Meldung trägt dazu bei, unserem Verständnis dessen, was sich am Himmel befindet, einen Schritt näher zu kommen – und ihn zugleich sicherer zu machen“, so die ASA abschließend.

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In Deutschland kooperiert Luftfahrt-Bundesamt mit UAP-Forschern der Uni Würzburg

Mit der Neuregelung zieht die US-amerikanische FAA mit einer ähnlichen Vorgehensweise gleich, die bereits seit vergangenem Sommer in Deutschland eingeführt wurde. Hier kooperiert das Luftfahrt-Bundesamt mit Forschern des „Interdisziplinären Forschungszentrums für Extraterrestrik“ (IFEX) an der Universität Würzburg. Hier werden neben Raumfahrttechnologien auch UAP und die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) ganz offiziell im Rahmen des Forschungskanons der Universität erforscht.

Speziell an Piloten, Pilotinnen, Crewmitglieder und Fluglotsen gerichtet, hat das IFEX eines eigenes UAP-Meldeportal eingerichtet, worüber entsprechenden Zeugen ihre Sichtungen melden können. Auf seiner Webseite zu sogenannten „Ereignismeldungen“ verweist das LBA seit einigen Monaten nun an eben diese UAP-Meldeplattform des IFEX (…GreWi berichtete).

„Als Pilot sind Sie beruflich darin geschult, den Himmel aufmerksam zu beobachten“, erläutert der Leiter des IFEX, Prof. Hakan Kayal, das Forschungsanliegen der neuen UAP-Meldestelle für Piloten. „Ihre Erfahrung, Fachkenntnis und präzise Wahrnehmung machen Ihre Beobachtungen besonders wertvoll für die Forschung. Durch Ihre Meldung tragen Sie dazu bei, das Phänomen besser zu verstehen und bestehende Datenlücken zu schließen. Wir sind uns bewusst, dass UAP-Sichtungen in der Vergangenheit oft mit Stigmatisierung behaftet waren. Unser Ziel ist es, eine professionelle und wissenschaftlich fundierte Plattform bereitzustellen, die Piloten ermutigt, ihre Beobachtungen ohne Vorbehalte zu teilen. Jede Meldung hilft, das Thema sachlich und datenbasiert zu erforschen und so zu einer objektiveren Betrachtung beizutragen.“

– Die Formulare der UAP-Meldestelle für Piloten des IFEX finden Sie HIER

Sichtungen von UAP und UFOs durch Piloten

Sichtungen unbekannter Flugobjekte begleiten die bemannte Luftfahrt seit ihren Anfängen. Eine der frühesten derartigen Beobachtungen ereignete sich am 31. Januar 1916, als Lieutenant Morgan vom Royal Flying Corps über Rochford (Essex) ein Objekt mit beleuchteten Fenstern in etwa 1500 Metern Höhe sichtete. Beim Versuch, sich zu nähern, versagte sein Motor und als er auf das Objekt schoss, schoss es abrupt nach oben und verschwand außer Sicht.

Der ehem. Lufthansa-Chefpilot und UFO.Zeuge Werner Utter.
Der ehem. Lufthansa-Chefpilot und UFO.Zeuge Werner Utter.

Auch deutsche Piloten berichteten schon früh und bis heute von UFO-Sichtungen. Die wohl bekanntesten stammen vermutlich von Werner Utter (1921–2006). Utter gehörte zu den ersten Piloten der Deutschen Lufthansa, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine Lizenz als Flugkapitän erhielten, von 1972 bis 1980 Chefpilot der Lufthansa und von 1972 bis 1985 im Vorstand der Fluggesellschaft für den Flugbetrieb verantwortlich. Bereits im Ruhestand berichtete er dann, von gleich mehreren UFO-Sichtungen während seiner Dienstzeit.

Seine erste UFO-Sichtung hatte Utter schon in den 1950-er Jahren:

„Auf einem Flug von Beirut nach Bagdad, als wir in etwa 3.000 Metern Höhe waren und den Libanon überflogen hatten, sah ich plötzlich am Sternenhimmel eine Lichterscheinung, wie etwa eine Leuchtbombe. Diese Lichterscheinung kam näher und näher, so dass ich ganz aufgeregt die Bordscheinwerfer einschaltete, ich dachte, es käme uns ein anderes Flugzeug entgegen. Und plötzlich stand ein riesiger Feuerball neben dem Cockpit und dem Innenmotor, etwa im Durchmesser von 5 Metern. Es war ein warmes, ein rötliches Licht. Der ganze Feuerball bewegte sich. Ich hatte überhaupt keine Angst davor. Ich war ganz eingenommen von dieser Lichterscheinung. Ich sah zu meinem Copiloten, er nickte, er sah es auch, es war ja taghell im Cockpit. Als ich wieder hinsah, ging diese Lichterscheinung mit einer ungeheuren Geschwindigkeit abrupt in den Himmel – und wir waren wieder unter den Sternen.“

Seine zweite Sichtung, kommentierte Utter mit Tonbandaufnahmen, die er mithilfe eines Diktiergerätes sozusagen live während der Sichtung am 21. November 1978 dokumentiert hatte. Auf einem Flug von Frankfurt nach New York beschrieb der Pilot auf rund 12.000 Metern über Labrador:


Quelle: MUFON-CES

„Es scheint, wir haben eine fliegende Untertasse in Sicht. Ganz hell und sendet Strahlen aus, mal rot, mal weiß, mal violett, wie so `ne Spinne.“ Später erläuterte Utter hinzu, dass der Sichtung ein Funkspruch einer TWA-Maschine vorausging, der ebenfalls von einem Licht, einem möglichen UFO, berichtete, dass eigentlich den Kurs von Utters Maschine kreuzen müsste.

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„Ich kann mir es nicht erklären. Ich kann nur sagen, ich habe es gesehen und ich glaube daran, dass es etwas ist – eben ein unidentified flying object“, so Utter später in der Sat-1-Sendung „Phantastische Phänomene“ (23.10.1992)

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Recherchequellen: FAA, ASA, IFEX, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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